Rosentraeume
Lady.«
»Du kannst hier übernachten, wenn du möchtest, und wir werden ihn dann morgen früh fragen. Er kommt immer erst sehr spät von Warrick zurück.«
»Meine Rüstung und mein Schwert sind draußen. Darf ich sie ins Haus holen, damit sie nicht gestohlen werden?«
Brianna lächelte vielsagend, denn genau auf diese Art und Weise hatte er sich der Gegenstände bemächtigt. »Du wirst ersticken in der Rüstung. Wie hältst du das nur bei dieser Hitze aus?«
»Hawksblood bringt mir bei, wie man lernt, Kontrolle über seinen Körper auszuüben. Körperliches Unbehagen kann man sehr leicht überwinden. Es ist nur eine Frage des Geistes, meine Lady.«
Eine Stunde später saß Brianna grübelnd im Garten, inmitten der duftenden Blumen. Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr begriff sie, daß in der Tat alles ein Zustand des Geistes war... Mut, Furcht, Glück, Sorgen, Liebe, Haß. Weil sie ihr Herz vor Christian verbarg, konnte er all diese Dinge nicht mit ihr teilen.
Hatte er seine Abreise von ihr geheimgehalten, um ihr Sorgen zu ersparen, oder glaubte er ganz einfach, daß so etwas eine Frau nichts anginge? Sie teilten ein Bett, aber teilten weder ihre Hoffnungen und Träume noch ihre inneren Gedanken und Gefühle. Gesprochen wurde weder von der Vergangenheit noch von der Zukunft. Ihr Zusammenleben funktionierte oberflächlich gesehen, ohne die Tiefen einer Gemeinsamkeit, und Brianna wußte nicht, wie sie diesem Zustand Abhilfe schaffen sollte.
Christian fand sie in dem schattigen Garten. »Ich komme spät. Meinetwegen mußtest du nicht so lange aufbleiben. Hast du auf mich gewartet?«
Es schien ganz einfach eine höfliche Frage zu sein. Sie konnte keinen Unterton der Sehnsucht daraus entnehmen.
»Ich... es war zu heiß, um zu schlafen.«
»Brianna, ich bin froh, daß du noch nicht zu Bett gegangen bist. Es gibt da etwas, das ich dir sagen muß.« Er setzte sich im Dunkeln neben sie, nahe zwar, aber so, daß er sie nicht berührte. »Ich habe heute miterlebt, wie Adele und Paddy geheiratet haben. Niemals zuvor habe ich eine Braut gesehen, die glücklicher war. Brianna, unsere Ehe hat dir noch wenig Glück gebracht. Erst jetzt ist mir klar, daß ich dich nie zu dieser Verbindung hätte zwingen dürfen. Ich habe nur an meine Vorstellungen gedacht, und das war falsch. Wenn man einen Menschen liebt, dann beweist man das, indem man seine Wünsche vor die eigenen stellt. - Wenn du möchtest, daß wir diese Ehe auflösen, dann können wir das tun. Da, wo ich herkomme, sagt der Mann einfach: >Ich verstoße dich<, und damit ist der Fall besiegelt.« Seine Worte klangen unbeteiligt, kühl und gleichgültig.
Lieber Gott im Himmel, das war es nicht, was sie wollte, ganz und gar nicht! Sie wollte, daß er sie in seine Arme nahm und schwor: »Ich werde dafür sorgen, daß du mich eines Tages liebst, ob du es nun willst oder nicht!« Dieser Krieg mußte doch einmal ein Ende haben. Dann könnten sie in Bedford leben, umgeben von ihren Sprößlingen, und mehr als alles andere wünschte sie sich, daß Christian de Beauchamp der Vater dieser Kinder war!
Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus.
Brianna begriff, daß ihr zukünftiges Glück von ihrer Antwort abhing. Sie holte tief Luft. Hatte sie nicht gerade erst erkannt, daß Mut ein Zustand des Geistes war? Sie nahm daher all ihre Kräfte zusammen und flüsterte: »Schenk mir ein Baby, Christian.«
Er riß sie in seine starken Arme und trug sie hinauf in ihr Schlafzimmer. Mit ungeduldigen Händen entledigte er sich seiner Kleidung, in diesem Augenblick brauchte er sie mehr, als er sie je gebraucht hatte. Nur mit eiserner Selbstbeherrschung entkleidete er sie geduldig, betete sie mit seinen Händen an, jeden einzelnen
Zentimeter ihres Körpers, den er enthüllte, und ließ seinen Berührungen dann seine Lippen folgen.
Die Hitze der Nacht war groß, und er wußte, daß das Fieber der Leidenschaft ihre Körper viel zu feucht machen würde für ein langes Liebesspiel, deshalb warf er ein Kissen auf den Marmorboden. Darauf streckte er sich aus und zog sie an seine Seite. Der Marmor war kalt, er machte Briannas erhitzte Haut angenehm frisch, doch einen Augenblick zitterte sie.
Als er sich über sie schob und ihren Körper mit Küssen bedeckte, fühlte es sich an wie Feuer und Eis. Er preßte seine Handflächen auf den weißen Marmor, um sie abzukühlen, ehe er damit ihre Brüste umschloß und sie gleichzeitig heiß und kalt machte, bis Brianna vor Verlangen nicht
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