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Rosenfolter

Rosenfolter

Titel: Rosenfolter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Ausrede?«
    »Was wollen Sie
denn eigentlich wissen?«
    »Wovor Özlem sich
wirklich fürchtet. Ob es vielleicht mit Ohr, Finger und Hand zu tun hat. Wenn nicht,
überlasse ich sie ihrem Schicksal.«
    »Fragen wir sie
also am besten selbst! Ich lache mich scheckig, wenn wir neben dem Gliederschnippler
zusätzlich eine Türkenmafia in Bamberg haben! Für so viel Krimi ist das Fränkische
Rom zu klein.«
    »Mit mir jedenfalls
steht Özlem auf denkbar schlechtem Fuß.«
    »Dann klemmen wir
uns erst mal hinter den Freund.«
    Katinka warf Schlüssel,
Geld und Waffe in ihren Rucksack. »Los! Sie gehen zu Fuß, ich hole das Auto.«
    Dante sah Katinka
entsetzt an. »Ich bin nicht Ihr Laufbursche«, mäkelte er.
    »Nicht sauer sein.
Gefahr im Verzug. Sie wissen doch, wie der Puls sich beschleunigen kann.«
     
     
    36
     
    Hauptkommissar Harduin Uttenreuther
telefonierte mit Staatsanwalt Kohlschwab. Wegen der besseren Übersicht über die
einzelnen Stränge eines Falles hatte er sich angewöhnt, Details, die ihm irgendwie
sonderbar vorkamen, auf Haftnotizzettel zu kritzeln und an den entsprechenden Stellen
auf den Ausdruck seiner Berichte zu kleben. Anhand dieser Notizen informierte er
Kohlschwab über die neuesten Entwicklungen.
    »Und Wellmann ist
ganz offen und legal in Hannover?«, fragte der Staatsanwalt weinerlich.
    »Wir haben seine
Handyortung. Er ist seit Mittwoch dort, hat abends im Hotel eingecheckt. Nimmt an
einer Konferenz teil. Irgendwas mit Immobilien.«
    »Naheliegend.«
Kohlschwab räusperte sich. »Wenn ich Sie recht verstehe, können wir Bernd Wellmann
erst mal von der Liste streichen.«
    »Von der Liste
der Verdächtigen schon, da hatte ich ihn nie drauf, um ehrlich zu sein. Aber er
könnte natürlich ein wichtiger Zeuge sein, sodass wir mit ihm sprechen müssen. Möglichst
sofort. Nicht erst, wenn er am Montag zurückkommt.«
    »Rufen Sie ihn
an, wenn es sein muss. Aber das reicht wahrscheinlich nicht.«
    Hardo zögerte.
Er legte keinen gesteigerten Wert auf eine vierstündige Autofahrt nach Norddeutschland.
Aber da war so eine Intuition, die er selbst nicht klar zu fassen bekam.
    »Wir haben einen
gewissen Niko Böhnert wieder auf freien Fuß gesetzt. Er ist Frau Palfy und mir heute
Nacht nachgestiegen. Nicht sehr professionell. Er beruft sich darauf, wir hätten
uns lediglich eingebildet, verfolgt zu werden. Natürlich haben wir nichts gegen
ihn in der Hand, also schwirrt er ab jetzt draußen rum und erstattet vermutlich
seinem Boss Bericht. Wir haben zwei Beamte an ihm dran.«
    »Ja, ja, ich weiß«,
schnaubte Kohlschwab.
    »Dann ist da Udo
Jollet. Seine Fingerabdrücke sind auf diesen Rosenpapieren drauf. Und Jollet ist
Angestellter bei Korin. Wie Kriwanek. Aber Kriwanek ist ein harmloser Bursche, während
Jollet eine Akte wie ein Zementsack hat.« Hardo hielt den Atem an. Jetzt kam es
drauf an, wie er den Staatsanwalt einwickelte.
    »Korin«, murmelte
Kohlschwab. »Interessant.«
    »Der Name stand
auf Ihrer Liste.«
    »Haben Sie Verständnis!«
Der Staatsanwalt räusperte sich noch lauter. »Ich werde diesen Informanten nicht
nennen. Seien Sie versichert, dass er nichts mit dem Fall zu tun hat.«
    »Dennoch wäre mir
wohler …«, wandte Hardo ein.
    »Aber mir nicht.«
    Thema beendet,
dachte Hardo. Er sah aus den Augenwinkeln, dass Sabine Kerschensteiner auf seinem
Handy anrief. »Augenblick«, bat er den Staatsanwalt. »Ja, Kerschensteiner?«
    »Wir haben eine
neue Spur.«
    »Und?«
    »Eine der Putzfrauen,
die seit Jahren bei Korin putzen, im Auftrag der Firma Borgermann, ist wenige Tage
nach dem Einbruch nach Kiew geflogen und bisher nicht zurückgekehrt.«
    Hardo schwieg einen
Moment.
    »Chef, sind Sie
noch dran?«
    »Wieder Korin«,
murmelte der Hauptkommissar. »Dreimal.«
    »Was?«
    »Sein Gärtner ist
verstümmelt, die Fingerabdrücke eines seiner Angestellten sind auf den Papieren,
die Feli Bohn-stett abgegraben hat, und die Frau, die seit Jahren bei ihm sauber
macht, hat die Fliege gemacht.«
    »Uttenreuther?«,
röhrte Kohlschwabs Stimme aus dem Telefonhörer.
    »Kerschensteiner,
kommen Sie ins Büro zurück. Einsatzbesprechung.«
    »Himmel, Kommissar,
melden Sie sich«, schnarrte Kohlschwab.
    »Stoßen Sie dazu?«,
fragte Hardo ungerührt, als er sein Handy weglegte und nach dem Telefon griff. »Die
Lage spitzt sich zu. Wollen Sie bei der Besprechung dabei sein?«
    »Ich komme.« Kohlschwab
legte auf.
    »Ach«, Allenstein
streckte den Kopf rein. »Telefonieren Sie noch?«
    »Nein. Was

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