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Rotglut

Rotglut

Titel: Rotglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liliane u Rist Biggi Skalecki
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Rotenbooms Handy.
    »Schon fertig?«, fragte er den Teilnehmer am anderen Ende. »Flunitrazepam. So viel? Wow, das reicht, um einen Ochsen aufs Kreuz zu legen. Danke dir.« Er grinste in die Runde. »Nun ist es amtlich. Mit der Menge Flunitrazepam im Blut schafft es kein Mensch mehr, auch nur den Arm zu heben, geschweige denn, sich zu erschießen.«
    Hölzle blickte in die Runde. »Gibt’s sonst noch was Neues?«
    »Ja«, antwortete Harry, »ich saß gestern noch über den letzten Akten der Rosenberg-Entführung. Seine Leiche wurde erst Monate nach der Lösegeldübergabe gefunden, wie wir ja bereits wissen. Genau zwei Tage nach dem Bombenattentat am Bahnhof. In seiner Hosentasche wurde ein Bierdeckel von einem damals als ›Linke-Szene-Kneipe‹ bekannten Lokal gefunden. Jemand hatte mit Kugelschreiber ›Kein Geld – kein Bankier‹ drauf gekritzelt. Weitere zwei Tage später hatte Stegmann seinen Unfall. Also Leute, wie wir bereits vermutet haben, stinkt die ganze Sache zum Himmel« Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Hölzle rieb sich die Augen. »Okay. Es liegt also nahe, dass Stegmann das Geld, das er eigentlich den Entführern übergeben sollte, selbst behalten und sich dann vom Acker gemacht hat. Peter, hast du auch Neuigkeiten, die uns weiterbringen?«
    Nun war es an Peter Dahnken aufzutrumpfen. »Als Harry mir erzählt hat, dass dieser Harmsen einen Flug gebucht hat, habe ich dessen Telefongespräche der letzten Tage überprüft. Und nun ratet mal, wohin er telefoniert hat.« Er machte eine kunstvolle Pause. »Ich sage nur: Elfenbeinküste!« Ein triumphierendes Grinsen breitete sich über sein ganzes Gesicht aus.
    Entgeistert riss Hölzle die Augen auf. »Das ist ja der Hammer!«
    »Können wir jetzt mal los zur Schlachte?«, funkte Markus dazwischen. »Ich hab Durst und Feierabend.«
    »Schon gut, ich komm ja schon«, erwiderte Hölzle und wandte sich wieder Peter zu. »Mit wem hat er dort telefoniert?«
    »Mit jemandem von der Deutschen Botschaft.«
    Hölzle pfiff leise durch die Zähne. »Na, sieh mal an, befindet sich die Deutsche Botschaft nicht in Abidjan? Und war nicht Stegmann kurz vor seiner Reise nach Bremen ebenfalls in Abidjan?«
    »Exakt«, bestätigte Peter.
    »Na, das nenne ich mal Ergebnisse, die uns der Lösung unserer Rätsel ein Stück näherbringen. Gut gemacht, Männer. Wollt ihr mit an die Schlachte?« Hölzle bemerkte, dass Markus herumzuzappeln begann. Er wäre zwar lieber mit Markus allein gegangen, um ihm sein Herz auszuschütten, fragte aber höflichkeitshalber seine beiden Kollegen.
    Peter, der Hölzle mittlerweile ja ein paar Tage kannte, schien ihn zu durchschauen und meinte: »Danke, nein. Ich muss mal wieder zum Kendo-Training.«
    »Aber ich würde gern …«, hob Harry an.
    »Wolltest du nicht heute noch etwas mit Carola unternehmen?«, stoppte Peter seinen Kollegen.
    Harry schüttelte verständnislos den Kopf. »Nee, wie kommst du darauf?«
    Peter Dahnken verdrehte die Augen. Harry stand mal wieder auf der Leitung. Er legte ihm den Arm um die Schulter und schob in den Flur hinunter. »Ich erklär’s dir auf dem Weg zum Parkplatz, Harry.«
    Markus grinste und Hölzle sah Peter dankbar hinterher.

14. August 2010, Bremen
    Es war fast zwei Uhr morgens, als Hölzle auf Zehenspitzen ins Haus schlich. Lange hatten sie im Biergarten gesessen und über den Fall und Gott und die Welt im Allgemeinen und über Frauen im Besonderen diskutiert.
    Es hatte gut getan, mit Markus über den Streit mit Christiane zu reden. Manchmal beneidete er seinen Freund um dessen Freundin Sandra, die so ganz anders als Christiane war. Keine unnötigen Eifersuchtsszenen, kein Gezicke, alles easy. Klar hatten die zwei auch die eine oder andere Meinungsverschiedenheit, aber meistens herrschte bei den beiden gute Stimmung. Und Sandras Vater war im Gegensatz zu Manfred Johannsmann ein patenter Kerl, mit dem man Pferde stehlen konnte.
    Hölzle verzichtete darauf, Licht zu machen, und ertastete sich seinen Weg ins Badezimmer. Prompt stieß er mit dem rechten großen Zeh gegen die Türkante. »Au, verdammte Scheiße!«, fluchte er, hielt sich den Fuß und rieb sich den Zeh. Als der Schmerz etwas nachließ, schaltete er doch das Licht an.
    »Wo kommst du denn her um diese Uhrzeit?« Eine verschlafene Christiane kam ins Badezimmer und lehnte sich gähnend an den Türrahmen.
    »Wollte dich nicht wecken. Geh wieder ins Bett«, knurrte er kurz angebunden. Er drehte sich zum Waschbecken und

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