Rote Lippen - jede Sünde wert
sich über. Auf Zehenspitzen schlich sie zur Tür, öffnete sie behutsam und ging über den Flur in ihr Zimmer. Bradley lag auf dem Rücken in seinem Bettchen und fuchtelte wild mit Armen und Beinen, während er vor sich hin weinte.
Schnell nahm sie ihn hoch und strich ihm beruhigend über den Rücken, während sie nach unten in die Küche ging, um ihm eine Flasche fertig zu machen. Dann nahm sie Flasche und Baby wieder mit in ihr Zimmer. Während Bradley begierig trank, saß sie in dem schönen handgeschnitzten Schaukelstuhl, den Trevor ihr zur Verfügung gestellt hatte. Als der Kleine satt war, wechselte sie schnell noch seine Windel und legte ihn dann wieder in sein Bett. Er war bereits eingeschlafen, und Haylie hoffte, dass das die nächsten Stunden auch so blieb.
Wie spät war es eigentlich? Sie ging wieder nach unten in die Küche, und während sie die leere Flasche in das Spülbecken stellte, warf sie schnell einen Blick auf die Küchenuhr. Fünf nach zwei. In vier Stunden musste sie schon wieder aufstehen. Sollte sie nun in ihr Zimmer gehen und allein schlafen? Oder sollte sie wieder in Trevors breites Bett kriechen und sich an seinen warmen Körper schmiegen? Viel lieber würde sie bei ihm sein, aber war das vernünftig? Dass sie mit ihm geschlafen hatte, war dumm genug gewesen, diesen Fehler sollte sie nicht wiederholen – auch wenn der Sex mit ihm fantastisch gewesen war.
Sie drehte den Wasserhahn an, spülte die Flasche aus und wandte sich dann zum Gehen. In diesem Augenblick fiel ein riesiger Schatten auf die hellen Küchenfliesen, und Haylie trat erschrocken einen Schritt zurück. Sie wollte schon schreien, aber dann sah sie glücklicherweise, dass es nur Trevor war und nicht irgendein Einbrecher.
„Großer Gott!“, keuchte sie und legte sich die Hand auf das wild schlagende Herz. „Du hast mich zu Tode erschreckt!“
Doch anstatt sich zu entschuldigen, sah Trevor sie nur verschlafen an und strich sich das zerzauste Haar zurück. Er hatte sich eine weiß-blau gestreifte Schlafanzughose angezogen. Ansonsten war er nackt.
Was für sexy Füße er hat, dachte Haylie plötzlich. Das war ihr bisher noch gar nicht aufgefallen. Kein Wunder, denn wenn er spärlich bekleidet gewesen war, hatte sie verständlicherweise auf anderes geachtet …
„Als ich aufgewacht bin, warst du nicht mehr da“, sagte er leicht vorwurfsvoll.
„Das Baby hat mich aufgeweckt.“ Eigentlich schuldete sie ihm keine Erklärung. Und wenn sie schlau gewesen wäre, hätte sie sein Zimmer verlassen und sich in ihrem eingeschlossen, bevor Bradley sich bemerkbar gemacht hatte. Denn wie Trevor jetzt so vor ihr stand, groß und verschlafen und unwiderstehlich, fing ihr Puls sofort wieder an zu rasen.
„Alles in Ordnung mit ihm?“
„Ja, er hatte nur Hunger und musste gewickelt werden. Jetzt schläft er wieder.“
„Gut“, antwortete er leise und kam langsam auf sie zu.
Aus großen Augen starrte Haylie ihn an und ging langsam rückwärts, bis sie an den Tresen stieß. Was hatte er vor? Schließlich stand er so dicht vor ihr, dass er mit dem Oberkörper ihre Brüste berührte. Ob er wohl meine harten Brustspitzen spürt? fragte sie sich unwillkürlich.
„Trevor …“, flüsterte sie, als er sich vorbeugte und sie aufs Ohr küsste.
„Hmm …“
„Was da zwischen uns passiert ist …“, fing sie wieder an, brachte den Satz aber nicht zu Ende. Wie sollte sie sich auch konzentrieren können, wenn er ihr Ohr liebkoste …
„Hmm …“
„Es war …“
Jetzt nahm er ihr Ohrläppchen zwischen die Lippen, und als er zärtlich zubiss, erschauerte sie.
„… ein Fehler“, brachte sie schließlich heraus. „Es war falsch.“
„Aber sicher“, erwiderte er seelenruhig und liebkoste ihren Hals mit den Lippen. „Es war ein ganz fürchterlicher Fehler.“
„Aber …“ Sie schluckte. „… was machst du dann hier?“
Schweigend hielt er die dunklen Augen auf sie gerichtet, während er den Gürtel ihres Morgenmantels löste. Sofort spürte Haylie die kühle Luft auf der erhitzten Haut. Sie zitterte.
„Wie ich die Sache sehe“, stellte er bedächtig fest und schob den Morgenrock weiter auf, „ist der Fehler nun einmal geschehen und kann nicht wieder rückgängig gemacht werden.“
Sie musste ihm recht geben, sehr bereitwillig sogar, denn er war einfach zu überzeugend, als er ihre Brüste liebkoste und ihr heiße Küsse auf den Hals drückte …
„Wir sind doch beide erwachsen“, fuhr er leise fort, ohne seine
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