Rosentraeume
erführen, daß sie schon bald mit Paddy und Ali vereint sein sollten. Die Hochzeiten, die in der Luft lagen, waren vielleicht ansteckend. Doch sie sagte nichts. Wie konnte Joan nur so tun, als wären damit all ihre Probleme gelöst? Die Aussicht, Edward wiederzusehen, hatte sie völlig euphorisch gemacht; doch es bedeutete keineswegs die augenblickliche Rettung, sondern eher etliche Komplikationen, wenn der Thronerbe von Joans Zustand erfuhr.
Brianna seufzte und schwor sich, ihr zu helfen, wo sie nur konnte. Als sie in ihre eigenen Gemächer zurückgekehrt war, holte sie Roberts Brief hervor und las ihn noch einmal.
Meine teuerste Brianna!
Ich bin stolz, Euch davon zu unterrichten, daß König Edward mich zum Ritter geschlagen hat, für treue und tapfere Dienste, gleich am ersten Tag, als wir französischen Boden betraten. Hoffentlich werde ich in den neuen Schwertorden aufgenommen, der König Artus’ Tafelrunde zum Vorbild hat.
Denkt nur daran, wie stolz wir darauf sein können, daß der Turm Edwards des Dritten aus Stein aus unserem Bedford erbaut wird.
Die Aufgabe, Prinz Lionels Männer in die Schlacht zu führen, habe ich sehr gut erfüllt. Unter meiner Leitung trugen sie nennenswerte Kriegsbeute davon. Deren größter Anteil wird jedoch an das Haus von Clarence fallen. Aber es gibt so viel, daß auch ich in reichem Ausmaß davon profitieren werde, zum Beispiel mit silbernen Platten und Rassepferden. Ich habe mir als Hochzeitsgeschenk für Euch eine mit Juwelen besetzte Kappe Vorbehalten, die wunderbar zu Eurem goldenen Haar passen wird -bei weitem das Wunderschönste, was ich je gesehen habe!
Ich kann unsere Hochzeit kaum erwarten und hoffe, daß Ihr genauso fühlt.
Immer der Eure, in Liebe und Wahrhaftigkeit,
Robert de Beauchamp
Brianna faltete den Brief zusammen. Es war ein sehr netter Brief . Er hatte sich die Mühe gemacht, einen Schreiber zu finden, der seine Gefühle für sie zu Papier brachte. Sie war stolz darauf, daß er sich seine Sporen verdient und die Ritterschaft erlangt hatte. Es klang wirklich so, als würde er sie vermissen und lieben, und als wäre sie ständig in seinen Gedanken. Sie konnte glücklich sein über soviel Zuneigung.
König Edward hieß William de Montecute, den Grafen von Salisbury, voller Zuneigung willkommen. Ihre Freundschaft bestand schon sehr lange. William war es gewesen, der ihm geholfen hatte, dem verhaßten Mortimer, dem Liebhaber seiner Mutter und Mörder seines Vaters, eine Falle zu stellen.
Es dauerte jedoch nur wenige Tage, bis der König die Freilassung seines Freundes schon wieder bedauerte. Er erhielt eine Eilbotschaft, daß König David von Schottland die englische Grenze mit einer Armee von fünfzehntausend Männern überschritten hatte. Als de Montecute davon erfuhr, war er außer sich. »Ihr hättet ihnen niemals den Grafen von Moray im Austauch für mich übergeben dürfen! Ihn eingesperrt zu halten war Englands einzige Sicherheit, Sire.«
»Beim heiligen Blute Christi, ich habe gerade erst eine Armee besiegt, die hunderttausend Männer stark war - glaubt Ihr, ich würde wegen fünfzehntausend Schotten auch nur eine einzige schlaflose Nacht verbringen?«
»Ich bin dafür verantwortlich«, beharrte Montecute. »Laßt § mich auf die Schufte los!«
Der König winkte ab. »Das erledigen wir gemeinsam, wie in den alten Tagen! Die Schotten glauben, daß alle kampffähigen Männer hier in Frankreich eingesetzt sind, aber für sie wird es ein böses Erwachen geben. York hat ein paar tausend Männer unter seiner Befehlsgewalt, genau wie meine Lords im Norden, Neville und Percy.«
»Und was ist mit der Belagerung von Calais, Sire?« fragte de Montecute.
»Ich habe den besten Marschall auf der ganzen Welt. Warrick kann das allein übernehmen. Wenn wir zurückkommen von unserem Sieg über die Schotten, werden diese französischen Jämmerlinge all ihre Pferde und Hunde in Calais aufgegessen haben und machen sich dann auch noch über Ratten her, um zu überleben!«
Bei einer hastig einberufenen Lagebesprechung wurde entschieden, wer im Eilmarsch über den Kanal zurückkehren und wer die Belagerung von Calais fortsetzen sollte. Prinz Edward war so darauf versessen, gegen die Schotten zu kämpfen, daß sein Vater ihm erlaubte, mit einigen seiner besten Männer sowie dem Grafen von Salisbury nach England aufzubrechen.
Warrick meldete sich. »Wir besitzen keine Schiffe, die den Kanal blockieren und die Franzosen daran hindern könnten, Calais mit neuem
Weitere Kostenlose Bücher