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Rosendorn

Rosendorn

Titel: Rosendorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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als wäre
er
derjenige, der verletzt worden war. »Bevor ich dir sage, was ich dir sagen muss, sollst du wissen, dass ich niemals zugelassen hätte, dass dir etwas passiert.«
    O Mist. Das klang überhaupt nicht gut. Ich beschloss, dass es eventuell besser war, meinen Mokka abzustellen, denn wenn meine Hand noch etwas stärker zitterte, würde ich ihn vermutlich bald auf meinen Klamotten haben. Ich ballte die Hände zu Fäusten und blickte Ethan angespannt und furchtsam an. Die Tatsache, dass er so schlecht aussah, wie ich mich fühlte, war kein gutes Zeichen.
    »Es geht um den Angriff der Spriggans«, begann er. »Ich weiß, dass Kimber dir gesagt hat, dass sie hinter mir her waren, und sie hat das auch wirklich geglaubt. Sie wusste nicht Bescheid.«
    »Worüber wusste sie nicht Bescheid?«, fragte ich, und meine Stimme klang so leise, dass ich überrascht war, dass er mich überhaupt verstanden hatte.
    Ethan stieß einen Seufzer aus. »Über den Angriff der Spriggans.«
    Ich schluckte, und mein Hals war mit einem Mal ganz trocken. »Kimber wusste über den Angriff der Spriggans
nicht
Bescheid. Das bedeutet, dass
du
darüber informiert warst.« Die Worte konnte man nicht anders deuten.
    Er verzog das Gesicht. »Ja. Irgendwie. Aber es sollte nicht so laufen …«
    Eines muss ich Ethan lassen: Er hatte den Mut, mir in die Augen zu blicken, als er mir sagte, was für ein Arsch er gewesen war.
    »Ich sollte dich eigentlich auf unsere Seite ziehen«, sagte Ethan. »Auf die Seite meines Vaters. Ich wollte, dass du mir dankbar bist – nicht nur, weil ich dich aus Graces Fängen befreit habe.«
    »Also hast du dafür gesorgt, dass ich angegriffen werde?«, fragte ich, und meine Stimme war ein wenig schmeichelhaftes Piepsen. »Du hast zugelassen, dass diese Kreaturen deine Freunde verletzen? Sie hätten dabei sterben können!« Ich sprang auf, doch Ethan packte meinen Arm.
    »Hör mir zu«, sagte er.
    Der Anhänger wurde heiß, und wieder verspürte ich dieses unangenehme Kribbeln. Ich sah, wie Finn auf uns zukam. Wenn ich ihn in diesem Moment hätte eingreifen lassen, hätte ich nie die ganze Geschichte erfahren. Und so weh es auch tat – ich musste alles wissen.
    Ich ließ mich in den Sessel fallen. Ethan gab mich frei, und ich bedeutete Finn, sich wieder zurückzuziehen. Wieder hörte das Kribbeln auf, und die Kamee kühlte schlagartig ab. Es musste irgendetwas mit Magie zu tun haben. Warum ich mich dabei allerdings plötzlich wie ein Zitteraal fühlte, wusste ich nicht.
    Ethan holte wieder tief Luft. »Ja, mein Vater und ich haben dafür gesorgt, dass du angegriffen wirst. So haben die Spriggans uns in der Höhle überhaupt gefunden. Aber es hätte eigentlich nur
ein
Spriggan sein sollen, und er hätte dich attackieren und alle anderen gar nicht beachten sollen. Deshalb habe ich die ganze Zeit an deiner Seite gesessen – der Spriggan hätte also erst an mir vorbeigemusst. Du hättest Angst bekommen, doch ich wäre einem einzelnen Spriggan selbstverständlich gewachsen gewesen. Ich hätte den schneidigen Helden gespielt, und niemand wäre verletzt worden. Ich schwöre dir, Dana: Weder mein Vater noch ich wollten, dass dir irgendetwas zustößt. Wir wollten dich auf unsere Seite ziehen. Wir wollten dir nicht
weh tun.
Aber offensichtlich lief irgendetwas schief, und mehrere Spriggans haben angegriffen. Und was auch immer da schiefgelaufen ist, es war kein Zufall.«
    »Hä?«
    »Mein Vater und ich hätten sie nie geschickt, um dir weh zu tun. Doch
irgendjemand
hat es getan. Jemand ist hinter unseren Plan gekommen und hat sozusagen den Einsatz erhöht.«
    Ich beschloss, dass ich trotz meiner zitternden Hände noch etwas Mokka vertragen konnte. Eigentlich brauchte ich Kimbers heißen Punsch. Und zwar einen extrastarken. Ich schmeckte den Mokka kaum, als ich schluckte.
    »Du willst mir also sagen – auch wenn du es nicht sofort getan hast –, dass du der Meinung bist, jemand würde versuchen, mich umzubringen.« Er hatte schon vorher die geheimnisvolle Andeutung gemacht, dass Tante Grace mich möglicherweise würde verschwinden lassen wollen, aber auch wenn mir das Angst machte, war die Bedrohung für mich nie besonders real gewesen.
    »Ja. Und ich habe keine Ahnung, wer das sein könnte. Ich bin mir sicher, dass dein Vater für deine Sicherheit sorgt.« Sein Blick fiel auf Finn, bevor er mich wieder ansah. »Doch er sollte sich bewusst sein, was auf dem Spiel steht.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Warum hast du mir

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