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Rosenfolter

Rosenfolter

Titel: Rosenfolter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Kaffeemaschinen,
keine Kopierer.«
    »Klar! Ich komme
mit.«
    Sabine ließ sich
einen Dienstwagen geben.
    »Wo geht’s hin?«
Lukas schnallte sich an und betrachtete angewidert die uralte Ausstattung des Audi.
    »Ein anderer Wagen
war nicht da. Meckern hilft nichts«, grinste Sabine. »Bis zur Siemensstraße werden
wir garantiert kommen.«
    »Wow, da stehen
Bambergs einzige Hochhäuser«, bemerkte Lukas.
    »Du bist nicht
aus Bamberg, oder?«
    »Aus Hof.«
    »Ah, in Bayern
ganz oben.«
    »Hof ist okay«,
erwiderte Lukas. »Mir ist nicht klar, warum in Bamberg alle über Hof lästern. Das
Wetter ist übrigens nicht viel schlechter als hier.«
    Sie rauschten über
den Berliner Ring. Es war erstaunlich wenig los für einen Donnerstagabend.
    »Das Wetter?«,
fragte Sabine verblüfft.
    »Wenn ich sage,
ich komme aus Hof, besteht der einzige Gesprächsbeitrag der anderen in genau zwei
Wörtern: Bayerisch Sibirien.«
    Sabine lachte,
während sie den Wagen in eine Parklücke manövrierte.
    »Sehen Sie, Sie
finden das auch lustig.« Er sah niedergeschlagen an der Fassade des Hochhauses empor.
»Was haben wir hier vor?«
    »Wir machen einen
Besuch bei Katharina Schmidtberger.«
    »Die Putzfrau?
Aber … die ist doch im Urlaub?«
    »Wir schauen uns
die Nachbarschaft an.« Sabine stieg aus. Der Junge hatte ein gutes Gedächtnis, das
musste man ihm lassen. »Auch die längsten Ferien sind irgendwann vorbei.«
    »Manchmal merkt
man ja erst später, was man fragen will«, entgegnete Lukas eifrig.
    »Ganz genau. Frau
Schmidtberger putzt nämlich schon seit Jahren für Manfred Korin.«
    »Ich dachte, sie
hätte nur die letzten beiden Male …«
    »Die Information
war nicht falsch, aber auch nicht vollständig. Nein, sie tut es seit Jahren, ist
allerdings eine studierte Informatikerin, deren Diplom in Deutschland nicht anerkannt
wird.«
    Das Gesicht des
Praktikanten erhellte sich. Sie marschierten durch eine mit Graffitis besprühte
Eingangshalle und fuhren mit dem Lift in den fünften Stock. Es roch nach Essen,
verschwitzten Klamotten und zu vielen Menschen auf zu kleinem Raum.
    »Wenn Frau Palfy
dieses alte Haus kauft«, sinnierte Lukas. »Wäre das nicht eine Option, die Soko
gleich dort einziehen zu lassen? Da sind sechs Wohnungen drin.«
    »Wenn wir Bley
und Allenstein außen vor lassen, von mir aus. Hier. Schmidtberger.« Sabine drückte
auf die Klingel.
    »Keiner daheim.«
Der Praktikant läutete ein zweites Mal. »Dann ist sie wohl noch nicht aus dem Urlaub
zurück.«
    Sabine schnappte
sich ihr Handy und rief bei Borgermann an. Zum Glück war die Sekretärin noch da.
    »Nach Katharina
Schmidtberger fragen Sie? Die ist noch nicht wieder zur Arbeit gekommen. Hat ihren
Jahresurlaub genommen und sich kurz darauf krankschreiben lassen.«
    »Warum das?«, wollte
Sabine wissen.
    »Die Bandscheibe.
Muss wahrscheinlich operiert werden.«
    »Danke.« Sabine
legte auf. »Mist. Ich habe da was versemmelt.«
    »Was denn?«
    »Ich habe die Spur
nicht weiter verfolgt. Nur mit der Kollegin von der Schmidtberger geredet. Das war
fahrlässig.«
    »Weil Sie einfach
nicht dran geglaubt haben, dass die Putzfrauen was mit der Sache zu tun haben können?«
    »Weil ich es vergessen
habe!« Sabine rieb sich die Stirn. »Fragen Sie bei den Nachbarn rum, Lukas!«
    Gehorsam klingelte
der Praktikant an einer Tür nach der anderen und erkundigte sich nach Katharina
Schmidtberger. Eine Nachbarin kannte sie näher.
    »Wann haben Sie
sie das letzte Mal gesehen?«, fragte Lukas. Er erschrak fast, als Sabine hinter
ihn trat.
    »Am 24. März. Da
ist sie in die Ukraine geflogen. Zu ihrer Mutter. Der geht’s nicht gut. Katharina
hat ihren kompletten Jahresurlaub genommen, um sie zu besuchen. Sie hat sich große
Sorgen gemacht.«
    »Sie haben vielleicht
den Schlüssel zu ihrer Wohnung?«
    Die Nachbarin machte
ein missmutiges Gesicht.
    »Dazu brauchen
Sie doch …«
    »Nun, es geht nicht
um eine Durchsuchung, falls Sie das meinen«, mischte sich Sabine ein.
    »Ist Katharina
… etwas zugestoßen?«
    »Haben Sie von
ihr gehört, seit sie zu ihrer Mutter gefahren ist?«
    »Nein, so eng sind
wir nicht befreundet. Wir haben ab und zu einen Tee zusammen getrunken. Wenn ich
backe, stelle ich ihr mal einen Teller vor die Tür. Mehr nicht.«
    »Danke Ihnen«,
sagte Sabine.
    Im Fahrstuhl murrte
Lukas: »Warum haben wir nicht in die Wohnung geguckt?«
    »Es gibt keinen
Anlass. Die Schmidtberger ist keine Zeugin und erst recht keine Verdächtige in unserem
Fall.«
    »Selbst

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