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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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gehen zu dir.« Er kam zu mir und umarmte mich. »Ich zeige dir
meine Christbaumkugeln«, flüsterte er mir ins Ohr. »Und dann spiele ich ein
bisschen an deiner Baumspitze herum.«
    »Danach ist mir jetzt
nicht«, sagte ich, schob ihn von mir fort und kratzte mich am Kinn.
    Luigi sah mich mit
treuem Dackelblick an. Diese Nummer zog immer, ich lenkte ein. »Ich schlage
vor, dass wir erst einmal auf Spurensuche gehen. Danach können wir uns immer
noch auf mein Bett werfen«, sagte ich. »Zunächst fahren wir aber zu Bobs
Wohnung und sehen uns am Tatort um.«
    »Und falls uns jemand
erwischt?«, wandte Luigi ein. »Du kannst doch nicht in die Wohnung gehen und
herumschnüffeln. Außerdem weißt du nicht, wo er gewohnt hat.«
    »Die Adresse erfährst du
im Auto«, sagte ich.
    Luigi glotzte mich an. »Ach,
die weißt du auch, mir hast du eben erzählt, du kanntest ihn nur flüchtig.«
    »Es reicht jetzt, Luigi.
Wir sind nicht miteinander verheiratet. Also, was ist? Ohne Besuch in Bobs
Wohnung gibt’s keine Weihnachtsfeier bei mir!«
    »Und wie willst du in
die Wohnung kommen«, fragte Luigi. »Hast du auch noch seinen Wohnungsschlüssel?«
    »Den hat die Nachbarin
in ihrer Keksdose versteckt.«
    Luigi sah mich erbost
an. »Was du alles weißt! Du scheinst ihn ja gut zu kennen.«
    »Ende der Diskussion«,
sagte ich. »Wir nehmen deinen Lieferwagen und fahren jetzt in Bobs Wohnung.«
    Luigi sah auf seine
Armbanduhr. »Es ist schon halb vier«, meinte er. »Wir haben nicht viel Zeit,
falls wir danach noch zu dir gehen wollen. Elvira und ich sollen um sieben Uhr
bei meinen Eltern sein.«
    Ich warf ihm einen
unfreundlichen Blick zu. Lange würde ich dieses ewige Hin und Her nicht mehr
mitmachen, das schwor ich mir.
     
    Wir verließen den
Lagerraum, wünschten Joe ein besinnliches Weihnachtsfest und gingen durch den Old
Book Store nach draußen. Luigis Lieferwagen stand auf der
gegenüberliegenden Straßenseite vor seiner Wäscherei, die für heute bereits
geschlossen war. Wir gingen zu seinem Wagen. Er setzte sich ans Steuer, ich
warf mich auf den Beifahrersitz und nannte ihm Bobs Adresse. Wir fuhren los.
     
    In den Geschäften
herrschte immer noch Betrieb. Die letzten Weihnachtsgeschenke wurden
eingekauft, auch in den Bäckereien und Metzgerläden drängten sich viele
Menschen. »Im vergangenen Jahr habe ich im Schaufenster der Wäscherei eine
Krippe aufgestellt, um meine Kunden zu erfreuen«, plapperte Luigi. »Aber das
Jesuskind war zweimal verschwunden.«
    »Und wo war es?«
    »Das erste Mal fand ich
es in einem leeren Wäschebeutel wieder, das zweite Mal im Papierkorb.
Schließlich habe ich es festgenagelt.«
    »Richtig«, sagte ich. »Dann
kann es sich schon mal daran gewöhnen.«
     
    Wir bogen um eine
Straßenecke und fuhren auf Bobs Wohnhaus zu. Luigi stellte sein Auto auf einen
freien Parkplatz. Nachdem wir ausgestiegen waren, bemerkte ich, wie kalt es
geworden war. Ich blickte zum Himmel. Wahrscheinlich würde es bald zu schneien
anfangen. Luigi zog den Trenchcoat fest um seinen Körper, ich hielt mir den
Mantelkragen zu.
    Vor Bobs Wohnhaus
blieben wir stehen. »Sein Appartement ist in der dritten Etage«, sagte ich.
    »Und wie willst du da
hineinkommen?«, fragte Luigi. »Sollen wir die Fassade hochkrabbeln?«
    »Bin ich Superman? Wir nehmen
die Treppe. Und noch eins, Luigi. Ich werde mich als Bobs Bruder vorstellen und
dich als Vertreter der städtischen Nachlassverwaltung.«
    »Das verstehe ich nicht«,
sagte er.
    »Das wird sich gleich
ändern«, erwiderte ich und drückte auf eine der vielen Klingeln.
    Luigi sah mich
verwundert an: »Darf ich dich daran erinnern, dass der Mieter nicht öffnen
kann, sondern tot ist und das Weihnachtsfest zusammen mit der Originalbesetzung
feiert.«
    Die Haustür wurde
aufgedrückt.
    »Manche Tote stehen eben
wieder auf«, witzelte ich.
    Wir betraten das
Treppenhaus. Ein baumlanger Schwarzer kam uns entgegen und drückte sich an uns
vorbei. Ich machte im Treppenhaus das Licht an.
     
    Als wir die zweite Etage
erreichten, hatte Mrs. Merriweather ihre Wohnungstür einen Spalt breit geöffnet
und sah hinaus. »Nein danke, wir geben nichts«, sagte sie, als sie uns
erblickte. »Haben selbst kaum genug.«
    »Wir sammeln nicht für
die Heilsarmee«, sagte ich und stellte mich vor. »Ich bin Bobs Bruder und habe
von der Polizei die Erlaubnis, einige persönliche Gegenstände abzuholen.« Ich
deutete auf Luigi. »Und der Herr ist von der städtischen Nachlassverwaltung.«
    »Haben

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