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Rotkäppchens Rache

Rotkäppchens Rache

Titel: Rotkäppchens Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Kleides. »Einige redeten in Sprachen, die nicht einmal Schnee erkannte. Ich habe Nicolette gebeten, sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern.«
    »Sie sind eine lange Zeit nicht in diesem Reich gewesen«, sagte Trittibar. »Menschliches Essen wird ihnen helfen, ebenso wie der Lauf der Zeit, doch die Älteren werden sich möglicherweise nie mehr ganz einfügen.«
    Die Königin furchte die Stirn. »Als Rumpelstilzchen und Lang lebendig ergriffen wurden, dachte ich, dass der Tod, von dem ich geträumt hatte, vielleicht der eines Kindes gewesen sei.«
    Danielle setzte sich auf die Bank vor Beatrice. »Für manche von ihnen wäre der Tod wohl angenehmer gewesen.« Da war ein Hiladi-Junge gewesen, älter als die meisten, der nichts getan hatte, als seine Knie zu umschlingen und sich zu wiegen und dabei in einem eintönigen Singsang vor sich hin zu murmeln. Ein anderes Mädchen hatte sich heiser geschrien, sich die Kleider vom Leib gerissen und die Haut zerkratzt, bis Schnee schließlich einen Schlafzauber über sie verhängt hatte.
    Beatrice nahm Danielles Hand. »Wir tun alles für sie, was in unserer Macht steht. Du hast das gut gemacht, Prinzessin.«
    Bei diesem Lob kam Danielle sich einen Moment lang wieder vor wie ein Kind, das sich im Lächeln seiner Mutter sonnte.
    Die Kapellentür wurde aufgestoßen und Schnee stürzte herein; während sie auf sie zueilte, stopfte sie sich noch schnell den Rest eines Muffins in den Mund.
    »Ich bin froh, dass du da bist«, begrüßt Beatrice sie. »Ich habe heute Morgen über Kristall mit Lyskar gesprochen: Die Königin hat mich gebeten, jeder von euch ihre Dankbarkeit zu übermitteln.« Sie lächelte. »Sobald sie endlich akzeptiert hatte, dass ich ihr die Wahrheit erzählte, heißt das. Dies sollte die Bande zwischen unseren Völkern für viele kommende Jahre stärken. Und noch wichtiger, Alynn und Francon werden ihr kleines Mädchen wiederbekommen!«
    »Ist Heather - Hevanna - schon aufgewacht?«, erkundigte sich Danielle. »Ich bin sicher, ihre Eltern wollen mit ihr sprechen.«
    »Bis jetzt noch nicht«, antwortete Schnee. »Ein paar Kinder haben den Palast auf den Kopf gestellt, aber die meisten waren entkräftet.«
    »Sie schläft schon lang.« Danielle warf einen Blick auf die offene Tür. Seit letzter Nacht hatte sie nicht mehr nach den Kindern gesehen. »Bist du sicher, dass der Zauber sie nicht -«
    »Ich habe ihr heute Morgen persönlich einen Besuch abgestattet«, zerstreute Trittibar ihre Bedenken. »Ich verspreche Euch, dass Hevanna sich wieder erholen wird. Mit der Zeit werden die meisten ihrer schlimmen Erfahrungen wie ein böser Traum verblassen.«
    Danielles Antwort blieb unausgesprochen, denn ein Junge mit der grünen Mütze und Jacke eines königlichen Pagen platzte in die Kapelle. Seine Schritte hallten beim Laufen von den Steinplatten wider, während er mit beiden Händen ein kleines Holzkästchen umklammerte. Beatrice stand auf, die Miene angespannt vor Schmerzen und noch etwas anderem.
    »Was ist los, Andrew?«, erkundigte sich Danielle.
    »Die Kutsche … die Gefangenen!« Andrew steckte das Kästchen unter einen Arm und tupfte sich mit dem Ärmel des anderen den Schweiß vom jungen Gesicht. Seine Wangen waren gerötet und er rang um Atem. »Sie wurden angegriffen! Vor weniger als einer Stunde!«
    Talia war schon unterwegs zur Tür. Hier sollte zwar keine Gefahr bestehen, aber Talia gehörte nicht zu den Menschen, die gern ein Risiko eingingen.
    »Wie ist es passiert?«, fragte Beatrice. Ihre Stimme war ruhig und gebieterisch; fast klang die Königin wieder ganz wie die Alte.
    »Niemand hat gesehen, wer es war«, berichtete Andrew.
    »Unmöglich!« Talia blieb mit verschränkten Armen hinter Andrew stehen. »Die Straße führt am Hang entlang und ist vom Hafen aus komplett einsehbar!«
    Andrew rückte einen Schritt von ihr ab. »Wer es auch war, er muss sich in den Büschen neben der Straße versteckt haben. Die Hafenarbeiter hörten die Schreie, aber bis sie bei der Kutsche ankamen, war alles vorbei.«
    »Hat jemand überlebt?«, fragte Danielle.
    »Es tut mir leid, Hoheit.«
    Danielle rang um Fassung. Sie kannte jeden im Palast mit Namen, aber die Kutsche war losgefahren, als sie noch geschlafen hatte. Wer hatte sie gelenkt und wer von den Wachen hatte sie eskortiert? Wer von ihren Bekannten war heute gestorben?
    Beatrice schloss die Augen. »Sie sind eines gewaltsamen Todes gestorben.« Es war keine Frage.
    »Man hat das hier … bei den Leichen

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