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Rotglut

Rotglut

Titel: Rotglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liliane u Rist Biggi Skalecki
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steuerte auf ihren Tisch zu: »Entschuldigen Sie, darf ich mich dazusetzen? Es ist sonst nirgends ein Platz frei.«
    Christiane schaute auf und wies einladend auf den freien Stuhl. »Bitte.«
    Der Mann setzte sich und schob die Sonnenbrille hoch. Christianes Herz setzte einen Schlag aus. ›Wow, das ist dieser Supertyp, den ich neulich bei Heiner im Büro gesehen habe. Puh, der sieht heute noch besser aus, wenn das überhaupt möglich ist.‹
    »Wir kennen uns«, sprach sie ihn an, »also, nicht wirklich«, stotterte sie weiter, »Sie waren doch erst kürzlich im Polizeipräsidium und …«
    »Oh ja, selbstverständlich erinnere ich mich. Tut mir leid, dass es mir nicht auch gleich eingefallen ist. Eine so hübsche Frau wie Sie sieht man nicht so oft, wie man in meiner Heimat sagen würde, una bella ragazza«, schmeichelte Delano.
    Christiane lächelte. »Das macht doch nichts, man trifft ja jeden Tag irgendwelche Leute, man kann sich nicht alle Gesichter merken.«
    »Sie haben es aber offensichtlich getan«, konterte er. »Kennen Sie dieses Lokal und können Sie etwas empfehlen?«
    Christiane reichte ihm die Karte und meinte: »Hier ist eigentlich alles lecker, aber ich liebe besonders die Spaghetti mit Rucola, Parmaschinken und Pecorino.« Delano klappte die Karte zu. »Das hört sich sehr gut an. Ich verlasse mich auf Sie, Frau … Johannsmann? Richtig?«
    Christiane war beeindruckt. Der konnte sich sogar an ihren Namen erinnern! »Stimmt. Aber sagen Sie doch bitte Christiane, Frau Johannsmann hört sich irgendwie so alt an.«
    Er lächelte sie leicht schief an. ›Sein Lächeln ähnelt dem von Harrison Ford‹, fuhr es Christiane durch den Kopf. Er hielt ihr die Hand hin.
    »Mark. Mark Delano.«
    ›Gott, und dieser Name passt auch noch zu seinem Aussehen‹. Christiane erwiderte seinen festen Händedruck. »Freut mich.«
    Der Kellner kam an den Tisch. »Zweimal die Spaghetti Lorenzo, bitte«, orderte Christiane.
    »Was möchten Sie trinken?«, fragte der kleine Italiener und notierte nebenbei die Bestellung.
    »Ich würde Sie gern auf ein Glas Weißwein einladen, wenn Sie gestatten.«
    »Akzeptiert. Vielen Dank. Welchen würden Sie uns denn empfehlen?«, wandte sie sich an den Kellner.
    »Einen Grillo aus Sicilia. Zartfruchtig und trocken, ein ausgezeichneter Wein mit einer zitronigen Note«, war dessen Vorschlag.
    »Hervorragend. Einen Grillo findet man selten auf einer Weinkarte«, freute sich Delano. »Mein Vater stammt aus Sizilien, daher kenne ich diesen Wein.« Er bestellte noch eine große Flasche Mineralwasser dazu.
    Es dauerte nicht lang und der Kellner war mit den Getränken zurück. Sie stießen an.
    »Nochmals vielen Dank für die Einladung, Mark«, sagte Christiane und bedachte ihn mit einem schmachtenden Augenaufschlag. »Darf ich fragen, was Sie im Präsidium zu tun hatten? Oder ist das streng geheim?« Sie merkte selbst, wie sie diesen Typen ansäuselte, und es war ihr nicht einmal peinlich.
    Delano lehnte sich verschwörerisch über den Tisch und sie nahm einen Hauch seines Eau de Toilette wahr. ›Hm, und er riecht auch noch gut. Das ist bestimmt das neue Parfum von Louis Menteur‹, ging es ihr durch den Kopf.
    »Ich arbeite an einem Artikel über polizeiliche Gewaltanwendung gegenüber Zivilpersonen und befrage dazu die Leiter der verschiedenen Polizeieinheiten.« Er nippte an seinem Weißwein. »Eine gute Empfehlung, dieser Wein, nicht wahr? Und was führte Sie zur Polizei an diesem Tag, Christiane? Sie haben doch nichts angestellt, oder?« Er zwinkerte ihr zu.
    Christiane schüttelte lächelnd den Kopf und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
    »Nein, keine Sorge. Heiner Hölzle ist mein Freund, und ich wollte ihm nur etwas vorbeibringen. Alles völlig unspektakulär.«
    »Ihr Freund kann sich glücklich schätzen«, erwiderte Delano charmant und füllte die Wassergläser nach.
    Der Kellner brachte das Essen, das wirklich ausgezeichnet war. Christiane genoss die Unterhaltung mit Mark. Sie spürte, wie ihr der Wein zu Kopf stieg und sie ihr Gegenüber regelrecht anschmachtete. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass ihre Mittagspause sich rasant dem Ende näherte, und sie winkte dem Kellner, er möge die Rechnung bringen.
    Delano legte ihr die Hand auf den Arm. »Lassen Sie mal, ich übernehme das.« Die Berührung empfand sie wie einen kleinen elektrischen Schlag.
    »Aber …«, protestierte sie.
    »Keine Widerrede. Den Wein hätte ich ja sowieso bezahlt, und es wäre doch kleinlich,

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