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Rosen und der Tod)

Rosen und der Tod)

Titel: Rosen und der Tod) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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Hand. „Mrs. Grant ist im Wohnzimmer. Ich war gerade auf einen Tee bei ihr, als der Anruf kam. Ist es denn sicher?“ Peel nickte, legte dabei die Hand auf die Schulter der Frau. „Leider.“ Mrs. Higgins schniefte einmal, für meinen Geschmack etwas zu laut und zu demonstrativ, und bat uns dann ins Wohnzimmer. Der Raum, der zur Straße hinausging, wurde von einer beigefarbenen Couchgarnitur dominiert. Blümchenkissen, Blümchentapeten und ein Tisch aus dunklem Teakholz in der Mitte des Raumes, auf dem ein Strauß frischer Blumen stand, rundeten das Ensemble ab. Die alte Dame, die ein geblümtes Kleid trug, verschwand beinahe zwischen den Streublumen in ihrem Wohnzimmer. Mrs. Grant mochte ca. sechzig Jahre sein, vielleicht etwas älter. Ihr freundliches Gesicht wurde von einer modernen Kurzhaarfrisur umrahmt. Sie saß zusammengesunken zwischen den Kissen und knetete ein Papiertaschentuch in ihren Händen, als wir den Raum betraten. Peel übernahm unsere Vorstellung und sprach ihr unser Beileid aus. Sie sah kurz auf und man konnte sehen, dass sie nicht erst seit dem Anruf geweint hatte. Als gute Gastgeberin, die sie trotz ihrer Situation sein wollte, bot sie uns eine Tasse Tee an und Mrs. Higgins beeilte sich, zwei Gedecke für uns aus der Küche zu holen. Die freundliche Nachbarin übernahm es, uns einzuschenken und uns Gebäck anzubieten. Alles in allem eine sehr bürgerliche Situation. Und somit vollkommen unangemessen. DCI Peel bemühte sich der Großmutter, die näheren Umstände von Freyas Tod so schonend wie möglich beizubringen. Immer wieder wurde er durch ein Schluchzen der Frau unterbrochen. Aber Peel war ein Meister darin, seine empathischen Fähigkeiten auf die Angehörigen auszubreiten. Der Tee in meiner Tasse erinnerte mich schmerzlich daran, dass Sir Russel schon seit ein paar Tagen keinen mehr für mich zubereitet hatte. Er erinnerte mich auch daran, dass meine „nicht-vorhandene-Pseudo-Beziehung“ zu diesem Mann seit letzter Nacht etwas in Schieflage geraten war. Ich schämte mich für diese Gedanken. Da saß eine nette alte Dame, die gerade erfahren hatte, dass ihre einzige Verwandte zu Tode gekommen war und das auch noch auf grausame Weise, und mir fiel nichts Besseres ein, als mich mit Russel Linney zu beschäftigen. Ich fürchtete, dass man mir mein schlechtes Gewissen ansehen konnte, als ich darum bat, mir Freyas Zimmer ansehen zu dürfen. Mrs. Grant nickte und ihre Nachbarin begleitete mich nach oben. Demonstrativ blieb die Nachbarin in der Tür stehen, und als ich mich mit einem auffordernden Blick zu ihr umdrehte, verstand sie, dass sie verschwinden sollte. Sie ging, aber nicht, ohne mir einen schnippischen Blick zu gönnen. Freyas Zimmer wirkte altersuntypisch. Auch hier oben herrschte das penetrante Blümchenmuster vor und ich schwor mir, dass ich nie wieder ein solches Dekor für irgendeinen Dekorationsgegenstand in einer meiner jetzigen oder zukünftigen Bleibe in Betracht ziehen würde. Die Tapete, die Bettwäsche, die auf dem Alkoven-Bett lag und die auf die Schläferin zu warten schien, der Teppich; ja und selbst die Häkeldeckchen auf den alten, dunklen Möbeln, waren so entsetzlich mit diesen friedlichen Blümchen verziert, dass meine Augen schmerzten. Auffällig war, dass dieses Zimmer so unendlich aufgeräumt erschien. Und sauber. Ja, schon beinahe klinisch sauber. Kein Staubkorn, kein Kleidungsstück, das über einen Stuhl gelegt worden war. Keine Schminkutensilien auf dem Spiegelboard. Nichts wies darauf hin, dass hier jemals eine junge Frau gelebt haben mochte. Von unten drang Peels Stimme nach oben. Gerade versprach er, Mrs. Grant einen Psychologen für ihre Betreuung zu schicken. Zeit für mich, hier oben zu verschwinden. Wir trafen uns im Vorgarten. Jonas reckte sich, so als wolle er das Gespräch abschütteln. Es schien leidlich zu funktionieren. Gemeinsam gingen wir auf die Straße zu unserem Wagen und Peel klopfte unterdessen seine Jackentaschen ab. „Was suchst Du?“, fragte ich. „Meine Zigaretten“, antwortete er abwesend. Erstaunt sah ich ihn an. „Seit wann …?“
    „Immer mal wieder“, gab er zurück, „vor allem in Situationen wie diesen. Ah … da.“ Er bot mir eine an. Ich hatte zwar vor Monaten aufgehört, nahm aber trotzdem eine an. Wir setzten uns auf den Bordstein, rauchten schweigend und jeder von uns hing seinen Gedanken nach. „Unpersönlich“, sagte ich. Für ihn vollkommen zusammenhanglos. Dachte ich zumindest. „Ja, sehe ich auch so.

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