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Rotglut - Kriminalroman

Rotglut - Kriminalroman

Titel: Rotglut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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an Hannelore und Saskia denken, er muss verschwinden. Endgültig.
    8 In Anlehnung an die Ermordung Ulrich Schmückers, ehem. Terrorist und V-Mann des Verfassungsschutzes, im Juni 1974

20. August 2010, Bremen
    Harry Schipper und Peter Dahnken suchten das Flughafengelände ab, doch außer einem Obdachlosen, der auf einer Bank an der Straßenbahnhaltestelle schlief, war hier keine Menschenseele unterwegs. Auch die Mitarbeiter eines Wachdienstes, die um diese Zeit patrouillierten, hatten keine Frau gesehen, auf die die Beschreibung Irene Stolzes passte.
    »Lass uns noch zu den beiden Hotels hier direkt am Flughafen gehen«, schlug Peter vor, »vielleicht hat sie ja eingecheckt.«
    Harry brummte seine Zustimmung. Doch weder im Holiday Inn noch im Atlantic Hotel hatte sich eine Frau zu später Stunde eingebucht.
    »Die kann überall sein. Wer weiß, ob sie nicht zum Bahnhof gefahren ist, um einen Zug nach Frankfurt oder Amsterdam zu bekommen. Von dort aus kommt man deutlich schneller ans Ende der Welt als von Bremen aus«, meinte Harry.
    Peter Dahnken schaute auf die Uhr. »Jetzt ist es kurz nach drei. Fährt da überhaupt ein Zug von Bremen nach Frankfurt?«
    Harry Schipper zuckte mit den Schultern. »Was weiß denn ich? Heiß ich Bahnchef Grube oder was?«
    Dahnken zog sein neues i-Phone aus der Jackentasche und klickte sich ins Internet. »Der nächste Zug zum Frankfurter Flughafen geht um vier Uhr 19«, verkündete er nach weniger als einer Minute. »Zum Flughafen Schiphol erst um 20 Minuten vor sechs.«
    »Angeber«, stichelte Harry. »Kannst du dir noch ein Leben ohne das Ding vorstellen? Also ich brauch so was nicht. Mir reicht mein Handy.«
    »Nur kein Neid, mein Lieber. Lass uns lieber Richtung Bahnhof fahren und gib mal eine Fahndungsmeldung raus. Ich versuche, Heiner zu erreichen.«

    *

    Als Hölzle um die Ecke in den Ostertorsteinweg bog, stolperte er fast über eine kleine Gruppe von Schwarzafrikanern, die einen Mann am Boden hielten und auf ihn einprügelten. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Allein konnte er hier nichts ausrichten. Er zückte sein Mobiltelefon, rief die Kollegen von der Wache an und orderte auch gleich einen Krankenwagen.
    ›Drogadealer‹, vermutete er, ›ond der Süchtige hot et zahla wella.‹ Das war hier fast an der Tagesordnung,wie er von den Kollegen vom Drogendezernat wusste.
    Nach wenigen Minuten kam der Einsatzdienst angefahren und sechs Mann stürmten aus den Autos. Die Schläger versuchten zu flüchten, einer lief direkt in Hölzles Arme, der ihn mit einem Handgriff zu Fall brachte und am Boden hielt, bis ein anderer Beamter mit Handschellen kam und den Mann festnahm.
    Hölzle wechselte noch einige Sätze mit den Kollegen und setzte dann seinen Weg zum ›Mondenschein‹ fort.

    *

    Irene Stolzes Augen weiteten sich vor Entsetzen, und sie gab ein keuchendes Geräusch von sich, als hätte ihr jemand in die Magengrube geboxt. Elvira Theuerholz drehte sich um, um zu sehen, wer oder was Irene solch eine Angst einjagte. Dann erstarrte auch sie.
    Hajo Teschen stand in der Tür zu dem kleinen Büro des Ladens, in der rechten Hand eine Waffe. Sein Gesicht verzog sich zu einem bösartigen Lächeln.
    »Na, wenn das mal keine Überraschung ist, Elvira ist ja auch hier.« Er richtete die Waffe auf Elvira, die entsetzt einen Schritt zurückwich.
    »Mach keinen Scheiß, Hajo!«, forderte Irene mit fester Stimme, auch wenn ihr beileibe anders zumute war. »Was soll das? Ist nicht schon genug passiert?«
    »Es macht keinen Unterschied mehr, Irene. Oder soll ich dich lieber noch Vara nennen?«
    Elvira drehte den Kopf in Irenes Richtung, in den Augen einen fragenden Blick. Irene schüttelte nur den Kopf.
    » Das ist alles Teil der alten Geschichte, egal«, versuchte Irene, Elvira zu erklären, und wandte sich wieder an ihren alten Jugendfreund. »Hör zu, Hajo, wir können hier alle zusammen unbeschadet rauskommen, wenn du jetzt vernünftig bleibst. Du kehrst zurück an die Elfenbeinküste, und ich verlasse Deutschland in den nächsten Stunden.«
    Hajo zog die Mundwinkel nach unten und musterte sie mit einem abschätzigen Blick. »Ach, meinst du? Wie dämlich bist du eigentlich? Na ja, im Grunde sollte ich das ja wissen. Die ganze verdammte Scheiße war deine Idee gewesen. Ich hätte mich nie darauf einlassen dürfen.«
    Irene sah ihn kalt an. »Dann hättest du es lassen sollen. Ich bin jedenfalls keine Mörderin. Du hast Rosenberg erschossen, und Knut hast du auch auf dem

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