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Rosentod: Thriller (German Edition)

Rosentod: Thriller (German Edition)

Titel: Rosentod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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seine Familie verhört. Zwei weitere Kollegen fragen sich durch die Privathäuser der näheren Umgebung.
    Und sie? Was bleibt ihr zu tun?
    Eigentlich ist die Fahndung nach Aschenbrenner ja Koschinskys Ding, aber es kann nicht schaden, dabei zu sein, wenn sie den Kerl fassen. Hoffentlich ist das ihr Mann. Und wenn nicht?
    Nachdenklich steigt die Chefinspektorin in Nüsslers Dienstwagen. Ihren eigenen, den sie mit angestecktem Zündschlüssel abgestellt hatte, hat sich schon jemand unter den Nagel gerissen. Der blaue Audi des Majors ist aber sowieso das komfortablere Auto. Und er schaut nicht nach Polizei aus.
    Ihr Boss ist nirgendwo zu sehen. Also schnell den Motor gestartet und weg hier. Vorsichtig tastet sich Ulla an die bereits abgeriegelte Kreuzung mit der Gemeindestraße heran, biegt rechts ab und rollt auf der schmalen Fahrbahn in Richtung Osten. Zunächst passiert sie noch dichter verbautes Gebiet. Hier steht ein schmuckes Eigenheim neben dem anderen. Stadtnahe Häuser im Grünen.
    Selbstverständlich ist die polizeiliche Großaktion den Anwohnern nicht entgangen. Aufgeregte Menschen stehen am Straßenrand. Neugierig. Ein wohlbeleibter Mann mit Hornbrille ballt die Fäuste und prahlt mit der Idee, sich eine Knarre zu besorgen. Wenn nämlich die Polizei Gauner und Verbrecher nicht mehr in Schach halten kann, müsse das halt er übernehmen.
    Genauso schaust du aus, denkt sich Ulla. Geh heim, verriegle die Tür und sei froh, dass wir uns den Arsch aufreißen, um Leute wie diesen Aschenbrenner einzulochen. Währenddessen bemühen sich zwei uniformierte Beamte, die Leute von der Straße wegzubekommen. Sieht nicht so aus, als ob ihnen das gelänge.
    300 Meter weiter stößt sie auf pure Natur. Links sanft ansteigende Wiesen, gefolgt von immer steiler aufragenden Hängen, die dicht mit Fichten bewachsen sind, rechts eine steile Böschung und 20 Meter darunter das Riesenfeld, an dessen anderem Ende gerade Nüssler nach seinem Auto sucht.
    Ein paar 100 Meter voran geht das Feld in einen Buschwaldgürtel über. Es folgen Laubbäume und Dickicht, von Wasserarmen durchzogen. Davor, dicht an der Nahtstelle zwischen Buschwerk und urwaldartigem Baumbestand, sickert gerade die Suchkette der Polizei ins Gelände ein.
    Am Straßenrand klebt ein Auto des ORF. Der Kameramann filmt wie besessen. 50 Meter danach trifft Ulla auf eine Straßensperre der Einsatzeinheit. Davor stauen sich etwa 20 Privatfahrzeuge, sowie Presse und Fernsehen. Ulla überholt sie, indem sie quer über die Wiese brettert. Ein kurzer Stopp, um die Dienstmarke vorzuweisen und es geht wieder weiter.
    Ein paar Kilometer östlich reicht die Wildnis bis dicht an die Straße heran. Alle 50 Meter stehen Polizisten und sichern das Gelände ab. Mittlerweile schwärmen auch hier bereits Spezialkräfte aus, die an ihren dunklen Overalls und Baretten gut erkennbar sind.
    Viel besser kann man das hier unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht machen, findet Ulla.
    Falls sich Aschenbrenner tatsächlich noch irgendwo da unten im Gelände herumtreibt, kann er sich wirklich nur noch ganz warm anziehen.
    ***
    Verdrossen steht Koschinsky mit Maringer am Buschwaldgürtel. Die Schuhe voller Dreck.
    Seine teuren, italienischen Stiefeletten. Wer zahlt ihm denn das edle Leder, wenn er es sich hier ruiniert? Keine Sau. Ulla fällt ihm ein. Wo treibt die sich denn wieder herum? Er fragt Maringer, aber der zuckt auch bloß die Achseln. Typisch.
    „Die Spärlich hat nicht die mindeste Ahnung, wie Teamarbeit funktioniert. Das nervt mich“, klagt er.
    „Ulla war in diese Fahndung doch gar nicht eingebunden“, protestiert Joe. „Das war so abgemacht.“
    „Alles klar. Du warst mit ihr in der Kiste“, höhnt Koschinsky.
    „Meine Bettgeschichten stehen hier nicht zur Debatte“, kontert Joe. „Lass Ulla da raus.“
    „Aber ja doch“, grinst Koschinsky. „Ich wusste nicht, dass du so sensibel bist. Entschuldige.“
    Kurz nach 17 Uhr stöbert man den Kellner in einer Fischerhütte auf. Patschnass. Selbstverständlich protestiert er gegen seine Festnahme. Lautstark. Er habe doch bloß einen Spaziergang unternommen. Das sei ja schließlich nicht verboten. Aschenbrenner? Wieso? Den hätte er schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Mit dem habe er doch gar nichts zu schaffen.
    „Halten Sie uns eigentlich für Idioten?“, fragt ihn Koschinsky.
    Der antwortet mit einem nichtssagenden Grinsen. Die üblichen Drohungen mit Rechtsanwalt, Beschwerde an die Menschenrechtskommission und

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