Rosentraeume
Proviant zu versorgen.«
»Ich werde alle Schiffe senden, die wir in den Cinque Ports zur Verfügung haben«, versprach Edward.
»Und ich übertrage Northampton und Pembroke die Verantwortung für die Flotte. Wenn Ihr wiederkommt, Sire, wird die Stadt Euch gehören«, schwor Warrick.
Der junge William de Montecute war hin- und hergerissen. Da sein Vater nach England zurückkehrte, mußte er wohl oder übel hierbleiben und gegen die gottverdammten Franzosen die Stellung halten, die er aus tiefstem Herzen haßte; doch er war sehr unglücklich darüber, daß Prinz Edward John Holland mit sich nahm. Es würde dem neuen Haushofmeister des königlichen Haushaltes einen Vorteil ihm gegenüber verschaffen, soweit es um Lady Joan von Kent ging. Doch dauerte es ja wohl nicht mehr lange, bis sie zusammen mit Prinzessin Isabel zu deren Verlobung mit Louis, dem Grafen von Flandern, in Frankreich einträfe. De Montecute schwor sich, bei einem Bescheid des Papstes zu seinen Gunsten, Joan unverzüglich zu heiraten.
Königin Philippa war äußerst erleichtert über die hastig geschriebene Botschaft ihres Mannes, in der er ihr seine überraschende Heimkehr mitteilte, um mit den Schotten abzurechnen. Sie hatte alles in ihrer Macht Stehende getan, um Truppen zur Verstärkung für Edward zusammenzuziehen. Jetzt konnten ihm
diese Soldaten gegen Schottland zur Seite stehen, ehe sie nach! Frankreich segelten. Wie es bereits Brauch geworden war, las sie auch diesen Brief des Königs den Damen von Windsor vor.
Meine liebste Philippa!
Edward und ich kehren sofort nach Hause zurück, um David Bruce von Schottland in seine Schranken zu verweisen. Warricks Sohn ist auch bei uns und desgleichen Salisbury, der aus der, Gefangenschaft freigelassen wurde und dem es, allen Heiligen sei Dank, gutgeht. Bitte ängstige dich nicht, meine Liebste. Wirt werden schon sehr bald diese Barbaren über die Grenze zurückjagen.
Edward Plantagenet
Die Herzen von drei Damen pochten lauter in ihrer Brust. Joan schloß die Augen und schickte einen heimlichen Jauchzer zum Himmel. Ihr geliebter Prinz war auf dem Weg nach Windsor.
Katherine de Montecute erlitt vor Freude einen Schwächeanfall. Ihr Mann William genoß endlich wieder seine Freiheit, und er war wohlbehalten auf dem Weg zu ihr.
Brianna fühlte sich hin- und hergerissen. Welcher von Warricks Söhnen kommt zurück ? fragte sie sich alarmiert. Wenn es Robert war, wäre es besser, sich gleich mit einer Hochzeit abzufinden. Sein Brief hatte ihr ganz deutlich gesagt, daß er ungeduldig war und es nicht erwarten konnte, zu heiraten. Handelte es sich hingegen um Christian Hawksblood, dann sollte sie sich dringend wappnen gegen seine Macht über sie. Nie wieder durfte sie den Anstand mißachten. Allein seine Anwesenheit war schon gefährlich, er konnte sie fesseln, hypnotisieren, verlocken und bezaubern mit seiner unwiderstehlichen Anziehungskraft. Ihr einziger Ausweg bestand darin, ihn wie die Pest zu meiden.
Als der König und seine Waffenträger in Dover an Land gingen, geschah es heimlich in der Nacht, und sie ritten spornstreichs nach Windsor. Doch der Grund war nicht die schottische Invasion, sondern sie wollten ein Aufsehen bei ihren Landsleuten vermeiden.
Zeit war kostbar. Sie würden nur einmal zu Hause übernachten, und gleich am nächsten Morgen mit frischen Pferden ihren
Weg zur nördlich gelegenen Stadt York fortsetzen. So schnell tauchten sie auf nur einen Tag, nach des Königs Nachricht an Philippa, daß sie den gesamten Hofstaat beim Abendessen überraschten.
König Edward umarmte seine Gemahlin und küßte sie zärtlich vor allen Anwesenden. Es gab keine einzige Frau in der großen Halle, die dem lebenslustigen Charme des Königs gegenüber immun gewesen wäre. Doch jetzt teilte er sich die Aufmerksamkeit mit seinem kräftigen, breitschultrigen Sohn, Prinz Edward. Sie waren als siegreiche Helden zurückgekehrt, und gleich morgen würden sie sich in das nächste Gefecht werfen. Viele der Damen hatten das Bedürfnis, bei ihrem Anblick ohnmächtig zu Boden zu sinken.
Joan war von so turbulenten Gefühlen überwältigt, als sie Edward sah, daß auch sie um ihre Sinne bangte. Als ihre Blicke sich trafen, stellte Edward fest, daß ihre hübschen Wangen naß von Tränen waren, und sein Herz tat ihm weh bei dem Gedanken, daß er die Ursache ihres Schmerzes war.
Katherine de Montecute weinte ganz offen, als ihr Mann William sie an seine breite Brust drückte. Er hatte zwei Jahre lang im
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