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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEIDI BETTS
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lehnte sich in dem Schreibtischsessel zurück, schloss die Augen und atmete tief aus. Ihm war, als habe er seit einer Ewigkeit die Luft angehalten.
    „He, Trevor.“ Haylie stand in der Tür. „Alles in Ordnung?“
    Er öffnete die Augen und nahm ihren Anblick schweigend in sich auf, das lange, glatte blonde Haar, den rosigen, herzförmigen Mund und die tolle Figur. Dann stand er auf und ging auf sie zu. „Ich habe Neuigkeiten für dich“, sagte er leise.
    „Hoffentlich gute.“
    „Ich glaube schon“, erwiderte er ernst. „Dr. Lazlo hat angerufen, während wir weg waren. Er hat die Testergebnisse bekommen. Ich bin Bradleys Vater.“
    Zwar wusste er nicht genau, was er erwartet hatte. Einen Freudenausbruch? Oder ein nüchternes Das habe ich dir ja gleich gesagt ? Keinesfalls aber hatte er mit der Reaktion gerechnet, die jetzt kam. Entsetzt starrte er Haylie an, dann nahm sie sich zusammen und versuchte, ein gleichgültiges Gesicht zu machen. Sie zuckte kurz mit den Schultern. „Na, wunderbar. Prima. Ich freue mich für dich.“
    Sie log, das war eindeutig. Und das ärgerte Trevor maßlos. Schließlich war sie es doch gewesen, die in seinem Büro aufgetaucht war, ihm das Kind auf den Schoß gesetzt und ihn mit wenigen Worten darüber informiert hatte, dass er der Vater dieses Babys sei. Warum war sie dann jetzt nicht froh, dass sie recht behalten hatte, und triumphierte?
    Doch dann verflog sein Ärger so schnell, wie er gekommen war. Denn mit einem Mal wurde ihm klar, wie sie empfinden musste. Sicher, sie hatte recht behalten, er war Bradleys Vater. Aber was blieb jetzt für sie übrig? Worin bestand ihre Rolle? Würde er ihr das Sorgerecht wegnehmen? Würde sie das Baby verlieren, weil er sie aus Bradleys Leben ausschloss? Würde sie ihren Neffen nie wiedersehen?
    Über das Sorgerecht hatte er noch nicht genau nachgedacht, aber dass er ihr das Kind wegnahm, das kam überhaupt nicht infrage. Das würde er Haylie und auch Bradley nie antun. Und ganz plötzlich wusste er, was er zu tun hatte.
    „Da wir nun wissen, dass ich wirklich der Vater bin, bleibt uns nur noch eins übrig.“ Er sah, wie sie bei diesen Worten die Lippen zusammenpresste und weiß wie die Wand wurde. Wahrscheinlich gingen ihr die schrecklichsten Dinge durch den Kopf, und von diesen Ängsten musste er sie möglichst schnell befreien.
    „Ich glaube, wir sollten heiraten.“

11. KAPITEL
    Haylie wusste nicht, wie ihr geschah. Gerade noch hatte sie sich bemüht, den Kleinen möglichst schnell in den Schlaf zu singen, damit sie bald zu Trevor zurückkehren konnte. Schließlich sehnte sie sich sehr nach ihm und hatte schon den ganzen Tag darauf gewartet, endlich in seinen Armen zu liegen. Doch dann erfuhr sie, dass er der rechtmäßige Vater von Bradley war, und Panik überfiel sie. Wenn sie nun den geliebten Neffen verlor! Kurz darauf machte Trevor ihr einen Heiratsantrag, und sie hatte das Gefühl, vollends den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Eine Minute lang starrte sie Trevor nur an, unfähig, irgendetwas zu äußern. Was war das? Was hatte er gesagt? Wie kam er denn plötzlich auf die Idee? „Ich … also, ich …“, stammelte sie schließlich.
    „Du musst doch einsehen, dass es das Sinnvollste ist, was wir tun können“, meinte Trevor schnell und sah dabei so verliebt aus wie ein nasser Schwamm. „Du bist Bradleys Vormund. Und wir wissen jetzt, dass ich sein leiblicher Vater bin. Außerdem haben wir in den letzten Wochen ziemlich eindeutig feststellen können, dass wir uns sexuell sehr gut verstehen, oder?“
    Schnell griff er nach ihrer Hand und strich mit dem Daumen sanft über ihren Puls. Dabei lächelte er leicht. „Dann ist es doch das Beste, wenn wir heiraten. Damit sind all unsere Probleme gelöst. Um das Sorgerecht brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen, und die Presse hat nicht den Skandal, auf den sie sich gern gestürzt hätte. Nämlich dass ein Jarrod ein Kind mit einer ihm völlig Fremden gezeugt hat. Das Wichtigste aber ist, dass Bradley das hat, was er am nötigsten braucht. Vater und Mutter.“
    Immer noch hatte Haylie Schwierigkeiten, zu begreifen, was er ihr vorschlug. Ihre Gefühle waren in Aufruhr, und es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Einerseits war sie froh, dass sie nun wussten, woran sie waren. Dass Trevor der Vater von Bradley und bewiesen war, dass sie nicht gelogen hatte. Denn sie war ziemlich sicher, dass er sein Misstrauen ihr gegenüber nie ganz verloren hatte.

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