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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Schwänzen sich nach Amiens abzusetzen.
    Ich bin entschlossen, Calais einzunehmen, das nur etwa zwanzig Meilen von Dover entfernt liegt. Dieser Hafen ist schon lange genug eine Brutstätte der Piraterie, und ich werde gründlich dafür sorgen, daß von hier aus keine Schiffe mehr ablegen, um englische Handelsschiffe zu plündern. Mittlerweile kann man bereits von einer englischen Stadt außerhalb der Stadtmauern von Calais sprechen, und wir sind recht angenehm untergebracht.
    Es freut mich, berichten zu können, daß dein eigener Ritter, Sir Walter Manny, zusammen mit meinem guten Freund William de Montecute freigelassen worden ist. Ich hatte die Ehre, seinen Sohn und den von Warrick zum Ritter zu schlagen, und natürlich auch unseren geliebten Sohn Edward, wegen Tapferkeit auf dem Schlachtfeld. So viele meiner wackeren Krieger haben den Ritterschlag erhalten, daß es mir schwerfallen wird, diejenigen auszuwählen, die ich in den neuen Schwertorden aufnehmen möchte.
    Liebste Gattin, wenn du einverstanden bist, würde ich gern unsere liebe Tochter Isabel mit Louis verloben, dem neuen Grafen von Flandern. Er ist ein gutaussehender junger Mann im gleichen Alter wie Isabel, und diese Verbindung wird unser Bündnis mit den Niederlanden festigen.
    Es wäre mir lieb, wenn du bald mit den Vorbereitungen beginnst, zur Verlobungszeremonie nach Frankreich zu kommen. Sobald Calais fällt, lasse ich es dich wissen. Wenn meine geliebte Familie hier ein trifft, werden wir ein herrliches Fest feiern. Edward Plantagenet, Dein treuer Ehemann und ein liebender Vater.
    Philippa blickte von dem Brief auf und sah, daß Isabel den Mund
    schmollend verzogen hatte.
    »Dieser Louis ist nur ein Graf?« fragte sie. »Ich habe immer gedacht, ich würde einen König heiraten!«
    Königin Philippa war erschrocken. »Meine Tochter, es gibt keine verfügbaren Könige, nur in Frankreich, dem Land unseres Todfeinds. Da sein Vater in Crecy umgekommen ist, wird Louis, der neue Graf, über Flandern herrschen wie ein Monarch. Denke daran, Isabel, Flandern ist ein reiches Land, und dein Vater sagt, sein Herrscher sei ein gutaussehender junger Mann.«
    Die Hofdamen der Königin waren aufgeregt über die Neuigkeit einer Verlobung von Prinzessin Isabel, alle stellten sich sogleich auf einen Umzug nach Frankreich ein. Isabel begann, die Aufmerksamkeit, die sie plötzlich erregte, zu genießen. »Ich möchte reiche indische Seide für mein Hochzeitskleid.« Sie warf einen neidischen Blick auf das Kleid von Joan von Kent. »Es soll mit Hermelin besetzt und mit echten Goldfäden bestickt sein!«
    Joan stockte der Atem. Sie würde mit der Königin und der Prinzessin nach Frankreich reisen! Schon bald könnte sie bei Prinz Edward sein; sobald Calais gefallen war! Joan und Brianna hatten den Tag im königlichen Kinderzimmer verbracht, weil sie beide zu ihrem Leidwesen mit Kindern keine Erfahrung hatten. Jetzt allerdings hatten sie alle Hände voll zu tun mit ihrer Reise nach Frankreich. Obwohl die Königin und ihr Gefolge regelmäßig Gent, den Hennegau und Bordeaux besuchten, so war es doch die erste Reise für Prinzessin Isabel und ihre Damen.
    In den eigenen Räumen angelangt, konnte Joan ihre Aufregung nicht mehr verbergen. »Brianna, meine Gebete sind erhört worden! Edward wird sich um alles kümmern. Oh, es ist, als wäre ein riesiger Mühlstein von meiner Brust gefallen.«
    Brianna drückte Joans Hand. Auch sie war begeistert von dem Abenteuer einer Seereise und der Möglichkeit, Frankreich kennenzulernen. Sie hatte einen Brief von ihrem Verlobten erhalten, der ihr klarmachte, wie glücklich sie sich schätzen konnte. Die kleine Elizabeth Grey wurde jede Woche ein wenig dünner, und sie fragte sich verzweifelt, ob sie wohl jemals einen Ehemann finden würde.
    »Du bist so tapfer und so ehrenhaft, deine Pflicht zu erfüllen und Robert zu heiraten. Wie kannst du es nur ertragen, deine Liebe zu Christian aus deinem Herzen zu verbannen?«
    »Ich verbanne sie nicht, sie ist in mir, jeden Augenblick.«
    Joan schämte sich ihrer vorlauten Frage, deshalb versuchte sie Brianna aufzuheitern. »Stell dir vor, du heiratest in Frankreich, genau wie Prinzessin Isabel. Wir müssen für dich ein Hochzeitskleid entwerfen, das das von Isabel in den Schatten stellt. Ich kann es gar nicht erwarten, das Gesicht von Glynis und Adele zu sehen, wenn sie erfahren, daß es über den Kanal geht!«
    Brianna wußte, daß die beiden jungen Frauen überwältigt wären, wenn sie

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