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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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ein oder zwei Schnappschüsse und eine Handvoll Münzen«, sagte ich milde. »Zumal er sicherlich mit seinem Wagen unterwegs war. Na, egal. Können Sie sich erinnern, was genau gestohlen wurde?«
    »Nein«, sagte Maryanne.
    Langsam begann M. Forbes’ Abblocken mich zu ermüden, also sagte ich zu Connie: »Miss Forbes, sehen Sie irgendeine Möglichkeit, Ihre Schwester davon zu überzeugen, daß dies hier kein Remake von >Sturmhöhe< ist? Ich möchte Ihnen beiden keine Angst einjagen, aber ich werde es tun, wenn ich muß.«
    »Es ist auch kein Remake vom >Dünnen Mann<«, sagte Maryanne patzig. »Und Sie können mir nun wirklich keine Angst einjagen.«
    »Mir können Sie Angst einjagen«, sagte Connie. »Abgesehen davon, daß ich bereits Angst habe, weswegen ich Sie gebeten habe, auch über Maryannes Leiche hierherzukommen.«
    »Sehen Sie’s so«, sagte ich. »Jemand hat ein nicht ganz kleines Risiko und eine Menge Arbeit auf sich genommen, um 2, in Worten: zwei, Einbrüche zu begehen, soweit es uns bekannt ist. Dabei hat er einen liebenswürdigen Hund namens Shusha erschlagen. Wer auch immer das getan hat, hat gefunden, was er suchte — oder auch nicht. Wenn nicht, kommt er vielleicht wieder. Meine Freunde glauben, daß er es bereits zum zweiten Mal versucht hat. Sie beiden bunkern sich hier ein; aber vielleicht kommt er trotzdem eines Nachts? Dringe ich bei Ihnen durch, Miss Forbes die Größere?«
    »Bei mir sind Sie durchgedrungen«, sagte Connie und angelte sich eine Zigarette vom andern Ende des Tisches. Ihre Schwester kräuselte ihre (perfekten) Lippen und sagte kein Wort.
    »Noch etwas«, sagte ich. »Es ist offensichtlich, daß dies der erste Einbruch war. Jemand wollte aus einem bestimmten Grund einige Fotos stehlen. Warum, weiß ich noch nicht. Auf der Rückseite dieser Fotos findet man normalerweise den Namen oder Namen und Adresse oder Firmenlogo des Ladens, der die Abzüge oder die Entwicklung erledigt hat — kostenlose Werbung. Wade macht auf die Rückseiten seiner Abzüge immer einen Stempel. Dasselbe tut eine Naturfotospezialistin, die ich kenne. Also können wir annehmen, ohne daß jemand hier überfordert würde, daß der Einbrecher auf diese Weise an Wades Namen und Adresse kam, bei dem absolut nicht zufälligerweise am nächsten Abend eingebrochen wurde. Was ich mich frage, ist, unter anderem, ob unser Einbrecher vielleicht noch jemand anderen auf seiner Liste stehen hat? Ist auf den verschwundenen Bildern irgend jemand zu sehen, dessen Haus man ebenfalls durchsuchen müßte, um sicherzugehen, daß es keine weiteren Abzüge gibt? Vielleicht Mutti? Oder die gute alte Tante Charlotte?«
    »Oder der Chef der Gauner?« sagte Connie.
    »O Gott«, sagte Maryanne. »Will jemand einen Drink?«
    »Ich«, sagte ich. »Alles außer Pflaumensaft.«
    »Für mich dasselbe«, sagte Connie.
    »Schwesterchen«, sagte Maryanne daraufhin zuckersüß, »warum bist du nicht ein Engel und holst zur Abwechslung mal die Drinks, während dieser außerordentlich große Mensch und ich lernen, uns noch ein wenig weniger zu leiden?«
    »Zur Abwechslung. Das ist gut«, sagte Connie sauer. »Ich hab sie ja bloß die letzten fünfhundert Mal geholt.« Trotzdem stand sie auf und trottete in die Küche. Einen Moment später konnte man hören, wie der Mixer surrte.
    »Ist das Ihr Problem?« fragte ich Maryanne. »Dieser jemand anders, der vielleicht auch betroffen sein könnte?«
    Miss Forbes die Größere kam mir — zumindest für meine Begriffe — gefährlich nahe. Sie duftete nach Zitrone und Vanille. Und nach irgendeiner Sonnencreme.
    »Mr. Daniel«, sagte sie. »Mr. V. wie Victor Daniel. Ich habe über diese ganze Geschichte nachgedacht. Ich habe nichts anderes getan, als darüber nachzudenken, seit meine liebe Schwester mir verkündet hat, daß Sie auf dem Weg zu uns seien. Ich bin durchaus geübt im Nachdenken, ich tue das schon seit ein paar Jahren ganz erfolgreich. Das mit Ihren Freunden und deren Hund tut mir leid. Auch Connie tut mir leid. Ich tue mir auch leid, und sogar Sie tun mir ein bißchen leid, weil ich glaube, daß Sie es tatsächlich gut meinen, aber ich werde mich nicht weiter mit Ihnen unterhalten, und Connie auch nicht. Und keine von uns wird sich je wieder mit Ihnen unterhalten, wenn ich es verhindern kann, und glauben Sie mir: Das kann ich. Punkt. Ende.«
    »Mir tut es auch leid«, sagte ich. »Vor allem, daß wir uns nicht schon an der High-School begegnet sind. Das bestaussehende Mädchen in meiner

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