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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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glücklich auf. »Adele, wie konntest du so etwas Lächerliches annehmen?«

5
    Joan von Kents Herz klopfte aufgeregt. Es war ihr gelungen, Edward, den Prinzen von Wales, zurück nach Windsor zu locken. Sie hatte gewußt, daß er zum Turnier kommen würde, doch bis dahin war es ja noch eine ganze Woche hin!
    Jetzt, wo er hier war, mußte sie all ihre weiblichen Listen einsetzen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Schon so lange war sie besessen von dem Thronerben, daß sie seine täglichen Pflichten und seine Gewohnheiten minutiös kannte. Er stand noch bei Dunkelheit auf, schlüpfte vor der Morgenmesse in die Kapelle und bewegte eines seiner Pferde, ehe er frühstückte.
    Als Prinz Edward an diesem Morgen im Kirchgestühl der königlichen Familie Platz nahm, entdeckte er eine zierliche Gestalt. Der verschleierte Kopf war in andächtigem Gebet gesenkt, doch als sie ihre Augen dann zum Himmel hob, schlug sein Herz lauter. Joan bekreuzigte sich und glitt mit leisen Schritten zum Ausgang.
    Edward bekreuzigte sich ebenfalls und lief hinter ihr drein. »Jeanette... Joan... ich dachte mir, daß du es bist. Was tust du hier, zu nachtschlafender Zeit?«
    Ihre Augen weiteten sich in gespielter Überraschung. »Ich wollte nicht, daß mich jemand sah. Es peinigt mich so sehr, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Möglicherweise sollte ich den Schleier nehmen, Euer Hoheit.«
    Er war entsetzt. Das weiße Kopftuch, das mit einem goldenen Ring über ihrem silberblonden Haar befestigt war, gab ihr das Aussehen eines Engels mit einem Heiligenschein. Doch er entdeckte auch das mutwillige Funkeln in ihren Augen, und zusammen warfen sie die Köpfe zurück und lachten laut auf. Als ihnen klar wurde, daß sie sich noch immer in der Kirche befanden, legten beide die Hand vor den Mund und schlüpften nach draußen, wo die Morgendämmerung gerade anbrach.
    »Du bist eine unverbesserliche kleine Schlange. Was tust du wirklich hier?«
    »Vielleicht habe ich ja ein Stelldichein«, neckte sie ihn und blickte ihn unter halb geschlossenen Augenlidern herausfordernd
    an.
    Wut und Lust fuhren durch seinen Körper, so schnell, als hätte ein Pfeil ihn getroffen. Es war eine gefährliche Mischung. Er legte seine starken Hände um ihre schmale Taille und beugte den Kopf, um seinen Mund auf ihren zu legen.
    Joans Herz jubilierte. Er benahm sich, als wolle er ihr seinen Stempel aufdrücken. Der Kuß machte sie beide schwindlig. Edward war so groß und so stark, genau der Ritter aus ihren Träumen.
    Verlangen jagte durch seine Lenden, und das Blut pulsierte hinter seinen Schläfen. Er wollte sie nicht gehen lassen, war sich allerdings auch der Tatsache bewußt, daß jeder sie hier sehen konnte. »Komm mit mir zu den Ställen«, bat er flehentlich.
    Sie war vielleicht ein ausgelassenes Mädchen, aber doch keine Dirne! Der hochmütige Blick, mit dem sie ihn bedachte, ließ ihn erstarren.
    »Ich habe nicht gemeint... ich meinte, wir könnten vielleicht zusammen ausreiten. Himmel, das klingt ja sogar noch schlimmer.« Er fuhr sich mit der Hand durch seine goldenen Locken.
    Sie hatte Mitleid mit ihm. Das schelmische Funkeln trat wieder in ihre Augen. »Ich weiß eine Möglichkeit, wie du mich in den Arm nehmen kannst, ohne daß jemand über uns klatscht.«
    »Wie denn?« wollte er wissen. Er war wütend, daß ein so winziges Geschöpf seine Gefühle derart durcheinanderbrachte.
    »Beim Tanz. Ich werde einen Tanz für Euch freihalten heute abend, Euer Hoheit.«
    Sie ließ ihn in solcher Erregung zurück, daß es ihm schwerfiel zu gehen. Auch als er bei den Ställen angekommen war, hatte die Erregung noch nicht nachgelassen. Er wußte, solange sich sein Körper nicht beruhigt hatte, würde er nicht reiten können; also ging er hinunter zum Fluß, ein Sprung in das eiskalte Wasser wäre gut gegen den Aufruhr seiner Gefühle.
    Joan, mittlerweile zurück in ihren Gemächern, betrachtete sich in dem polierten, silbernen Spiegel. Verwundert legte sie einen Finger auf ihre Lippen. Sie schwor sich, das Gefühl seines Kusses auf ihren Lippen nicht wieder zu vergessen, bis er sie noch einmal küßte. Heute abend! Joan war noch nie in ihrem Leben so glücklich gewesen.
    Brianna malte bis zu später Stunde, sie summte und sang glücklich vor sich hin, während sie das schwere Pergament mit strahlenden Farben bedeckte. Sie konnte dem Wunsch nicht widerstehen, ihren zukünftigen Namen zu zeichnen, umringt von Herzen und Blumen. Ein wohliger Schauder durchrann ihren

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