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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEIDI BETTS
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dass der Cadillac viel bequemer und bestimmt auch sicherer als ihr kleines Auto war.
    Inzwischen hatte sie mit Ericas Hilfe die Menus für das obligate Dinner im engsten Kreis vor dem Ereignis und dann für die Hochzeitsfeier zusammengestellt, hatte Räume reservieren lassen, Blumengestecke bestellt und Tischwäsche, Gläser und Bestecke ausgesucht. Die Einladungen an die Gäste, meist Familienangehörige und einige sehr gute Freunde, waren schon eine Woche zuvor rausgeschickt worden, und inzwischen kamen bereits die Antworten.
    Alles in allem war Haylie sehr stolz auf das, was sie in der kurzen Zeit geschafft hatte. Sowie das junge Paar in die Flitterwochen aufgebrochen sein würde, wäre ihre Arbeit endgültig getan, und sie könnte sich endlich entspannen. Wahrscheinlich würde sie erst einmal einen Monat durchschlafen, denn momentan war sie ständig müde.
    Einmal war sie sogar auf der Massageliege eingeschlafen, als Erica sie überredet hatte, doch mal einen Nachmittag freizunehmen. Erica selbst und Trevors Schwester Melissa sowie Samantha, Avery und Sabrina, die Verlobten der Brüder, waren auch ins Spa gekommen, um sich gemeinsam verwöhnen zu lassen. Haylie kannte so etwas nicht, denn meist hatte sie auch in Denver zu viel zu tun. Außerdem hatte sie dort kaum enge Freundinnen, mit denen sie einen solchen Tag genießen könnte.
    Man lachte und redete durcheinander, und alle schienen sich blendend zu amüsieren. Während der Maniküre, der Pediküre und der Gesichtsbehandlung schaffte Haylie es noch, wach zu bleiben. Aber während der Massage, die sie wunderbar entspannte, war sie dann prompt eingeschlafen. Zu ihrer Überraschung hatte es Spaß gemacht, andere Mitglieder der Familie kennenzulernen. Vor allem weil die Frauen so nett zu ihr waren und sie wie eine der ihren behandelten. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so wohlgefühlt.
    Erstaunlicherweise hatte keine neugierige Fragen gestellt, obwohl sie doch sicher zu gern gewusst hätten, was Haylies plötzliches Auftauchen zu bedeuten hatte. Und keine hatte den Wunsch gehabt, Haylie gute Ratschläge in Bezug auf Ericas Hochzeit zu geben, zumindest hatten sie es nicht getan. Damit hatte Haylie eigentlich vorher fest gerechnet.
    Die Autoschlüssel und die Tasche warf sie auf den Tisch und fing an, abwechselnd den eigenen dicken Wintermantel und Bradleys Schneeanzug aufzuknöpfen.
    „Hallo …“
    Beim Klang von Trevors tiefer Stimme wandte Haylie sich hastig um. Er kam die Treppe herunter und hatte wie immer, wenn er zu Hause war, Jeans und einen dicken Pullover an, der seine breiten Schultern noch betonte. Außerdem passte das Grün fantastisch zu seinen Augen … Kaum war ihr das aufgefallen, ärgerte Haylie sich, dass sie das überhaupt bemerkt hatte. „Oh, hallo“, sagte sie und sah ihn dabei nicht an, immer noch damit beschäftigt, sich und Bradley aus den dicken Sachen herauszuschälen.
    Mit wenigen langen schnellen Schritten kam er auf sie zu und nahm ihr kurzerhand das Kind aus dem Arm. „Lassen Sie mich das machen.“
    Sekundenlang sah sie ihn verwirrt an. Sie war Hilfe nicht gewohnt, sondern hatte bisher alles allein schaffen müssen. Na ja, das war vielleicht nicht ganz richtig. Denn seit sie bei Trevor eingezogen war, hatte er sich als sehr hilfsbereit erwiesen. Alles, was sie brauchte, auch für ihren Job bei Erica, stellte er ihr zur Verfügung. Er war höflich und entgegenkommend, und wenn es um Bradley ging, wollte er ihr am liebsten alles abnehmen. Das war manchmal ziemlich nervig, aber andererseits bewunderte sie ihn auch, mit welchem Eifer er sich um das Kind kümmerte. Sie musste ihm zeigen, wie man die Flasche für den Kleinen zubereitete, wie man ihn fütterte, ihm die Windeln wechselte und ihn badete. Seine Fürsorge ging sogar so weit, dass er manchmal mitten in der Nacht vorsichtig an Haylies Tür klopfte, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass Bradley leise weinte. Auch sie hatte das gehört, war aber nicht so schnell aus dem Bett wie er. „Kann ich irgendwie behilflich sein?“, fragte er dann, und sie schüttelte gerührt den Kopf. Er schien tausend Fragen zu haben, was nicht verwunderlich war. Schließlich hatte er bisher so gut wie keinen Kontakt zu kleinen Kindern gehabt und musste nun plötzlich mit der Möglichkeit rechnen, Vater zu sein.
    Einerseits war es angenehm, dass da jemand war, der ihr einige Aufgaben abnahm, für die sie bisher allein verantwortlich gewesen war. Dadurch fühlte sie sich weniger gestresst

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