Rosentraeume
Die Eindringlichkeit, mit der er sie ansah, verriet ihr, daß er auch heute nacht wieder das Bett mit ihr teilen und ihren Körper besitzen wollte. Brianna wurde ganz schwach von dem Verlangen, das er in ihr weckte. Widerstrebend riß sie ihre Blicke von ihm los, denn ganz sicher sahen ihnen alle, die sie beobachteten, ihren Zustand an.
Als Christian merkte, wie es um seine Lady stand, daß sie ihn nicht verleugnen konnte, auch wenn sie sich darum bemühte, schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln, bei dem ihr Herz einen kleinen Sprung vollführte.
Brianna hatte ihren Skizzenblock mitgebracht, um einige Szenen im Steinbruch von Bedford festzuhalten, doch als sie später im Schloß ihre Blätter betrachtete, stellte sie fest, daß der schöne, schlanke Körper von Christian Hawksblood jede dieser Zeichnungen dominierte.
An diesem Abend blieb niemand lange in der großen Halle. Briannas Gefährtinnen hatten, mit Joan als Anführerin, ein Komplott geschmiedet, damit Christian und Brianna die Abendstunden und auch die Stunden der Nacht allein verbringen konnten. Es war ihnen nicht möglich, vor den Augen der anderen zu verbergen, was sie füreinander fühlten, und Joan hatte großes Verständnis, da ihnen ohnehin nur mehr wenige gestohlene Augenblicke blieben. Solange sie sich in Bedford aufhielten, waren der König, Prinz Edward und Warrick unterwegs, um Soldaten für den Krieg in Frankreich zu rekrutieren. Sobald der König eine ausreichende Armee zusammengestellt hätte, würden sie den Kanal überqueren.
Brianna zündete die Kerzen an und zog sich gemächlich um, schlüpfte in das Abendgewand aus Samt, das nach Veilchen duftete. Dann nahm sie die Bürste und begann in Gedanken versunken ihr Haar zu bürsten. Würde er wohl kühn genug sein, um noch einmal zu ihr zu kommen? Wäre sie Frau genug, ihn willkommen zu heißen?
»Laß mich das tun.« Seine dunkle Stimme hüllte sie ein mit Zärtlichkeit. Wie war es nur möglich, daß er plötzlich aus dem Nichts vor ihr stand? Ihr stockte der Atem, als er seine kräftige Hand ausstreckte, und gehorsam reichte sie ihm die Bürste. Eine kleine Ader an ihrem Hals pulsierte heftig, als er neben ihr auf die Knie sank und die Hand hob. Ihr Herz begann zu rasen, und sie atmete so schnell, daß ihre festen Brüste sich heftig hoben und senkten. |
Jeder Strich mit der Bürste erregte sie. Es war unglaublich erotisch, wie dieser dunkle Krieger ihr das Haar glättete, als sei er ihr Diener. Absichtlich setzte sie sich so, daß ihr Gewand sich ein wenig öffnete. Würde sie ihn dazu verführen können, sie zu berühren? In Wirklichkeit konnte sie es gar nicht erwarten, daß er seine Hände auf sie legte, hier und jetzt.
Noch immer kniete er vor ihr und schob dann seine Hände unter das Gewand. Seine rauhen Finger ließen sie erschauern, als er über die seidige Haut ihrer Brüste streichelte, die unter seinen Liebkosungen schwer wurden und sich in seine Hände drängten. Dann schob er sie unter ihre Achseln und hob sie von dem Hocker, bis sie schließlich vor ihm kniete. Auch auf Knien war er viel größer als sie, und sie mußte ihm das Gesicht entgegenheben, damit er sie küssen konnte.
Als sie die Arme hob, um sie um seinen Hals zu schlingen, öffnete sich ihr Gewand; rasch schob er es über ihre Schultern und zog ihren nackten Körper an sich. Dann legte er sich zurück und nahm sie mit sich zu Boden; auf Armeslänge hielt er sie von sich ab, um sie ansehen zu können und ihr fließendes Haar zu spüren.
»Du verzauberst mich. Nie hätte ich geglaubt, daß du in Wirklichkeit so lieblich bist wie in meinen Visionen - aber sie haben mich nicht betrogen. Sag mir, daß du das gleiche fühlst, Brianna. Sag mir, daß dich in der letzten Nacht nicht nur das flackernde Kerzenlicht gefangenhielt. Sag mir, daß du mich liebst.«
»Gott helfe mir, ich glaube, es ist so«, flüsterte sie, und ihre Augen blickten vor Leidenschaft ganz verschwommen.
Gekonnt begann er sie zu erregen. Ihre eigene Sexualität war noch so neu für sie, daß sie sich nach und nach bezaubert, verliebt, gefesselt, entzückt, umschlungen, versunken, gefangen fühlte und schließlich überwältigt von dieser elementaren Kraft, die Christian Hawksblood für sie bedeutete.
Als sie kurz davor war, den Verstand zu verlieren, als sie ihn bat, all die Phantasien wahr zu machen, die sein hart aufgerichtetes Glied in ihr geweckt hatten, verlangte er: »Schwöre, daß du die Verlobung mit meinem Bruder rückgängig
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