Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
das Recht, sich töricht zu benehmen, und früher oder später widerfährt das jedem einmal!«
    Die drei Männer versanken in Schweigen, sie dachten über ihre verschiedenen Dummheiten nach. Warrick bedauerte zutiefst, daß er seiner Prinzessin erlaubt hatte, im Orient zurückzubleiben. Nur selten verging eine Nacht, in der sie nicht in seinen Träumen erschien. Einer Frau die Entscheidung über ihre Zukunft zu überlassen, war ein Fehler. Die Damen hatten keine Ahnung, was sie überhaupt wollten, bis ein Mann es ihnen zeigte. Er hätte einfach zu ihr reiten und sie auf seinem Pferd mit sich nehmen sollen. Warrick seufzte angesichts dessen, was hätte sein können.
    Prinz Edward tat es in der Seele weh, daß er Joan mit John Holland verheiratet hatte. Er hätte sich seinem Vater widersetzen müssen, sei er nun König oder nicht, und Lady von Kent ehelichen. Vielleicht hätte er sie zuerst heiraten und es dann erst seinen Eltern und dem Rat sagen sollen. Was hätten sie noch daran ändern können, wenn er sie vor vollendete Tatsachen gestellt hätte? Edward seufzte herzzerreißend.
    Hawksblood erging sich in Reue darüber, Brianna im Zorn verlassen zu haben. Sie hatte recht. Er hätte die St. Lös freilassen sollen, anstatt sie im Nebenhaus unterzubringen. Die Frau bedeutete ihm gar nichts, doch leider wußte Brianna das nicht. Wenn seine Geliebte doch nur lernen würde, auf ihr Herz zu hören, dann würden ihre Zweifel verschwinden wie Irrlichter.
    Er selbst hatte gelernt, auf sein Herz zu hören, wenn es um Brianna ging, und dieses Herz hatte ihm den Weg gewiesen. Er wußte, daß sie ihn liebte, wußte, daß sie sich nach dem gleichen Ziel im Leben sehnte wie er: nach einer warmen und liebevollen Familie. Als er auf seinem Pferd dahingaloppierte, verfiel er in eine tranceartige Träumerei; er lauschte seinem Inneren und genoß seine tiefe und immerwährende Liebe zu der Gefährtin, die seine Vergangenheit, seine Gegenwart und seine Zukunft einschloß.
    Joan übergab Jenna der Amme, damit Glynis ihr das Haar kämmen konnte. »Du mußt es ganz fest flechten. Brianna und ich werden heute ausreiten. Sie will mir die wunderschöne Stadt Bordeaux zeigen.«
    Glynis freute sich über die Veränderung von Joan. Sie war wieder ganz die alte, glückliche Joan. Ein lautes Klopfen an der Tür kündigte Marie St. Hillary an, die Hofdame der Königin. »Guten Morgen, Lady Holland. Königin Philippa schickt mich mit einer Botschaft um Barmherzigkeit.«
    »Marie, setzt Euch und kommt erst einmal zu Atem. Ihr seid ja so weiß wie die Wand.«
    Glynis goß Marie ein wenig Wein und Rosenwasser ein, und Marie nippte dankbar daran. »Prinzessin Joanna ist krank geworden, und die Königin bittet Glynis zu kommen, damit sie ihr bei der Pflege hilft. Sie weiß, daß Ihr eine große Kenntnis von Kräuter und Medizinen besitzt.«
    »Aber natürlich werde ich kommen. Ich hole nur meinen Korb.«
    »Königin Philippa sagt, ich soll Euch warnen: Der Arzt hat den gesamten Haushalt von Prinzessin Joanna unter Quarantäne gestellt, damit die Ansteckungsgefahr gebannt wird. Gott möge es verhüten!« sagte Marie und bekreuzigte sich.
    »Wollt Ihr damit sagen, Glynis muß dort bleiben, bis die Prinzessin wieder gesund ist?« fragte Joan.
    Marie nickte. »Königin Philippa ist beinahe verrückt vor Sorge, sie will Joanna selbst versorgen; aber der König ist sich einig mit dem Arzt, daß die Königin nicht zu ihr darf, damit sie die Krankheit nicht auf die anderen königlichen Kinder überträgt.«
    Joan zog Glynis beiseite. »Du mußt nicht hingehen, Glynis. Ich werde der Königin eine Nachricht schicken, daß ich dich nicht entbehren kann.«
    »Es ist schon in Ordnung, meine Lady. Ich habe keine Angst. Aber wenn ich hingehe, bleibe ich auch dort, damit ich die Krankheit nicht zu Euch und Jenna bringe.«
    Angst überfiel Joan, als sie Glynis nachwinkte, doch sie hatte keine Angst um sich selbst, sondern nur um Jenna. Mit ängstlichen Blicken beobachtete sie, wie die Kinderfrau das Baby in die Wiege legte. Es konnte nicht der Schwarze Tod sein, nur Seeleute in fremden Häfen oder Soldaten bekamen eine solche abscheuliche Krankheit. Wie konnte diese Krankheit in den königlichen Palast geraten und eine Plantagene-Prinzessin zu ihrem Opfer erwählen?
    Joan wandte sich zur Tür, als sie sah, wie sie geöffnet wurde. Wenn der Todesengel persönlich über die Schwelle getreten wäre, wäre sie nicht entsetzter gewesen. Holland stand dort!
    Ihre Hand flog zu

Weitere Kostenlose Bücher