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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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am vernünftigsten. Es war so aufregend gewesen, wie er und Roz sich ineinander verliebt hatten, nachdem Roz ihn beauftragt hatte, den Stammbaum der Familie zu erstellen, um auf diese Weise herauszufinden, wer Amelia gewesen war. Allerdings hatte es der Geisterfrau gar nicht gefallen, dass die beiden ein Paar geworden waren. Sie war stocksauer gewesen. Es konnte gut sein, dass sie wieder gefährlich wurde, dachte Hayley. Jetzt, da die beiden verheiratet waren und Mitch in Harper House wohnte. Amelia hatte sich eine Weile sehr zurückgehalten, aber das hieߟ beileibe nicht, dass es immer so bleiben würde. Wenn es wieder losging, wollte Hayley darauf vorbereitet sein.

2. Kapitel
    Hayley betrat Harper House mit Lily auf der Hüfte. Sie setzte ihre Tochter ab und warf dann Handtasche und Wickeltasche auf die unterste Stufe der Treppe, damit sie die Sachen beim Hinaufgehen nachher gleich zur Hand hatte. Am liebsten hätte sie sofort geduscht - zwei oder drei Tage lang -ŸŸ, um gleich darauf ein eiskaltes Bier auf einen Zug hinunterzustürzen. Doch als Erstes wollte sie Roz begrüߟen. In dem Moment kam Roz aus dem Wohnzimmer. Sie und Lily schrien entzückt auf, als sie sich sahen.
    Lily änderte die Richtung und lief wankend auf Roz zu, während diese zu ihr rannte und sie in die Arme nahm. »Da ist ja meine kleine Maus.« Sie drückte Lily an sich und gab ihr einen Kuss auf den Nacken, dann hob sie den Kopf, lächelte Hayley an und hörte mit gespieltem Erstaunen dem unverständlichen Gebrabbel des kleinen Mädchens zu. »Ich kann gar nicht glauben, dass in einer Woche so viel passiert ist! Das ist aber schön, meine Süߟe, dass du mir den ganzen Tratsch erzählst.« Sie lächelte wieder Hayley an. »Und wie geht'ŸŸs der Mama?«
    »Groߟartig.« Hayley ging zu ihnen und umarmte die beiden.
    »Willkommen daheim. Wir haben dich ganz fürchterlich vermisst.«
    »Gut. Es gefällt mir, wenn man mich vermisst. Was haben wir denn da?« Sie strich mit den Fingern durch Hayleys Haar. »Der Schnitt ist ganz neu. Ich hab ihn heute erst machen lassen. Beim Aufstehen hat mich wohl der Hafer gestochen. Roz, du siehst groߟartig aus.«
    »Ach, hör auf.« Doch es stimmte. Roz war eine bildschöne Frau, und nach der einwöchigen Hochzeitsreise in die Karibik schien sie von innen heraus zu leuchten. Die Sonne hatte ihre blasse Haut leicht golden getönt, was ihre schmalen dunklen Augen noch besser zur Geltung brachte. Das kurze glatte Haar umrahmte ein Gesicht, dessen Züge jene klassische, zeitlose Schönheit besaßen, um die Hayley sie glühend beneidete. »Die neue Frisur gefällt mir«, meinte Roz. »Sie sieht so jung und lässig aus.«
    »Ich brauchte unbedingt eine kleine Aufmunterung. Lily und ich haben eine anstrengende Nacht hinter uns. Sie ist gestern geimpft worden.«
    »Mein armes Kleines.« Roz drückte Lily noch einmal an sich. »Das macht natürlich gar keinen Spaߟ. Dann wollen wir mal sehen, wie wir das wieder gutmachen können. Komm mit, Schätzchen.« Sie kuschelte sich an Lily, während sie mit ihr ins Wohnzimmer ging. »Sieh mal, was wir dir mitgebracht haben.« Das Erste, was Hayley auffiel, war eine riesige Puppe mit zerzausten roten Haaren und einem breiten Grinsen im Gesicht. »Oh, die ist aber niedlich! Und fast so groߟ wie Lily.«
    »Deshalb haben wir sie gekauft. Mitch hat sie gesehen, und dann war sofort klar, dass wir sie Lily mitbringen müssen. Was meinst du dazu, Süߟe?«
    Lily bohrte ein paarmal mit dem Finger in die Augen der Puppe, zog an ihren Haaren und lieߟ sich dann auf den Boden setzen, damit sie sich mit ihr anfreunden konnte. »In einem Jahr oder so wird sie der Puppe einen Namen geben, und dann wird sie bis zum College auf ihrem Bett sitzen. Vielen Dank, Roz.«
    »Ich bin noch nicht fertig. Wir haben ein kleines Geschäft gefunden, in dem es ganz entzückende Kleidchen gab.« Sie holte ein Kleidchen nach dem anderen aus einer Einkaufstüte, während Hayley die Augen aufriss.
    Gesmokte Baumwolle, gerüschte Spitzen, bestickter Jeansstoff. »Sieh dir diesen Spielanzug hier an. Ich konnte einfach nicht nein sagen.«
    »Die Sachen sind fantastisch. Du bist fantastisch. Aber du verwöhnst sie viel zu sehr.«
    »Das ist auch meine Absicht.«
    »Ich weiߟ gar nicht, was ich ... Sie hat doch keine Groߟ... niemanden, der sie verwöhnen könnte.« Roz zog die Augenbrauen hoch, während sie den Spielanzug zusammenlegte. »Du kannst das böse Wort ruhig aussprechen, Hayley.

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