Rosen für eine Leiche (German Edition)
Huber?«
»Ja, verdammt! Mein Huber – wo ist er? Sie wollten doch auf ihn
aufpassen!« Der Kerl hatte eine hübsche Gurgel. Ob sie beim Umdrehen wohl
knackte?
»Oh! Der Herr Kirchbichler wollt mit ihm Gassi gehen. Er hat gsagt,
Sie hätten ihm das ogschafft. Gibt’s ein Problem?«
Vorhin noch nicht. Aber jetzt. Das konnte ja heiter werden. »Wo ist
Herr Kirchbichler jetzt? Ist er im Haus?«
Fingerspitzen ratterten über das Schlüsselbrett. Bei 302 blieben sie
hängen. »Sein Schlüssel ist nicht da. Aber das will nichts heißen. Er steckt
ihn manchmal einfach ein.«
Ottakring hetzte nach oben. Suite 302 war verschlossen. Dann schoss er wieder nach
unten. Er erkundigte sich. Kirchbichler fuhr einen dunkelgrünen Jaguar mit
Kufsteiner Nummer. Nur – da war kein Jaguar auf dem Parkplatz weit und
breit.
Draußen war’s stockfinster, und es begann zu schneien. Ottakring sah
das Bild seines Hundes vor sich, der blind hinter einem Fremden herlief. Was
zum Teufel hatte Kirchbichler mit ihm vor? Da hörte er ein leises Jaulen, ein
Wimmern, das innerhalb von Sekunden zu einem wütenden Kläffen anschwoll.
»Huberlein«, rief Ottakring halblaut und besorgt. Er sah sich um.
Das Bellen hatte aufgehört. Herr Huber hatte die Stimme seines Herrn erkannt
und lag auf der Lauer. Umso empörter legte er wieder los, als sich nicht
augenblicklich etwas tat.
Der orangefarbene Müllcontainer war drei Meter breit, eineinhalb
Meter hoch und seine metallene Außenhaut ringsum bedeckt mit Schrammen. Der
Deckel lag fest auf dem Metallkörper. Als Ottakring ihn vorsichtig lupfte, wäre
ihm sein Hund fast um den Hals gefallen. Herr Huber sah erlöst aus und stank
unsäglich. Sein Herr dagegen trug Rache- und Mordgedanken im Herzen. Er barst
vor Wut und Ohnmacht. Das sollte Kirchbichler büßen!
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