Rotes Haar - Liebesgefahr! (Baccara) (German Edition)
hier gewohnt.“
Emma nahm sich einen Teller, während Rosie Möhren schälte.
„Als Adam, Zachs ältester Bruder, geboren wurde, war Mrs Delaney entzückt. Sie hatte ein Kindermädchen, und hier war das Zuhause der Delaneys. Als Will geboren wurde, hatte Mrs Delaney schon das Interesse verloren, und bei Zachs Geburt war sie richtig unglücklich. Sie hat mir gesagt, dass sie eigentlich keine Kinder mehr gewollt habe, ihre Familie sei vollständig.“
„Wie schade!“, rief Emma und dachte daran, dass in ihrer Familie jedes Baby willkommen war.
„So war sie nun mal. Damals gingen sie und Mr Delaney schon getrennte Wege. Als Mrs Delaney dann noch mit Ryan schwanger wurde, hat sie einen Anfall bekommen. Sie wollte nicht noch ein Kind, ihre Söhne waren ihr egal geworden, und daraus hat sie auch keinen Hehl gemacht.“
„Unvorstellbar.“
„Nicht wahr? Dabei waren es liebe Jungs. Adam war damals acht, Will sieben, Zach fünf. Sie konnte es gar nicht abwarten, sie ins Internat zu stecken.“
„Aber sie waren doch noch so jung!“
„Zach war danach nie mehr derselbe. Er hat mich früher immer umarmt, aber danach hat er niemanden mehr an sich herangelassen.“
„Aber Sie und Nigel scheinen ihm nahezustehen.“
„Zach ist ein guter Chef, und für mich ist er wie ein Sohn, aber er verrät nie, was er denkt. Jede Frau, die denkt, dass sie ihn ändern könnte, muss sich auf eine große Enttäuschung gefasst machen.“
„So eine Einsamkeit kann ich mir kaum vorstellen“, erwiderte Emma. „Meine Familie ist wie Ihre, an Feiertagen kommen immer alle zusammen.“
„Zachs Mutter hat die Liebe zu ihren Söhnen einfach abgestellt, wenn sie sie überhaupt je empfunden hat, das hat die Jungen sehr verletzt. Adam und Will waren schon älter und hatten schon etwas von ihr gehabt, aber die anderen waren verstört.“
„Ich verstehe nicht, wie eine Mutter so etwas tun kann.“
„Von Caroline nimmt sie kaum Notiz, obwohl sie ihr erstes Enkelkind und Adams Kind ist. Zum Glück wird die Kleine von allen anderen mit Liebe überschüttet, sodass sie noch nichts gemerkt hat. Aber wenn Caroline älter ist, wird ihr das auffallen. Mrs Delaney interessiert sich ausschließlich für sich selbst. Sie kommt auch nie zu Besuch. Dieses Jahr wird seit Langem das erste Weihnachten auf der Ranch sein, bei dem ein Delaney anwesend ist, auch wenn Zach wenig damit anfangen kann. Er ist die letzten Jahre immer weg gewesen über die Feiertage.“
„So was, ich kann mir Weihnachten nur zu Hause vorstellen.“
„Ich auch“, stimmte Rosie zu und lächelte. „Öffnen Sie mal die Tür zur Speisekammer.“
Emma gehorchte und sah sich einer Reihe von Schnappschüssen von Kindern, Babys, Erwachsenen und Teenagern gegenüber.
„Das ist meine Familie“, erklärte Rosie. „Ich habe über Weihnachten frei und werde zu ihnen fahren.“ Sie wischte sich die Hände ab und trat zu Emma, um ihr zu erklären, wer wer war.
„Wie schön, Rosie, Sie können es sicher kaum erwarten.“
„Der Großteil lebt in Fort Worth, aber ein paar andere wohnen verstreut über ganz Texas – Dallas, San Antonio, Fredericksburg. Ich werde drei Wochen unterwegs sein.“
„Was für ein schönes Weihnachten“, stimmte Emma zu und fragte sich, ob Zach wirklich so glücklich damit war, drei Wochen ganz alleine zu sein.
Als sie später im Fitness-Raum trainierte, dachte sie an Rosies Worte. Zach würde sicher keine Weihnachtsdeko aufstellen. Sie hob das Kinn, und ihr Entschluss stand fest: Dann würde sie eben das Haus für Zach schmücken. Sie wollte auf jeden Fall etwas weihnachtliche Stimmung in ihr Zimmer und auf den Schreibtisch bringen, und wenn sie schon dabei war, konnte sie auch gleich den Rest des Hauses dekorieren.
Abends um sechs ging Nigel wie immer nach Hause, und wahrscheinlich war auch Rosie schon weg. Emma duschte, zog frische Jeans und ein rotes T-Shirt an und machte sich auf die Suche nach dem Weihnachtsschmuck. Der war schnell gefunden; auf dem Dachboden standen beschriftete Kisten, deren Inhalt penibel aufgelistet war.
Emma brachte eine Kiste ins Büro und schmückte ihren Schreibtisch. Dann warf sie Zachs Tisch einen Blick zu, stellte aber schließlich nur einen kleinen grünen Tannenbaum darauf.
Danach brachte sie die Kiste ins Wohnzimmer. Auf dem Dachboden hatte sie einen schönen weißen Christbaum gesehen, den sollte Zach ihr morgen ins Wohnzimmer tragen. Vielleicht kam er dann auch in Weihnachtsstimmung.
Emma dekorierte
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