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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEIDI BETTS
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Hatte mitten in der Nacht heimlich gepackt, das Kind genommen und war abgehauen. Sicher wollte sie nach Denver zurück. Ohne etwas zu sagen. Noch nicht einmal eine Nachricht hatte sie hinterlassen.
    Verdammt! Er wusste nicht, auf wen er wütender war. Auf Haylie, weil sie zusammen mit seinem Sohn einfach auf und davon war. Oder auf sich selbst, weil er am Vortag so unsensibel reagiert hatte. Er hätte doch wissen müssen, dass für sie das Kind das Wichtigste auf der ganzen Welt war.
    Was sollte er tun? Erst einmal würde er ins Büro fahren, wie er es vorgehabt hatte. Vielleicht kam er zur Ruhe, wenn er seine Wut und seinen Frust durch Arbeit betäubte. Und wenn nicht, würde er sich die Ski anschnallen und sich die steilste Abfahrt vornehmen, die er finden konnte. Das hatte ihm schon immer gutgetan.
    Auf keinen Fall würde er ihr nach Denver folgen wie ein liebeskranker Idiot. Wenigstens nicht gleich. Erst musste er sich überlegen, wie es mit ihnen weitergehen sollte. Mit ihm, Haylie und Bradley.
    Stunden später hatte Trevor auf seinem Schreibtisch ein wahres Chaos angerichtet und nicht das Gefühl, irgendetwas geschafft zu haben, seit er morgens ins Büro gekommen war. Stattdessen war seine Laune nicht besser geworden, im Gegenteil. Wut und Frust hatten noch zugenommen. Und so blaffte er nur kurz: „Herein!“, als es an der Tür klopfte.
    Kann man nicht mal am Wochenende ungestört arbeiten?
    Die Tür ging auf, und sein Bruder Blake trat ein. Wie immer war Blake tadellos gekleidet, seiner Rolle als Familienoberhaupt und Geschäftsführer des Resorts angemessen. Kopfschüttelnd kam er näher und setzte sich auf einen der Besucherstühle, ohne auf Trevors Aufforderung zu warten. Dann hob er den Kopf und sah den Bruder forschend an.
    „Es geht das Gerücht, dass du heute sehr schlechte Laune hast und deine sehr hübsche und sehr fähige Sekretärin darunter zu leiden hat. Ich fürchte, wenn das so weitergeht, wird sie kündigen.“
    Seufzend ließ Trevor den Stift fallen und rieb sich die Augen. „Ich weiß. Ich werde ihr Blumen schicken und ihr Weihnachtsgeld erhöhen. Vielleicht stimmt sie das ein wenig milde.“
    „Vielleicht solltest du dich persönlich entschuldigen.“
    „Ja, ja, das mache ich noch, bevor ich gehe.“
    „Gut.“ Blake strich über die Bügelfalten, offenbar suchte er nach Worten. „Warum bist du denn so unleidlich?“, wollte er schließlich wissen. „Willst du es mir nicht sagen?“
    Warum eigentlich nicht? fragte sich Trevor und faltete die Hände vor dem Bauch. Vielleicht tat es ihm gut, seinem Ärger Luft zu machen. Und Blake war ein guter Zuhörer. „Haylie ist abgehauen …“ Wieder durchfuhr ihn der Schmerz über ihren Verrat wie ein Stich mitten ins Herz. Wenn er sich das Haus vorstellte, leer und verlassen … schrecklich.
    „Abgehauen? So richtig?“
    „Ja, so richtig. Mit all ihren Sachen und dem Baby. Wahrscheinlich ist sie zurück nach Denver.“
    „Kannst du dir vorstellen, warum sie das getan hat?“
    Trevor holte tief Luft und atmete dann langsam aus, wie um Zeit zu gewinnen. „Die Ergebnisse der Vaterschaftstests sind da. Bradley ist mein Sohn.“
    Blakes Augen leuchteten auf. „Das ist ja wunderbar!“ Dann runzelte er die Stirn. „Du freust dich doch darüber, oder?“
    „Ja, natürlich.“ Und wie . Er hatte zwar noch nicht vorgehabt, Vater zu werden, aber nun gab es Bradley, und der Kleine war sein Sohn … Wie sehr er ihn bereits liebte, wie stolz er auf ihn war und wie sehr er ihm fehlte, verdammt noch mal!
    „Ich vermute, dass Haylie darüber nicht so … glücklich ist“, warf Blake vorsichtig ein. „Meinst du, dass sie um das Sorgerecht kämpfen wird?“
    „Keine Ahnung. So weit sind wir gar nicht gekommen.“
    „Warum ist sie denn dann verschwunden?“
    Trevor lachte kurz und zynisch auf. „Vermutlich weil sie nicht mehr bei mir wohnen will, nachdem ich ihr einen Heiratsantrag gemacht habe, den sie rundweg abgelehnt hat.“
    „Was?“ Erstaunt zog Blake die Augenbrauen in die Höhe und lehnte sich zurück. „Das überrascht mich nun wirklich. Ihr beide seid doch in den letzten Wochen so gut miteinander ausgekommen. Da hätte ich wirklich erwartet, dass sie den Antrag annimmt. Oder zumindest bereit ist, noch zu bleiben, um herauszufinden, ob die Ehe das Richtige für euch ist.“
    „Ich auch“, murmelte Trevor.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch erleben würde, Bruderherz“, Blake lächelte ironisch, „dass dir eine Frau

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