Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)
Couch fallen, schob eine Vase mit
frischen Blumen zur Seite, schenkte sich einen Whisky ein und nahm einen
Schluck. Ich setzte mich neben dem toten Danny aufs Bett. »Was ist passiert,
Vanessa?«, fragte ich.
Sie zündete sich eine
Zigarette an und begann zu erzählen: »Danny fühlte sich inzwischen etwas
besser. Er ging in die Stadt, um Ihnen ein Weihnachtsgeschenk zu besorgen. Er
mochte Sie sehr. Ich glaube, er hatte sich sogar ein bisschen in Sie verliebt.
Bei einem Händler kaufte er für Sie ein Buch über Elefanten.« Vanessa wies auf
ein Kinderbuch, das auf dem Couchtisch lag. »Er kaufte bei dem Händler auch
etwas für mich«, fuhr sie fort. »Einen japanischen Dolch. Ich sollte damit
meine Blumen schneiden, weil meine Schere stumpf geworden war. Aber der Dolch
war dafür nicht zu gebrauchen. So ging er nochmals in die Stadt. Er wollte den
Dolch in einer Werkstatt für mich schleifen lassen, sagte er. Außerdem wollte
er mir noch etwas anderes besorgen.« Vanessa schluchzte auf. »Der gute Junge.«
Sie drückte die Zigarette in einem Aschenbecher aus, griff nach einem
Taschentuch und putzte sich die Nase.
»Was hat er Ihnen noch
erzählt, Vanessa?«
Sie seufzte. »Er sagte
mir, dass er nach dem Schleifen des Dolches zu einem Mann gegangen war, den er
kennen gelernt hatte. Der hatte ihm Nachschub für mich versprochen.« Die
Sängerin nahm einen tiefen Schluck aus dem Whiskyglas und stellte es wieder auf
den Couchtisch. »Der Mann wusste wohl, dass Danny für mich arbeitet. Woher, das
weiß ich nicht. Vielleicht hat er es ihm erzählt.« Sie spielte nervös mit ihrem
Taschentuch herum. »Der Mann drohte, mich an die Polizei zu verraten, falls
Danny in Zukunft nicht mehr bei ihm kaufen würde. Als Danny sich weigerte,
versuchten der Mann und ein anderer, der auch da war, Danny sogar...« Sie brach
ab. »Ich kann das nicht erzählen, ich kann nicht!«, rief sie und kämpfte mit
den Tränen.
»Und da hat er Ihr
Geschenk aus der Manteltasche gezogen und ihn mit dem Dolch erstochen«, sagte
ich.
Vanessa nickte. »So hat
er es mir erzählt.«
Ich blickte vom Bett aus
zu ihr hinüber. »Und Danny konnte flüchten, ohne dass ihn jemand sah. War es
so, Vanessa?«
Sie warf einen kurzen
Blick auf den toten Danny. »Er hat mich nur beschützen wollen«, rief sie
verzweifelt. »Mein armer kleiner Liebling.« Sie sah mich erhobenen Hauptes an. »Es
ist, als ob ich selbst den Dolch geführt hätte!« Dann begann sie laut zu
klagen. »Ich bin es Schuld, ich ganz alleine, dass er tot ist. Ich habe die
Spritze heute Nachmittag hier offen liegen lassen, das Zeug hatte mir jemand
anderes besorgt. Danny wollte alleine sein und schlafen. Ich verließ ihn,
obwohl ich wusste, dass er völlig fertig war, weil er jemanden niedergestochen
hatte. Er hatte Angst, dafür ins Gefängnis gesteckt zu werden. Ich bin dann für
kurze Zeit in meine Wohnung gegangen, um mir für heute Abend ein Kleid zu
holen.«
Luigi, der bislang
schweigend zugehört hatte, meldete sich zu Wort: »Und Danny hat sich, als er
alleine war, aus Verzweiflung eine Spritze gegeben, und zwar eine Überdosis.«
Vanessa nickte. »Er
hatte bei mir gesehen, wie man es macht«, sagte sie und blickte auf Dannys
leblosen Körper. »Ich fand ihn vor einer Viertelstunde tot in meiner Garderobe,
als ich mich für meinen heutigen Auftritt umziehen wollte.« Sie richtete sich
auf. »Jetzt hat Danny nichts mehr zu befürchten. Keiner kann ihn als Mörder
anklagen.« Sie stand auf, ging zum Bett und blieb vor dem toten Danny stehen. »Mein
Liebling, sie können dich nicht mehr einsperren«, rief sie. »Du bist nun frei!«
Dann ging ein Ruck durch
ihren Körper. »Los, ihr beiden, schafft die Leiche fort. Ich will ihn nicht
mehr sehen«, befahl sie.
Luigi schüttelte den
Kopf. »Daran mache ich mir nicht die Finger schmutzig«, sagte er.
Vanessa sah uns
durchdringend an. »Wollt ihr, dass sie Danny bei mir finden? Wollt ihr das?
Oder wollt ihr, dass ich weiter für euch singe?«
Ich schwieg. Mein Blick
fiel auf einen Teppich, der auf dem Boden lag. »Komm, Luigi«, sagte ich. Er
half mir widerwillig. Wir gingen zum Bett, ich packte Dannys Oberkörper, Luigi
seine Beine. Wir legten ihn auf den Teppich.
»Wartet«, sagte Vanessa.
Sie nahm aus der Vase die frischen Blumen, die sie für ihren Auftritt gekauft
hatte, und legte sie auf Dannys Brust.
Dann wandte sie sich ab.
Wir rollten die Leiche
in den Teppich. Luigi sah mich empört an, sagte aber kein Wort. Ich ging
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