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Roter Lampion

Roter Lampion

Titel: Roter Lampion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Bergius
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habe ja schließlich nicht aus Boshaftigkeit gehandelt.«
    »Nimm das Zeug und laß uns gehen!« flehte ihn Margit Holstein an. »Du sprichst nicht seine Sprache, und alles Reden ist somit sinnlos.«
    Sie hatte es kaum gesagt, da riß der Alte einem der Jungen die erhaltene Zigarette aus der Hand und hielt sie provozierend unter die Nase von Cooper.
    Jetzt wird es brenzlig, dachte dieser betroffen. Wenn ich mich nicht auf der Stelle behaupte, sind wir geliefert. Eine Sekunde zögerte er noch, dann schlug er dem Karawanenführer die Zigarette mit solcher Gewalt aus der Hand, daß sie in hohem Bogen durch die Luft flog.
    Die umherstehenden Beduinen waren wie erstarrt.
    »Platz da!« fuhr Cooper sie mit solchem Stimmaufwand an, daß die Narbe auf seiner Wange sich verfärbte.
    Wie elektrisiert gehorchten die Kameltreiber, und Cooper führte Margit Holstein und Ivo Sorokin ohne weiteren Zwischenfall zum Taxi zurück.
    Sein unerschrockenes Vorgehen blieb nicht ohne Wirkung auf Margit Holstein, und Ivo Sorokin war von dieser Stunde an der festen Überzeugung, daß Cooper alle Voraussetzungen besaß, um ihn vor weiteren Anschlägen zu schützen.
    Während Margit Holstein in den nächsten Tagen die Fahrt über den Indischen Ozean genoß, drängte es Sorokin mehr und mehr, in aller Offenheit mit Cooper zu sprechen. Ursprünglich hatte er ihn noch eine Weile beobachten und das Gespräch erst kurz vor Hongkong mit ihm führen wollen, aber Cooper hatte es auf raffinierte Weise verstanden, ihn nervös zu machen.
    »Ich überlege ernstlich, ob ich meine Pläne nicht über den Haufen werfen und in Malaysia bleiben soll«, hatte er ihm nach einem besonders nett verlaufenen Abend gesagt. »Miß Holstein gefällt mir immer besser.«
    In dieser Nacht fand Sorokin keinen Schlaf. Er bangte mit einem Male darum, Cooper nicht für seine Pläne gewinnen zu können, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn von Margit Holstein zu trennen. Sie beschäftigte ihn selbst so sehr, daß er bereits mit dem Gedanken spielte, sie von Hongkong aus in Kuala Lumpur zu besuchen, wo sich ein zufälliges Treffen unschwer bewerkstelligen ließ, da er wußte, daß sie Patrice MacDonalds Drängen nachgegeben und ihr versprochen hatte, in Kuala Lumpur als ihr Gast im Federal Hotel zu wohnen.
    Als Sorokin am nächsten Morgen das Lidodeck aufsuchte, stand Gordon Cooper in der Badehose an der Reling und schaute hinter fliegenden Fischen her, die in Gruppen aus den Wellen herausschossen und vierzig bis fünfzig Meter weit flogen. Seine Schulter bedeckte ein Frotteetuch, und seinen in der Stirn hängenden Haaren war anzusehen, daß er gerade geschwommen hatte.
    Sorokin trat an ihn heran und wünschte ihm guten Morgen.
    »Morning, Sir!« erwiderte Cooper und wies auf die fliegenden Fische. »Heute sind sie besonders munter. Ich könnte ihnen stundenlang zuschauen.«
    Sorokin nickte. »Mir geht es ähnlich. Ist Ihnen der Abend gut bekommen?«
    »Danke, ausgezeichnet. Ihnen ebenfalls?«
    »Bekommen ist er mir schon, ich habe nur nicht einschlafen können. Und zwar Ihretwegen!«
    Cooper wußte augenblicklich, daß die von ihm geäußerte Absicht, eventuell in Malaysia zu bleiben, ihre Wirkung getan hatte. »Meinetwegen?« fragte er, sich verwundert stellend.
    »Ja, Ihretwegen!« wiederholte Sorokin, der zunächst vorgehabt hatte, in aller Form mit Cooper zu sprechen, nun aber glaubte, sein Ziel auf eine weniger direkte Art angehen zu können. »Aus irgendeinem Grunde erinnerte ich mich daran, daß Sie mir erzählten, ohne Vertrag zu sein, und da kam mir der Gedanke, daß es für uns beide von Vorteil sein könnte, wenn Sie in meine Dienste treten würden.«
    Coopers Augen erhielten einen freudigen Glanz. »Sie möchten, daß ich Ihre Vermögensverwaltung übernehme?«
    Ivo Sorokin schüttelte den Kopf. »Da ich über keine Liegenschaften verfüge, fällt es mir nicht schwer, mein eigener Vermögensverwalter zu sein. Und mein chinesischer Kompagnon ist ein so gerissener Kaufmann, daß Ihnen bei Einblick in unsere Transaktionen wahrscheinlich übel werden würde.«
    »Sie bewegen sich am Rande der Legalität?«
    Sorokins Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln. »Nein, nein, so ist das nicht. Wir benötigen nur manchmal Kredite von wahrhaft schwindelerregenden Höhen. Mein Kompagnon, Ah Boon, hat sie bisher stets beschafft. Über das Wie zerbreche ich mir nicht den Kopf. Das ist seine Aufgabe, wie es die meine ist, Aufträge hereinzubringen.«
    »Ist es richtig,

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