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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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anderen wussten, dass er über den Fall nachdachte, schwiegen sie, um ihn nicht zu stören. Mary Rose kehrte ins Zimmer zurück und setzte sich wieder an den Tisch. In der Luft lag eine fast greifbare Spannung. Die Brüder und ihre Schwester hockten auf den Stuhlkanten, während sie warteten, bis Elliott seine Meinung verraten würde.
    Als er endlich zu sprechen begann, wandte er sich an Adam. Seine Stimme klang leise und kühl. »Seid versichert – er ist einer der besten Anwälte, und beinahe bemitleide ich Ihre Ankläger. Im Gerichtssaal wird Harrison keine Gnade kennen – nach allem, was seiner Familie angetan wurde.«
    Eine Gänsehaut überzog Mary Roses Arme. »Hast du ihn ausgebildet?«
    »Nun, von mir hat er sehr viel über die Jurisprudenz gelernt. Aber wenn er argumentiert, wendet er seine eigene, unverwechselbare Methode an. O ja, er ist brillant, aber auch unbarmherzig. Sobald er einen Gerichtssaal betritt, verwandelt er sich in ein Raubtier. Manchmal, wenn ich ihn beobachtete, jagte er mir Angst ein. Gerade habe ich herausgefunden, was er vorhat. Und wenn er fertig ist, wird’s den Anklägern wohl kaum gelingen, die Stadt lebend zu verlassen.«
    Ein paar Minuten später kehrte Harrison mit seinen Notizen und den Schreibutensilien ins Esszimmer zurück, und die tiefe Stille fiel ihm sofort auf. Alle starrten ihn an, und er wusste, dass irgendetwas Bedeutsames geschehen war.
    Niemand sagte ein Wort. Und dann bemerkte er noch etwas anderes – Hoffnung in Adams Augen.
     
    Montag ritt Harrison mit Douglas in die Stadt, und sie kamen erst in der Abenddämmerung nach Hause. Douglas brachte fünf Pferde mit, die er im Mietstall ausgeliehen hatte – den gesamten Bestand. Keiner der beiden erklärte, wozu sie die Tiere brauchten.
    Travis begleitete Harrison am Dienstag nach Blue Belle, und bei der Rückkehr schauten sie ziemlich grimmig drein. In dieser Nacht liebte Harrison seine Frau mit glühender Leidenschaft. Dreimal erreichte sie den Höhepunkt, ehe er sein eigenes Verlangen stillte.
    Den ganzen Mittwoch studierte er seine Notizen, und am nächsten Morgen ritt Dooley zur Ranch, um zu verkünden, Richter Burns sei des Angelns müde und wieder in Belles Haus anzutreffen. So schnell wie möglich wollte Elliott das Beweismaterial gegen Adam sichten, aber sein Schwiegersohn führte ihn erst gegen elf in die Stadt. Vorher musste er sich um Mary Rose kümmern.
    Seit zehn Uhr übergab sie sich immer wieder. Sie versicherte, alles sei in Ordnung und er könne beruhigt aufbrechen. Doch dann begann sie erneut zu würgen, und seine Sorge wuchs.
    Eine Stunde später fühlte sie sich besser, wusste aber, dass sie wie der Tod aussah. Sie lag bäuchlings über dem Bett, und an der Seite hing ihr Kopf hinab, während Harrison neben ihr kauerte und ihre Stirn mit einem feuchten, kalten Lappen betupfte. »Das ist meine Schuld, Liebling. Letzte Nacht habe ich dir zu viel zugemutet …«
    »O nein, es war wundervoll. Mir ist schon seit Tagen übel. Dafür kannst du nichts. Es liegt nur an meiner Aufregung. Wegen der Verhandlung.«
    Douglas kam in die Baracke, um nach seiner Schwester zu sehen.
    »Wo zum Teufel warst du die ganze Zeit«, schimpfte Harrison. »Seit über einer Stunde ist ihr schlecht. Tu doch was, um Gottes willen!«
    Verwundert musterte Douglas seinen wütenden Schwager. »Hast du etwa Angst um sie? Zugegeben, ihr wird nur selten übel. Ich kümmere mich schon um sie. Jetzt hat sie schon wieder ein bisschen Farbe im Gesicht. Ich glaube, sie erholt sich.«
    »Deine Schwester muss mir versprechen, im Bett zu bleiben, bis ich heute Nachmittag zurückkomme. Gib mir dein Wort, Mary Rose. Sonst reite ich nicht weg.«
    Dramatisch seufzte sie. »Also gut, du wirst mich im Bett antreffen.« Er hob ihr Haar hoch, um es zu küssen, dann ließ er es wieder fallen.
    Taktvoll wartete Douglas, bis Harrison hinausgegangen war, ehe er ein heikles Thema anschnitt. »Kennst du die Ursache dieser Übelkeit? Hast du irgendwas gegessen, das dir nicht bekommen ist?«
    »Nein, Douglas, ich sorge mich nur um Adam.«
    »Könntest du schwanger sein?«
    Diese Frage verblüffte sie, und sie musste eine Zeit lang darüber nachdenken.
    »Ist deine Monatsblutung ausgeblieben?«
    Dunkle Röte stieg in ihre Wangen. »Oh, du bringst mich in Verlegenheit! Du bist doch mein Bruder, um Himmels willen! So persönliche Fragen darfst du nicht stellen.«
    »Nun?«
    »Ja.«
    »Wie oft?«
    »Zwei … nein, dreimal.« Mary Rose hob den Kopf. »Glaubst

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