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Roter Lampion

Roter Lampion

Titel: Roter Lampion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Bergius
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bereits bei ihm. Er hat wirklich tolle Ideen. Produktionsmäßig werden wir manches ändern, das sehe ich schon kommen. Sie hatten vollkommen recht, als Sie sagten, er habe einen Computer im Schädel.«
    Ein leises Gefühl der Eifersucht stieg in Gordon Cooper auf, doch er unterdrückte es und entgegnete:
    »Daß Sie sich mit ihm einmal gut verstehen würden, war nicht zu erwarten.«
    Lee Akira lachte.
    »Ich vermute, daß Mister Sorokin sich hier eines Tages ganz niederlassen wird.«
    Cooper war verblüfft.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Der Japaner zuckte die Achseln. »Es gibt ein paar Punkte, die dafür sprechen. Er interessiert sich plötzlich für alles, was mit den ›Albion-Tin-Works‹ zusammenhängt, und ich fresse einen Besen, wenn Miß Holstein nicht dahintersteckt. Ihr paßt es doch nicht, daß er Waffenhändler ist, und in David Hamilton hat sie ihren Verbündeten gefunden.«
    Gordon Cooper stieß einen Pfiff aus. »Ist ja toll, was sich in wenigen Tagen alles ändern kann. Und ich hatte schon befürchtet, der Haussegen könnte schief hängen.«
    »Wegen des Aktienankaufes hat es auch Krach gegeben«, erwiderte Lee Akira. »David Hamilton erzählte es mir. Er ist ja jetzt Nachbar von beiden, und der Hausmeister muß es ihm gesteckt haben.«
    Cooper lachte hellauf. »Mir scheint, hier ist schon ein richtiger Familientratsch im Gange.«
    Lee Akira fiel in Coopers Lachen ein. »Verstehen Sie jetzt, warum ich nicht heirate und im Hotel wohne? Malaya ist ein Dorf! Aber wo ist der Junge, den Sie in meine Obhut geben wollen?«
    »Im Restaurant«, antwortete Cooper und wies zur oberen Etage des Flughafengebäudes. »Ich habe ein wichtiges Gespräch mit Mister Sorokin zu führen, in dessen ersten Verlauf er nicht wissen soll, daß der Boy hier ist. Dann allerdings müßte ich ihn plötzlich zur Stelle haben.«
    »Nichts einfacher als das«, entgegnete Lee Akira, ohne zu überlegen. »Ich warte mit ihm im Haus von David Hamilton. Sie brauchen dann nur anzurufen, und schon ist er da.«
    »Das ist eine gute Idee«, erwiderte Gordon Cooper angetan. »Ich werde mir den Jungen zu gegebener Zeit holen.«
    Lee Akira lag es auf der Zunge, Cooper zu fragen, ob etwas Besonderes los sei, er beherrschte sich jedoch und sagte, daß er Tim ein wenig die Stadt zeigen werde.
    Cooper bedankte sich für die Freundlichkeit, und nachdem er den Boy geholt und ihm erklärt hatte, Mister Lee würde sich seiner für eine Weile annehmen, weil er noch etwas zu erledigen habe, stieg er in ein Taxi und fuhr auf direktem Weg zum Golfplatz. Dabei fragte er sich, ob er Ivo Sorokin allein oder in Gegenwart von Margit Holstein antreffen würde, und er wußte nicht, was er sich wünschen sollte. Dennoch war er erleichtert, als er die für den Kranken gemietete Villa erreichte und erfuhr, daß dessen ›Gesellschafterin‹ anwesend sei.
    »Die Herrschaften befinden sich auf der Terrasse«, fügte der Hausmeister hinzu. »Wünschen Sie, daß ich Sie anmelde?«
    »Ja, bitte«, antwortete Gordon Cooper nach kurzer Überlegung und begab sich in den Salon, von dem er die Terrasse überschauen konnte. Er wollte sehen, wie Ivo Sorokin, der in einem Rollstuhl saß und sich gerade mit Margit Holstein unterhielt, auf die Meldung des Butlers reagierte.
    Wie zu erwarten stand, war er sehr überrascht, als ihm Cooper gemeldet wurde, doch im Gegensatz zu Margit Holstein, die erfreut aufschrie, verfinsterte sich seine Miene, als wäre ein Schatten auf sein Gesicht gefallen.
    »Gordon!« rief Margit Holstein und eilte in den Salon. »Warum hast du uns nicht mitgeteilt, daß du kommst?«
    Er reichte ihr die Hand und stellte sich verwundert. »Ihr wußtet das nicht?«
    »Nein«, antwortete sie und führte ihn nach draußen.
    »Das verstehe ich nicht«, erwiderte er kopfschüttelnd. »Mister Ah Boon wollte doch anrufen. Er sagte mir noch…« Cooper unterbrach sich und eilte auf Ivo Sorokin zu, der ihm grimmig entgegenblickte. »Ich gratuliere Ihnen, Sir. Welche Freude, Sie außerhalb des Bettes anzutreffen. Und wie prächtig Sie aussehen! Richtig erholt!«
    Sorokins Gesicht erhellte sich etwas. »Es geht mir auch wesentlich besser. In drei bis vier Monaten werde ich die Geschäfte wieder selber übernehmen können.«
    »Ich halte Ihnen die Daumen«, erwiderte Cooper, der sehr wohl wußte, weshalb Sorokin diesen Hinweis gemacht hatte.
    Margit Holstein horchte auf, da sie einen gespannten Unterton herauszuhören glaubte.
    »Danke!« erwiderte Sorokin steif. »Aber

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