Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
gleichen Selbstbewußtsein gesegnet oder verflucht. Der Schwarze Prinz ging zum König, und sobald er das Zelt verlassen hatte, zog auch Hawksblood ein schwarzes Kettenhemd an.
    Der König trug einen ebenso strahlenden Überrock in Azur und Gold; nun stiegen Vater und Sohn auf weiße Pferde und ritten vor die Soldaten, die langsam aufmarschierten. Mit zufriedenem Blick registrierte Edward III. die in grüne Jacken gekleideten Bogenschützen in der ersten Reihe, die ihre Pfeile in ihren Köchern gelassen hatten, um sie trocken zu halten. Auf ihren Gesichtern zeigte sich Zuversicht, denn sie kannten besser als alle anderen in Edwards Armee ihre tödliche Macht.
    Auf die rechte Seite stellte er Harcourt, den Schwarzen Prinzen, Warrick und seine Söhne, zusammen mit den hervorragendsten englischen Rittern. Unter Northampton bildete ein zweites Bataillon von zweitausend Bogenschützen und zweitausend Soldaten die linke Flanke, die den Hügel schützte. Der König selbst kommandierte ein drittes Bataillon von gleicher Stärke, das im Sturmschritt an jede Stelle des Schlachtfeldes geführt werden konnte, wo immer es gebraucht würde.
    König Edward erhob seine Stimme. »Die Franzosen müssen achtzehn Meilen um diesen Wald herum reiten. Sie werden ganz plötzlich vor uns stehen, und noch ehe sie es sich versehen, werden sie schon in den Kampf verwickelt sein. Sie haben keine Zeit, eine Kampflinie zu formen.«
    Lauter Jubel ertönte.
    König Edward hob beide Arme, dann sprach er weiter. »Je größer das französische Heer ist, desto größer werden ihre Schwierigkeiten sein!«
    Wieder ertönte Jubel aus allen Kehlen.
    »Vergeßt niemals, daß ein Engländer drei Franzosen wert ist!«
    Die Männer brüllten, bis sie heiser waren. Ihre Rufe »Edward und St. Georg« und »Edward, Königssohn« waren ohrenbetäubend. Es begann zu regnen, doch niemand schien es zu bemerken. König Edwards strahlendes Lächeln fiel auf seinen Sohn. Seine Stirn umwölkte sich, weil der Schwarze Prinz ein so gut erkennbares Ziel abgab.
    »Mir ist es ganz gleich, wer auf mich losgeht«, brachte der junge Edward trotzig hervor. »Ich werde mich ritterlich bewähren. Denke du nur an dein Versprechen!«
    Der König grinste breit. »Möge die Ehre dieses Tages dir gehören!«
    Die englische Armee zelebrierte eine Messe und wartete ab.
    Um Mittag entdeckten Sie den Feind. Der Himmel war schwarz, Blitze zuckten, und der Regen strömte ohne Unterlaß. Genuesische Bogenschützen, die müde waren, nachdem sie sich achtzehn Meilen weit mit ihrer schweren Ausrüstung durchgeschlagen hatten, zögerten, an diesem Tag zu kämpfen. Das französische Hochkommando nannte sie italienischen Abschaum und niederträchtige Drückeberger, und die Kavallerie drängte sie über das nasse Schlachtfeld, bis sie in Reichweite der englischen und walisischen Langbögen gerieten.
    Ganz plötzlich hörte der Regen auf, die Wolken verzogen sich, und die Sonne schien den Franzosen ins Gesicht. Als wären sie von der Hand eines Zauberers beschworen, stieg ein Schwarm schwarzer Krähen hoch und flog krächzend über die Köpfe von Philipps Heerschar.
    Sie bekreuzigten sich!
    Und dann war es, als ob ein Schneesturm an die Stelle des
    Regens getreten wäre, und die Gänsefedern der englischen Pfeiles schwirrten los. Die Brustpanzer der Genueser boten nicht genug Schutz gegen die Wucht der Pfeile, die von den Langbögen abgeschossen wurden. Minuten später waren ihre Reihen empfindlich deziminert. Sie wandten sich um und flohen durch die Reihen der Ritter hinter ihnen.
    »Bringt diese feigen Schufte um«, schrie der König von Frankreich.
    Die Engländer waren Zeugen des infernalischen Geschehens, als die französische Kavallerie ohne Gnade und Erbarmen ihre eigenen Männer abschlachtete!
    Philipp raste vor blinder Wut, weil er die Lilien von Frankreich | auf der englischen Fahne erspähte. Er ließ alle Vorsicht außer acht, und von Stund an herrschte Chaos in seinen Reihen. Die Franzosen ritten auf die Ebene hinaus und den Flügel hinauf, nicht nur die toten Männer und Pferde blockierten ihren Weg. Der Weg war sehr schmal und stellte förmlich die Einfahrt zu einem Schlachthaus dar.
    Sie kamen, sie griffen an, sie starben!
    Doch sie rückten in so großer Zahl nach, daß die Schlacht den ganzen Nachmittag über dauerte. Schließlich brachen die wild um sich schlagenden Franzosen durch die Reihen der Bogenschützen und warfen sich auf die englischen Divisionen rechterhand. Plötzlich

Weitere Kostenlose Bücher