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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEIDI BETTS
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gehen. Das bedeutete aber leider nicht, dass sie nicht mehr an ihn dachte. Im Gegenteil.
    Aus irgendwelchen seltsamen Gründen konnte sie sich gedanklich nicht von ihm lösen. Ob sie nun telefonisch die Tischdekoration bestellte oder Listen aufstellte und immer wieder durchging, die mit den Einladungen oder all dem zu tun hatten, was sie noch bedenken musste, immer wieder tauchte sein Gesicht vor ihrem geistigen Auge auf, nahm sie plötzlich seinen Duft wahr – und musste an den Kuss denken. Natürlich war dieser atemberaubende Kuss daran schuld, dass Trevor ihr nicht mehr aus dem Kopf ging, denn vorher hatte sie ihn zwar attraktiv gefunden, aber mehr auch nicht.
    Der Kuss … noch nie hatte sie etwas so Erregendes erlebt. Zugegeben, nach dem Essen und vor allem der ausgezeichneten Flasche Wein war sie sehr locker, vielleicht sogar ein klein wenig angeheitert gewesen. Außerdem war sie neugierig gewesen. Als er ihr leise gesagt hatte, dass er sie küssen würde, hatte sie sich wie die Prinzessin im Märchen gefühlt und bei sich gedacht: Ja, nur zu! Was konnte ein kurzer Kuss schon schaden.
    Und dann hatte er ihre Lippen mit seinen verschlossen, ihren Mund erobert und ihre Sinne erfüllt … Der Kuss hatte sie im Nu aus dem Märchen herauskatapultiert und in ein Land der ungezügelten Emotionen geworfen, wie sie sie nie zuvor erlebt hatte. Als Trevor sie mit den Lippen berührte, hatte die Welt, wie sie sie bisher kannte, aufgehört zu existieren. Sie hatte das drängende Verlangen gespürt, sich diesem Mann hinzugeben. Und hätte Bradley sich nicht gemeldet, hätte Trevor mit ihr wahrscheinlich alles machen können. Aber die Mutterinstinkte, die sie in den letzten Monaten entwickelt hatte, hatten es nicht zugelassen, dass sie die Bedürfnisse des Kindes ignorierte, und sie war davongestürzt.
    Doch wegen dieser Erfahrung, die sie sehr schockiert hatte, hatte sie jetzt Angst, mit Trevor allein zu sein. Denn sie war ziemlich sicher, dass es nicht bei einem Kuss bleiben würde. Und mit einem dieser reichen Jarrods etwas anzufangen, der dazu höchstwahrscheinlich noch Bradleys Vater war, war nun wirklich das Allerletzte!
    Morgens achtete sie darauf, dass sie und Bradley fix und fertig angezogen waren, wenn sie das Gästezimmer verließen. Sie wusste, dass Trevor keine Annäherungsversuche unternehmen würde, wenn sie das Baby auf dem Arm hatte. Tagsüber hatte sie genug zu tun. Entweder arbeitete sie von Trevors Büro aus, das er ihr großzügigerweise überlassen hatte, oder sie war unterwegs. Die Abende zu überstehen war jedoch nicht so leicht. Sie war erschöpft und hätte nichts lieber getan, als Bradley ins Bett zu bringen, dann ein heißes Bad zu nehmen und nach einem unkomplizierten Essen auf die Couch zu sinken, die Füße hochzulegen und ein bisschen fernzusehen. Stattdessen nahm sie meist etwas zu essen mit aufs Zimmer und versteckte sich dort, bis sie hörte, dass Trevor seine Schlafzimmertür hinter sich zuzog.
    Obwohl das Haus sehr geräumig war, bestand die Gefahr, dass sie ihm begegnete, und wer weiß, ob sie dann widerstehen könnte. Abgedunkeltes Licht, eine verführerische Stimme, die meinte, es sei doch nicht schlimm, wenn sie ihn noch einmal küsste … Und eh sie sich’s versah, wäre sie bei ihm im Bett gelandet.
    Oh, nein, auf keinen Fall. Sie musste Trevor Jarrod aus dem Weg gehen, auch wenn oder gerade weil sie allmählich begriff, warum ihre Schwester so schnell mit ihm geschlafen hatte. Er sah einfach zu gut aus und war dazu charmant und großzügig. Welche Frau würde einem solchen Mann nicht verfallen?
    Leise stöhnend stieß sie die Haustür auf und drückte sie mit dem Fuß zu, da sie das Baby auf dem Arm hatte. Sie hatte wieder einen anstrengenden Tag hinter sich. Aber dank des Kindergartens, wo auch für die ganz Kleinen bestens gesorgt wurde, und dem bequemen, wenn auch viel zu großen Wagen, auf dem Trevor bestanden hatte, war alles gut zu schaffen. Als sie sich das erste Mal hinter das Lenkrad gesetzt und den Motor angelassen hatte, hatte sie das Gefühl gehabt, in einer Stretchlimousine zu sitzen.
    Anfangs hatte sie sich gesträubt, den Wagen anzunehmen. Sie wusste, was so etwas kostete, und sie hielt es für verrückt, dass Trevor so viel Geld für jemanden wie sie ausgab. Aber er war hart geblieben, hatte einfach die Schlüssel von ihrem Auto versteckt, sodass ihr gar nichts anderes übrig geblieben war, als den neuen Wagen zu benutzen. Hinterher musste sie natürlich zugeben,

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