Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
du wirklich …?« Sie konnte nicht weitersprechen. Ein heißes Glücksgefühl erfüllte ihr Herz. Wenn sie tatsächlich ein Baby erwartete …
    »Ja, ich glaube, ich werde Onkel.« Lächelnd tätschelte Douglas ihre Schulter.
    »Vorläufig dürfen wir Harrison nichts verraten. Ich möchte mir erst sicher sein, und er soll nicht vom Prozess abgelenkt werden.«
    Damit war Douglas einverstanden.
    Abends kam Harrison mit seinem Schwiegervater aus der Stadt zurück, wo sie in Belles Haus das Beweismaterial gegen Adam studiert hatten. Sofort eilte er in die Baracke, um nachzusehen, ob Mary Rose im Bett lag. Ein Blick genügte ihm, um festzustellen, dass sie tagsüber aufgestanden war. »Hast du dich den ganzen Tag ausgeruht, meine Süße?«
    »Ja.«
    »Du bist also im Bett geblieben?«, fragte er lächelnd.
    »Eigentlich müsstest du zufrieden mit mir sein«, meinte sie und erwiderte sein Lächeln. »Du dachtest, ich würde nicht im Bett liegen. Und jetzt bist du überrascht.«
    Die ausweichende Antwort entging ihm nicht. »Warst du den ganzen Tag im Bett?«
    »Warum fragst du denn schon wieder? Glaubst du mir nicht? Ich dachte, wie wollten einander vertrauen.«
    Resignierend schüttelte er den Kopf. Gegen seine eigensinnige Frau war er einfach machtlos, und solange er sie nicht am Bett festband, würde sie tun, was sie für richtig hielt. »Versprich mir einfach nur, dass du dich ausruhen wirst, wenn du dich schlecht fühlst.«
    Sie setzte sich im Bett auf. »Warum glaubst du mir nicht?«
    Darauf gab er keine Antwort. »Ich gehe jetzt ins Haus. Bevor du mir folgst, solltest du dein Gesicht mit einer Salbe behandeln.«
    »Warte!«, rief sie ihm nach, als er zur Tür ging. »Stimmt was nicht mit meinem Gesicht?«
    »Du hast einen Sonnenbrand«, erklärte er und drehte sich um. Wenn er erwartete, Zerknirschung in ihrem Blick zu lesen, wurde er enttäuscht. Immerhin wartete sie, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, bevor sie zu lachen anfing.
    War es ein Wunder, dass er sie liebte?
     
    Nach dem Dinner ritt Alfred Mitchell den Hang herab.
    »Da ist ein Fremder!«, rief Cole. »Schauen Sie doch, Sir, ist das einer Ihrer Verwandten?«
    Elliott spähte durchs Fenster. »Schwer zu sagen, er ist so weit weg … Nein, ich glaube, diesen Mann kenne ich nicht.«
    »Dann muss es Mitchell sein. Harrison, sollen wir drinnen warten, während du mit ihm redest?«
    »Ja.«
    »Biete ihm doch eine Erfrischung an!«, forderte Mary Rose ihren Mann auf, wusste aber nicht, ob er ihre Bitte gehört hatte. Er war bereits hinausgegangen und eilte dem Reiter entgegen. Auf der Wiese trafen sie sich.
    Stöhnend stieg Mitchell vom Pferd. Die Männer schüttelten einander die Hände und stellten sich vor.
    »Sie sehen ziemlich erschöpft aus«, bemerkte Harrison, und Mitchell nickte.
    Da er viel kleiner als Harrison war, musste er zu ihm aufblicken. Er wirkte auch um einige Jahre jünger. »Ja, ich bin todmüde«, bestätigte er mit seinem gedehnten Südstaatenakzent. »Was Sie haben wollten, bringe ich Ihnen – aber außerdem schreckliche Neuigkeiten. Können wir spazieren gehen, während wir reden? Ich möchte die Krämpfe in meinem Rücken lindern, bevor ich zu meinem Lager zurückreite.«
    »Übernachten Sie doch hier, Alfred.«
    »Dann würde ich womöglich ausplaudern, was passiert ist. Ich habe am Stadtrand mein Lager aufgeschlagen, und dort werde ich schlafen, wenn Sie mir mein ungeselliges Verhalten verzeihen.«
    »Morgen müssen Sie aussagen«, erinnerte Harrison seinen Kollegen.
    »Das weiß ich. Und ich tue es sehr gern, Sir.«
    Langsam wanderten sie zu den Bergen. Mary Rose stand am Fenster, um sie zu beobachten. Die Hände am Rücken verschränkt, schlenderte ihr Mann dahin. Plötzlich wandte er sich zu Mitchell.
    »Von hier aus kannst du nichts hören«, wisperte Douglas hinter ihr, und sie zuckte zusammen.
    »Offensichtlich gefällt es Harrison nicht, was Mitchell ihm erzählt. Ich fürchte, das sind keine guten Nachrichten, Douglas.«
    »Am schlimmsten wäre es, wenn Mitchell die unterzeichneten Aussagen nicht mitgebracht hätte. Und Harrison hält Papiere in der Hand. Vielleicht hat Livonia sich geweigert, ihre Unterschrift zu leisten.«
    Das Gespräch zwischen Harrison und Alfred dauerte etwa zwanzig Minuten. Dann kletterte der Südstaatler wieder aufs Pferd. Als Harrison zum Haus ging, trat Mary Rose auf die Veranda. Beim Anblick seiner verzweifelten Miene erschrak sie. Wenige Schritte vor den Stufen blieb er stehen und

Weitere Kostenlose Bücher