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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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meines Bruders jedoch spare ich mir für später auf.«
    »Niemand von uns kann sich seinen Bruder aussuchen«, meinte Edward mit Bedauern in der Stimme. Er wußte genau, wen er gewählt hätte, wenn so eine Möglichkeit vorgesehen wäre, und er hoffte, daß Christian in dieser Beziehung seine Meinung teilte.
    Beide schwiegen, jeder war in Gedanken bei seiner Liebsten. Edward schwor sich, wenn dieser Frankreichfeldzug noch lange dauerte, würde er einen Weg finden, seine kleine Jeanette über den Kanal zu holen. Er brauchte ihr süßes Wesen, ihre sanfte Weiblichkeit, um die rauhe Realität eines Lebens als militärischer Führer zu ertragen. Ständig mußte er das eisenharte Vorbild abgeben, zu dem seine Soldaten aufblicken konnten. Man erwartete von ihm, wie eine gutgeölte militärische Maschine zu funktionieren. Aber wenn die Schlacht vorüber war und die Dunkelheit herniedersank, sehnte er sich nach Trost, und den wollte er von niemand anderem als von Joan von Kent.
    Christian Hawksblood blickte in sich hinein. In letzter Zeit geschah das immer häufiger. Er war in der Lage, in eine erotische Entspannung zu fliehen, die das ganze Entsetzen des Blutbades auslöschte - doch seine Phantasien hatten eine drastische Veränderung erfahren. Er träumte von einem eigenen Heim, einer Familie. Lange genug war er ruhelos durch die Welt gezogen. Er wollte Wurzeln schlagen, brauchte den Anker, den eine Gefährtin abgab; er sehnte sich danach, sich mit Söhnen und Töchtern zu umgeben. Die Wärme und Intimität einer eigenen Familie war es, die ihm jetzt vorschwebte.
    Er dachte an Warrick. Zum ersten Mal war er froh, daß Guy de Beauchamp sein Vater war. Es tat gut, sich die Befehlsgewalt mit ihm zu teilen, ein Blutsband mit einem Menschen zu haben, dem etwas daran lag, ob er lebte oder starb.
    Schließlich erlaubte er es sich, an Brianna zu denken. Robert hatte ihr ein Eheversprechen abgerungen, mittels eines Appells an ihr Mitleid. Wie verachtenswert, Mitleid zu erheischen, um an das Ziel seiner Wünsche zu gelangen. Hawksblood hatte die Absicht, sie zu der Seinen zu machen, ganz gleich, was es ihn kosten würde. Er und Robert waren Rivalen, und auch wenn der Kampf noch auf sich warten ließ, so wußte Christian doch, daß die Konfrontation bevorstand. Er hatte die Sache nicht beschleunigen wollen, weil sein Instinkt ihm sagte, daß der Ausgang eines Zusammenstoßes die totale Vernichtung sein könnte. Ein solches Ergebnis könnte den angespannten Zustand des Waffenstillstandes und das zarte Band zwischen ihm und Warrick mit einem Schlag zerstören.
    Er schob die Gedanken an seinen Vater und seinen Bruder beiseite, ehe er sich ganz auf seine Lady konzentrierte. In all ihrer Schönheit erschien sie ihm, keine Einzelheit ihres lieblichen Körpers entging ihm. Dann richtete er seine ganze Energie auf sie und flüsterte: »Komm zu mir.«
    Brianna rollte sich in ihrem Bett zusammen, sie drehte Joan den Rücken zu und versank endlich in Schlaf. Sie war in Bedford , fühlte äußerste Zufriedenheit: Im Garten des Schlosses spielten drei Kinder.
    Es waren ihre drei! Zwei kräftige Söhne und eine allerliebste kleine Tochter. Alle waren sehr aufgeregt, denn sie erwarteten heute die Rückkehr ihres Vaters. Ihre eigene Nervosität stand der ihrer Kinder in nichts nach. Nein, sie war sogar noch größer, wenn sie es genau besah. Ihr Ehemann bildete den Mittelpunkt ihres Lebens. Die Sonne, die Lebenskraft, um die sich alles drehte!
    Auch wenn sie den Kindern erlauben würde, ihm vor ihr entgegenzurennen, um seine Aufmerksamkeit zu erringen, so war sie doch selbst von dem Wunsch beseelt, sich in seine Arme zu werfen. Sie genoß die Vorfreude auf den Augenblick, in dem ihre Blicke sich über die Köpfe der Kinder hinweg treffen würden. Aquamarinfarbene Augen! Er würde sie mit diesen Augen liebkosen, und es würde ihr genügen, bis sie endlich allein in ihren Räumen waren. I
    Heilige Maria, er war zu Hause! Sie warf ihr Haar über die Schulter zurück und hob ihre Röcke, es war ihr nicht möglich, sich zu zügeln, sie mußte ihn begrüßen!
    »Brianna! Brianna, wo willst du denn hin?« rief Joan.
    Brianna wandte sich um, sie war verwirrt. Sie blickte zu Joan, die sich im Bett aufgesetzt hatte und sie besorgt ansah. »Ich... ich weiß nicht, wohin ich wollte«, gestand Brianna schließlich. »Vielleicht bin ich schlafgewandelt.«
    Sie schlüpfte wieder unter die Decke. Ganz langsam versank sie zurück in ihren Traum. Wie glücklich war

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