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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEIDI BETTS
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gehen, um sich umzuziehen. Die Gefahr, Trevor und seiner rothaarigen Flamme zu begegnen, war einfach zu groß. So blieb sie, wo sie war, ging ruhelos hin und her, bis sie abrupt stehen blieb, als sie Schritte auf der Treppe hörte. Sofort ließ sie die Arme hängen und versuchte, so gelassen wie möglich auszusehen.
    Die Frau war jetzt angezogen, obwohl ihr silberfarbener Laméanzug an manchen Stellen wie aufgemalt wirkte, so eng umschmiegte er ihre Figur. Das Haar hatte sie auf dem Kopf aufgetürmt, sodass es wie eine riesige rote Krone aussah, und Hals und Arme waren mit großen glitzernden Klunkern geschmückt. Wahrscheinlich entspricht das der neuesten Mode, ging Haylie durch den Kopf. Aber irgendwie sah die Rothaarige aus wie eine Disco-Queen … Allerdings war das kräftige Make-up ziemlich verwischt, und hin und wieder schniefte die Disco-Queen, als habe sie gerade geweint.
    Trevor dagegen sah gefasst, ja, geradezu stoisch aus, als die beiden hintereinander die Treppe herunterkamen. Er hatte eine Hand auf das Geländer gelegt, die andere in die Hosentasche gesteckt und sah Haylie unverwandt an.
    Haylie sah zu, wie die beiden durchs Haus gingen, Trevor die Tür öffnete und die Rothaarige sich zu ihm umwandte, ihn schmollend ansah und ihm mit ihrem langen feuerroten Zeigefingernagel langsam über die Brust fuhr.
    „Ist das wirklich dein Ernst, Trev-Trev?“, fragte sie leise und schob die Unterlippe vor, während sie heftig mit den schwarz getuschten Wimpern klimperte. „Nach allem, was wir zusammen hatten?“
    Doch Trevor ging nicht auf ihre Flirtversuche ein, sondern packte sie sehr bestimmt bei der Hand und schob sie zurück. „Ja, es ist mein voller Ernst. Gute Reise, Isabelle.“ Mit diesen Worten schob er sie hinaus ins Freie.
    Haylie wäre froh gewesen, wenn es sie kalt gelassen hätte, als Trevor die Rothaarige von sich schob. Aber es war ihr nicht gleichgültig. Ganz im Gegenteil, sie spürte ein warmes Gefühl der Erleichterung, als er die Tür wieder ins Schloss fallen ließ. Wahrscheinlich doch nur, weil sie nicht Zeugin weiterer Auseinandersetzungen sein wollte, oder? Einen anderen Grund durfte es einfach nicht geben.
    Jetzt drehte Trevor sich um und kam langsam auf sie zu. „Entschuldige. So hatte ich mir den Beginn unseres gemeinsamen Abends ganz sicher nicht vorgestellt.“
    „Das macht doch nichts.“ Haylie war stolz, wie ruhig und sicher sie diese Lüge herausbrachte. „Es geht mich schließlich nichts an, wen du in dein Bett einlädst.“ Das klang schon nicht mehr so gut.
    Trevor blieb vor ihr stehen und hob die Hand, um ihr die Wange zu streicheln. „Ich habe sie nicht eingeladen. Zumindest nicht in letzter Zeit. Wir waren früher mal befreundet, und sie hat wohl gehofft, diese Freundschaft wiederbeleben zu können.“
    Sie wich der Hand aus. „Da sie einen Schlüssel zu deinem Haus hat, kann eure Beziehung ja noch nicht so fürchterlich lange vorbei sein.“ Unwillig runzelte er die Stirn, und Haylie ärgerte sich, dass sie überhaupt etwas gesagt hatte. Jetzt klang sie wirklich wie eine eifersüchtige Ehefrau.
    „Sie weiß lediglich, wo ich meinen Ersatzschlüssel aufbewahre. Aber ich sehe schon, ich muss mir ein anderes Versteck suchen. Außerdem ist sie nur in mein Bett gekrochen, weil sie müde war und auf mich warten wollte. Sie arbeitet nämlich als Model und ist gerade von einem Mode-Shooting aus Paris gekommen.“
    Ein Model. Natürlich, was denn sonst? Das hätte Haylie sich gleich denken können, bei dieser Figur und dem auffallenden Haar. Groß und schlank, wie sie war, hatte sie auch die Haltung eines Models, das gewohnt war, Kameras auf sich gerichtet zu sehen.
    Offenbar bemerkte Trevor genau, was in ihr vorging, denn er berührte leicht ihre Wange, was Haylie diesmal zuließ, und sagte lachend: „Keine Sorge. Ich habe sie weggeschickt, für immer. Sie wird uns nicht mehr stören.“
    Wieder spürte sie so etwas wie Erleichterung, und dennoch durfte sie sich nichts vormachen. Sie gehörte nicht hierher, schon gar nicht an die Seite dieses mächtigen Mannes. Und die schlafende Schönheit von eben war nur eine von vielen Frauen, die Trevor kannte und die ihm auf einen Wink sofort wieder zur Verfügung stehen würden. „Es gibt kein wir , Trevor. Nicht in Wirklichkeit“, flüsterte sie.
    „Im Augenblick schon“, gab er mit einem bittersüßen Lächeln zurück, was sie erstaunte. Denn sie war davon ausgegangen, dass er sich verärgert abwenden würde. „Und ich

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