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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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vorn, anschließend die Schrotflinte und seinen eigenen Gürtel. Eine seiner neuen Pistolen trug er unter dem Hemd verborgen, die zweite hatte er mit der übrigen Ausrüstung am Haupteingang der Alten Stollen zurückgelassen, unter den wachsamen Augen von Ellegon, Bren Adahan und Kethol.
    Wie Bren Adahan es ausgedrückt hatte, waren die Bewohner Endells zurückhaltend freundliche Verbündete, doch es hatte wenig Sinn, entweder ihre Freundlichkeit oder ihre Zurückhaltung über Gebühr zu beanspruchen.
    Das hatte sich für Jason vernünftig angehört; außerdem verhalf es Bren Adahan zu der Gelegenheit, mit einem Händler über den Preis von ein paar Pferden zu feilschen, ohne dabei von Jason gestört zu werden. Jason taugte nicht zum Feilschen; er war zu ungeduldig.
    »Gebt auf Euren Kopf acht, junger Herr«, warnte Durine, vielleicht etwas zu fürsorglich, während er Jasons Gürtel und Waffen in Empfang nahm.
    »Sieh zu, daß du mit Nefennen Schritt hältst, Mensch, und überlaß uns die Sorge um die Nachzügler«, empfahl ihm Ketherren, der Hauptmann der Wache. Er war einen Kopf kleiner als jeder der übrigen Zwerge und mindestens noch zwei Handspannen breiter um die Schultern.
    Jason schlüpfte durch die enge Passage und richtete sich am anderen Ende erleichtert zu voller Höhe auf.
    Bei dem dahinterliegenden Raum handelte es sich wieder um eine - wie Durine es nannte - Mausefalle. Die breite, niedrige Tür in der gegenüberliegenden Wand bestand aus dicken Eichenbohlen, mit drei runden Öffnungen für die dahinterstehenden Bogenschützen, während darüber ein aus dem Fels gehauener Balkon drohend in das kahle Gelaß ragte.
    Hinter ihrem aus fünf Personen bestehenden Trupp steckte die Nachhut der Zwergeneskorte flüsternd die Köpfe zusammen, während ihre drei Führer ungeduldig bei der Tür warteten.
    Jason versuchte, Ellegon zu erreichen, doch seine Gedanken konnten die zwischen ihnen liegenden Gesteinsmassen nicht durchdringen.
    Er hatte nicht geahnt, was ihn erwartete, als sie von den Zwergen durch den Eingang zu den Stollen gedrängt wurden, doch die Wirklichkeit entsprach in etwa seinen schlimmsten Befürchtungen. Je weiter sie in die Alten Stollen vordrangen, desto tiefer senkte sich die Felsdecke herab, als ob die Ur-Ur-Urahnen dieser Zwerge ihr Werk als Riesen begonnen hätten, um immer mehr zu schrumpfen, je weiter sie sich in den kalten Stein hineinarbeiteten.
    Der frische Luftzug, der ihnen unablässig entgegenwehte, war kühl, aber nicht unangenehm; es lag an dem grimmigen Gehabe der Eskorte, daß ihn ein Frösteln überlief.
    Der Gang vor ihnen machte eine Biegung nach rechts, dann wieder nach links. Die Dunkelheit in dem tristen Stollen wurde von den Glühstahllampen unter der Decke höchstens etwas gemildert, aber keineswegs aufgehellt.
    Dann verbreiterte sich der Gang, und die Decke wölbte sich nach oben, bis auch ein Mensch sich bequem in aufrechter Haltung fortbewegen konnte.
    Ungefähr zwölf Meter voraus versperrte eine weitere massive Eichentür den Weg. Die beiden Posten links und rechts davon waren mit kurzen, schweren Holzkeulen bewaffnet.
    Statt eine Parole zu nennen, trat der Führer ihrer Eskorte zu einem der Posten und flüsterte ihm ins Ohr, woraufhin ersterer in einem bestimmten Rhythmus gegen die Tür klopfte.
    Rostige Scharniere protestierten laut, und langsam schwangen die Türflügel einwärts; Jason und seine Freunde wurden in den dahinterliegenden Raum geschoben.
    »Euer Majestät«, verkündete der Hauptmann ihrer Eskorte in der rauhen, gutturalen Sprache der Zwerge, »Jason Cullinane und sein Gefolge.«
    Tennetty schnaufte gereizt. »Gefolge. Der hält uns wohl für kaiserliche Schleppenträger.«
    »Klappe«, sagte Durine und trat unauffällig einen halben Schritt näher an Tennetty heran.
    Der Thronsaal des Königs unter dem Berge war hoch; die Felsendecke wölbte sich mindestens achtzehn Meter über ihren Köpfen. Vor der offenen Feuerstelle am jenseitigen Ende des Raumes drehte sich ein gewaltiger Braten am Spieß, und die Rauchschwaden dämpften zusätzlich die ohnehin recht spärliche Beleuchtung.
    Ungefähr ein Dutzend Zwerge saßen an dem langen Tisch, der gut der doppelten Anzahl Platz geboten hätte. Stapel unbenutzter Teller aus poliertem Stein standen bereit, während stämmige Zwergenfrauen das Essen zubereiteten. Eine von ihnen begoß den Braten, die nächste rührte in einem Topf, während eine dritte mit einer Art von übergroßer Pinzette eine ganze

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