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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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Sie einen
Ausweis?«, fragte Mrs. Merriweather. »Vor zwei Minuten war schon jemand hier,
der sich als Verwandter ausgab und in die Wohnung wollte. Er nannte sich Jamie.
Aber dem habe ich nichts geglaubt. Er war schwarz.« Sie wandte sich an Luigi. »Aber
Sie können sich doch bestimmt ausweisen. Sie sind doch von der Stadt.« Mit
dieser Hürde hatte ich nicht gerechnet.
    »Aber sicherlich«, sagte
Luigi. Er griff in die Manteltasche, holte seine Geldbörse heraus, öffnete sie
und nahm einen Ausweis heraus, den er Mrs. Merriweather zeigte. Sie schaute ihn
sich kurz an und nickte zustimmend.
    »Ich bin extra aus
Denver gekommen, um meinem Bruder die letzte Ehre zu erweisen«, sagte ich zu
ihr. Sie sah mich betrübt an und drückte mir ihr Beileid aus.
    »Können Sie mir bitte
seinen Schlüssel geben, damit wir in die Wohnung kommen?«, bat ich die
Nachbarin. »Er liegt in einer Keksdose.«
    »Dann sind Sie wirklich
ein Verwandter«, rief Mrs. Merriweather. »Das weiß sonst niemand außer meinem
Mann und...na ja, Sie wissen schon. Ich hole den Schlüssel.« Sie schloss ihre
Wohnungstür.
    »Was war das für ein
Ausweis?«, fragte ich Luigi. Er legte ihn zurück in sein Portemonnaie. »Von der
Vereinigung der italienischen Wäschereibesitzer. Sieht amtlich aus«, lachte er.
    »Und der schwarze
Besucher, was mag der hier gewollt haben?«
    Luigi zuckte mit den
Achseln. »Was weiß ich.«
    Mrs. Merriweather
öffnete wieder die Tür und reichte mir Bobs Wohnungsschlüssel. »Den geben Sie
mir bitte anschließend wieder«, sagte sie. »Und wundern Sie sich nicht, falls
etwas fehlt. Die Polizei hat einiges als Beweise mitgenommen.« Sie
verabschiedete sich von uns, ich bedankte mich für den Schlüssel und ging mit
Luigi die Treppe hoch, die zur dritten Etage führte.
     
    Als ich die Tür zu Bobs
Appartement aufschließen wollte, bemerkte ich, dass der Schlüssel sich nicht
drehen ließ. Erst beim dritten Versuch ging die Tür auf.
    Ich blickte in Bobs Wohnung.
Kein Laut war zu hören. Ich zog den Schlüssel aus dem Schloss, steckte ihn in
die rechte Hosentasche und ging ins Appartement. Die Hausverwaltung hatte die
Heizung abgestellt, es war ungemütlich kalt. Luigi wollte die Wohnungstür
hinter uns schließen. »Sie geht nicht zu«, sagte er, beugte sich hinunter und
untersuchte das Schloss. »Jemand hat versucht, es gewaltsam aufzubrechen«,
stellte er fest.
    »Dann lehne sie an,
damit wir wieder herauskommen. Ich möchte hier nicht frierend die ganze Nacht
verbringen.«
    Wir gingen durch einen
kleinen Flur und betraten einen großen Raum, der als Wohn- und Schlafzimmer
diente. Draußen war es dunkel geworden. Ich suchte nach dem Lichtschalter, fand
ihn, knipste die Deckenlampe an und schaute mich um. An der gegenüberliegenden
Wand stand zwischen zwei Türen ein Regal mit vielen Büchern. Ich ging durch das
Zimmer, öffnete die linke Tür und blickte hinein. In der aufgeräumten Küche war
auf den ersten Blick nichts zu sehen, was uns hätte weiterhelfen können. Luigi
ging zur rechten Tür und machte sie auf. »Meinst du, ich kann sein Bad
benutzen?«, fragte er.
    »Meinetwegen. Aber
beeile dich.«
    Luigi verschwand. Ich
sah mich weiter um, ging zu einem Kleiderschrank, machte ihn auf und schaute
hinein, doch außer Hemden, Hosen, Schuhen und Anzügen fand ich nichts. Ich
hörte es plätschern.
    »Wenn man vor der
Kloschüssel steht«, rief Luigi durch die geschlossene Badezimmertür, »kann man
durch das Fenster das Empire State Building sehen.«
    An der rechten Seite des
Zimmers war ein weiteres Fenster, das zur Straße führte, die dunkelgrünen
Vorhänge waren zugezogen. Ich sah mich weiter um. »Hier ist eine Couch, die man
zu einem Bett umwandeln kann«, rief ich Luigi zu, der aus dem Bad kam. Er
deutete auf den Holzfußboden. Mit Kreide war die Stelle markiert, an der die
Polizei den toten Bob gefunden hatte. Einige Blutspritzer waren noch zu sehen.
Mir wurde es klamm ums Herz.
    »Wie haben die Cops ihn
entdeckt?«, fragte Luigi. »Er wird ja wohl kaum selbst die Bullen angerufen
haben.«
    »Keine Ahnung«,
erwiderte ich. »In der Zeitung stand nichts davon.«
    Luigi dachte nach. »Vielleicht
Mrs. Merriweather?«, sagte er.
    »Ich glaube nicht, das
hätte sie uns bestimmt erzählt.«
    »Und ordentlich
ausgeschmückt«, meine Luigi.
    Ich schob den Gedanken
an den toten Bob zur Seite, der vor einigen Tagen noch quicklebendig gewesen
war, ging zum Buchregal und schaute mir die Bücher näher an,

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