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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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auf das kühle Laken neben sich.
    »Christian.« Erst als sie seinen Namen aussprach, wachte sie völlig auf. Bei aller Güte, hatte sie wieder einen ihrer erotischen Träume erlebt? Doch ihr Körper belehrte sie schnell eines Besseren. Ihr Brüste waren geschwollen von seinen Lippen, und die Stelle zwischen ihren Schenkeln schmerzte noch, wo seine Fülle sie mehr als nur einmal bis aufs äußerste gedehnt hatte.
    Ihre Wangen brannten, als sie die Flecken hellroten Blutes auf dem Laken entdeckte - sie erzählten ihre eigene Geschichte von dieser Nacht. Brianna war entsetzt über das, was sie getan hatte.
    Wie schrecklich! Sie gehörte einem anderen! Gegen ihren Willen hatte Hawksblood ihr das genommen, was sie für ihren zukünftigen Ehemann hätte bewahren müssen.
    Sie riß die Laken vom Bett, ehe noch jemand ihr beschämendes Geheimnis entdeckte. Das Bündel legte sie neben die Zimmertür. Dann badete sie und bemühte sich, nicht die sinnlichen Gefühle zu beachten, die das warme Wasser in ihrem neu erwachten Körper hervorrief.
    Sie hatte sich gerade fertig angezogen, als Adele ins Zimmer kam. »Mein Lämmchen, meiner Ansicht nach paßt dieses helle Seidenkleid nicht für einen Besuch im Steinbruch, aber ich verstehe, daß du gern bezaubernd aussehen möchtest.«
    Brianna ging gar nicht auf Adeles freundlich gemeinte Worte ein. »Ich werde nicht mitkommen.«
    »Aber du hast es doch Joan und Glynis versprochen. Sie sind bestimmt enttäuscht. Was gibt es denn so Wichtiges, was dich von diesem Ausflug abhält?«
    »Ich... ich kümmere mich um frische Wäsche«, erklärte Brianna schnell.
    »Das können wir doch zusammen machen. Du bringst die Laken zum Waschhaus, und ich hole neue aus dem Schrank. Bis wir damit fertig sind, ist Joan auch sicher soweit, daß wir zu unserem Ausflug aufbrechen können. Sie freut sich wie ein Kind darauf!«
    Brianna fand, daß es nur Adeles Aufmerksamkeit erregen würde, wenn sie jetzt eine Auseinandersetzung begann. Es war schon eigenartig genug, wenn sie die Arbeit eines Zimmermädchens tun wollte. Sie nahm die Laken mit ihrem eindeutigen Beweis und ging dann zu Joans Zimmer, wo sie sich auch daran machte, das Bett abzuziehen.
    Joan lachte laut auf. »Du bist aber eine fürsorgliche Schloßherrin, Brianna. Wirst du uns auch das Frühstück servieren?«
    Briannas Sinn für Humor kehrte zurück. »Nein, das werde ich nicht. Mach, daß du runter in die Halle kommst, ich bin auch gleich da.« Vielleicht sollte sie sich einen anderen Ort ausdenken, den sie heute mit den Damen aufsuchen könnte. Doch als sie dann später zu ihnen an den Frühstückstisch kam, waren alle drei entschlossen, sich die berühmten Steinbrüche von Bedford nicht entgehen zu lassen.
    Noch ehe sie den Rand des Hügels erreicht hatten, vernahmen sie schon einen Höllenlärm. Stemmeisen wurden mit hölzernen Hämmern so in die Steine getrieben, daß große Blöcke herausbrachen. Die Arbeit in dem Kalkbergwerk von Bedford war hart. Ochsenkarren standen aufgereiht am Rande des Steinbruchs, jeweils zwei Männer waren nötig, um die riesigen Quader auf die mit Stroh gepolsterten Wagen zu wuchten. Die Männer waren nackt bis zur Taille, ihre Körper sandten Schwaden aus von Schweiß und Staub.
    Brianna sah zu ihrem Erstaunen, daß Hawksblood Schulter an Schulter mit den Arbeitern des Steinbruchs zusammen schuftete. Seine große Gestalt und die dunkle Haut hob ihn von den anderen Männern ab. Brianna sog scharf den Atem ein, als sie sah, wie der Schweiß auf seinem muskulösen Körper glänzte. Er war ein prachtvolles Mannsbild, eine andere Bezeichnung wurde ihm nicht gerecht.
    Sie staunte, daß dies die gleichen, muskulösen Arme waren, die sie in der Nacht gehalten hatten, daß sein kräftiger Nacken der gleiche war, an den sie ihre Lippen gedrückt hatte, und daß ihre Wange auf diesem breiten Oberkörper mit dem dichten schwarzen Haar gelegen haben sollte im Augenblick der Leidenschaft.
    Während sie ihn beobachtete, mußte sie der Gerechtigkeit halber zugeben, daß sie ihn wirklich aus eigenem Willen erwählt hatte. Es überrieselte sie vor Unruhe, als ihr klar wurde, daß sie ihn auch heute nacht wieder erwählen würde, um ihr Bett zu wärmen und ihr Blut in Wallung zu bringen!
    Genau in diesem Augenblick schaute Hawksblood herüber. Ihre Blicke trafen sich über die Entfernung, und sie erinnerten sich beide an jede intime Einzelheit der letzten Stunden. Seine Augen sagten ihr ganz deutlich, daß er an sie dachte.

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