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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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passt uns einfach nicht, dass du uns ständig drängst, wir sollen heiraten. Du glaubst, Adam müsste als Erster vor den Traualtar treten, weil er der Älteste ist. Aber das will er nicht. Damit solltest du dich abfinden. Sein Leben gefällt ihm so, wie’s jetzt ist, und wir sind mit unserem genauso zufrieden. Deshalb ist es sinnlos, wenn du dir Enkelkinder wünschst.
    Irgendwann wird Mary Rose heiraten. Jetzt ist sie im Internat, und wir atmen auf, weil wir sie nicht dauernd beschützen müssen. Die Männer in der Gegend hier sind ganz verrückt nach unserer Schwester. Ihr freches Mundwerk stört keinen einzigen. Wir vermissen sie viel schmerzlicher, als wir dachten. Mach dir keine Sorgen um deine Tochter. Ich habe ihr erklärt, wie sie sich wehren soll, wenn ihr die Männer in St. Louis zu nahe treten. Außerdem hat sie ihren Revolver und zwei Munitionsschachteln eingepackt. Das müsste genügen.
    Hoffentlich bist du mir nicht böse, weil ich dir so unverblümt die Meinung gesagt habe. Wir alle lieben dich und wären glücklich, wenn du zu uns kommen und bei uns leben könntest.
    Cole

23
    Der liebe Gott muss einen gewissen Humor besitzen, dachte Elliott, nachdem er das Verhalten der Brüder eine Stunde lang beobachtet hatte. Mary Roses Schutzengel waren temperamentvoll, streitlustig und laut – schrecklich laut. Dauernd redeten sie durcheinander, und trotzdem hörten sie, was jeder Einzelne sagte. Er kam sich vor wie bei einer Massenversammlung. Und er amüsierte sich köstlich.
    Nachdem er sie angesprochen hatte, waren sie vorgetreten, um ihm die Hand zu schütteln. Natürlich nahmen sie ihn nur zögernd in der Familie auf, aber das entmutigte ihn nicht. Mit der Zeit würden sie ebenso wie er selbst die Tatsachen akzeptieren. Der Allmächtige hatte sie alle zusammengeführt, und nun mussten sie beisammenbleiben.
    Adam lernte er zuerst kennen. »Sie sind der Mann, der so gern diskutiert, nicht wahr?«
    »Hast du ihm das erzählt?«, fragte Adam seinen Schwager, der ihm lächelnd zunickte.
    »Sehr gut!«, rief Elliott. »Ich debattiere auch gern, und ich gewinne immer.«
    Ein mutwilliges Funkeln erschien in Adams Augen. »Wirklich?«
    »Was die Beweggründe der Griechen während der Invasion von Karthago betrifft, irren Sie sich. Das werde ich Ihnen klar machen.«
    »Dieser Herausforderung stelle ich mich sehr gern.«
    Dann drückte Seine Lordschaft Travis’ Hand. »Und Sie werden Anwalt.«
    »So?«
    »Ganz sicher. Harrison hat behauptet, Sie würden aus jedem Chaos einen Ausweg finden.«
    Travis grinste. »Eigentlich wollte ich die Anwälte immer erschießen, Sir – und niemals einer werden.«
    Nun reichte Douglas dem Neuankömmling die Hand. »Und was hat Harrison von mir erzählt?«
    »Sie besitzen die wunderbare Gabe, fast alle kranken Pferde zu heilen. Wenn Sie für ein Gestüt in England arbeiten würden, könnten Sie ein Vermögen verdienen. Die Tiere vertrauen Ihnen. Und das verrät mir, dass Sie ein mitfühlendes Herz besitzen. Ich fragte mich, woher meine Tochter ihres hat. Jetzt weiß ich’s.«
    Danach kam Cole an die Reihe. So leicht wie seine Brüder würde er sich nicht von diesem Lord einwickeln lassen. Elliott hatte Mary Rose gekränkt, und dafür musste er büßen, ehe er die Gastfreundschaft der Claybornes genießen durfte.
    »Wo ist der Niederträchtige?«, fragte Elliott.
    »Hier, Sir!«, rief Cole erfreut, ehe er sich eines Besseren besinnen konnte. »Harrison hat gesagt, ich sei niederträchtig?«
    »O ja, und er scheint Sie sehr zu bewundern. Ich habe viel von Ihnen gehört. Einige Bemerkungen stammten von einer jungen Dame namens Eleanor. Bevor ich meine Reise nach Amerika antrat, ermahnte sie mich zur Vorsicht, weil sie glaubte, Sie würden mich erschießen. Was Eleanor betrifft – ich habe mir überlegt …«
    »Was, Sir?«, fragte Cole.
    »Würden Sie das Mädchen wieder in Ihrem Haus aufnehmen?«
    »Nein!«, riefen alle Brüder wie aus einem Mund, und Elliott lachte.
    »Die werden Sie nicht mehr los, Sir«, bekräftigte Cole.
    Jetzt mischte sich Mary Rose ein. »Sie fühlt sich ja auch sehr wohl in England. Vater, nach der langen Reise musst du müde und hungrig sein. Setz dich! Wir haben schon gegessen, aber wir leisten dir gern bei deinem Dinner Gesellschaft.«
    Ohne eine Zustimmung abzuwarten, eilte sie zur Küche und lächelte glücklich. An diesem Abend musste sie den lieben Gott, der ihren Vater zur Einsicht gebracht hatte, mit einem besonders innigen Gebet danken. In der

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