Rote Lippen - jede Sünde wert
den Kuss zu vertiefen. Als er merkte, dass auch sie schneller atmete, sich ihm entgegendrängte und den Kuss leidenschaftlich erwiderte, stöhnte er tief auf.
Warum fühlte sich das so gut an? Warum hatte sie eine solche Wirkung auf ihn? Sie war doch nicht das erste hübsche Mädchen, das er küsste. Und sie war noch nicht einmal sein Typ. Sicher, er mochte blonde Frauen – und brünette und rothaarige und alle anderen Schattierungen. Normalerweise achtete er bei Frauen nicht so sehr auf die Haarfarbe, aber Haylies war wirklich besonders, hell und in warmen Honigtönen schimmernd.
Sie war nicht klein, aber mit ihren Einsfünfundsechzig auch nicht gerade groß, verglichen mit seiner Größe von einsfünfundachtzig. Sie reichte ihm bis zum Kinn, und das fand er vollkommen in Ordnung. Wenn er sie an sich drückte, schmiegte sie sich genau richtig an ihn. Dass ihm auch ihre etwas rundlichere, aber wohlproportionierte Figur gefiel, überraschte ihn. Denn er war an Frauen gewöhnt, die dünn wie ein Strich waren, den Modeltyp mit High Heels und Kleidergröße 32, die sich Gürtel um die Taille schnürten und Röcke trugen, die kaum länger als die Gürtel breit waren.
Diese Mädchen hatten ihn normalerweise angetörnt. Vielleicht hatte er auch nur geglaubt, dass dies der attraktive Typ war, mit dem er gesehen werden und zusammen sein wollte. Jene Partygirls genossen es, mit einem Jarrod in der Öffentlichkeit aufzutreten. Und über seine Qualitäten als Mann hatte sich noch keine beschwert.
Haylie war vollkommen anders, und das faszinierte ihn an ihr. Sie war kein Mädchen, das sich einen Mann angeln wollte, sie war eine Frau , eine sehr sinnliche sogar. Sie hatte nichts von dem, was ihm normalerweise gefiel. Und dennoch liebte er es, ihre sanften Kurven zu spüren, liebte es, wie sie duftete, ihn offen ansah und seinen Kuss erwiderte.
Während er ihr eine Hand über den zarten Nacken ins Haar schob, strich er ihr mit der anderen langsam über die Seite. Als er unter den Saum ihres Tops glitt und die glatte warme Haut spürte, stöhnte er erneut auf und küsste Haylie wie von Sinnen. Das hatte er nicht vorgehabt. Er hatte nur kurz ihre Lippen berühren wollen, um herauszufinden, wie sie sich anfühlten, und um seine Neugier zu befriedigen. Außerdem war er auf ihre Reaktion gespannt gewesen.
Doch jetzt war ihm, als sei ein Damm gebrochen, und heißes Verlangen überwältigte ihn. Von wegen nur kurz berühren! Am liebsten hätte er sie auf den Tresen gesetzt und gleich dort genommen. Oder sie hochgehoben und in sein Schlafzimmer getragen, wo er sie entkleiden, auf das kühle Laken seines Betts legen und ihren verführerischen Körper erkunden könnte. Langsam und lustvoll.
Was Haylie wohl sagen würde, wenn sie wüsste, was ihm durch den Kopf ging. Immerhin war sie nicht zurückgezuckt, als er ihr gesagt hatte, dass er sie küssen wolle. Und bisher hatte sie ihn auch nicht zurückgestoßen, sondern sich ihm entgegengedrängt und seine Küsse lustvoll erwidert. Das hatte ihn erstaunt, aber seine Leidenschaft umso mehr angefacht. Er fragte sich, ob sie vielleicht gar nicht so abgeneigt wäre, seine sexuellen Fantasien zu erfüllen …
In diesem Augenblick hörte er plötzlich einen wimmernden Laut. Haylie? Dann kam es wieder, stärker und durchdringender diesmal, und er wusste, das Wimmern kam von woanders. Als Haylie den Kopf hob und lauschte, wusste Trevor, er hatte sich nicht geirrt.
„Bradley“, flüsterte sie und sah Trevor aus halb geöffneten Augen verwirrt an. Doch bevor er sich noch richtig darüber freuen konnte, welche Wirkung sein Kuss auf sie gehabt hatte, löste sie sich von ihm, verließ die Küche und lief die Treppe hinauf.
Erst jetzt begriff er, dass das Geräusch aus dem Babyfon kam, das Haylie im Wohnzimmer aufgestellt hatte.
Dass dadurch einer der erregendsten Küsse seines Lebens unterbrochen worden war, war zwar schade, aber irgendwie fand er die Situation auch amüsant. Denn dass ein vier Monate altes Baby sozusagen in sein Liebesleben eingriff, war seine erste Erfahrung als Vater. Und falls sich herausstellte, dass Bradley wirklich sein Sohn war, würde er sich wohl an ähnliche Situationen gewöhnen müssen.
Die folgenden eineinhalb Wochen waren sehr anstrengend und stressig für Haylie. Zum einen, weil sie mit der Vorbereitung von Ericas Hochzeit sehr viel zu tun hatte und eigentlich tausend Dinge auf einmal erledigen musste. Zum anderen, weil sie sich bemühte, Trevor aus dem Weg zu
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