Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
interessiere mich mehr für Gold als für Apfelkuchen«, gab Reno zurück. »Erinnerst du dich?«
    Er streichelte Eves Schenkel. Es war sowohl eine Liebkosung als auch eine Drohung.
    »Don Lyon stammte von spanischem Adel ab«, erklärte Eve hastig.
    Ihr Blick wanderte von Renos Hand zu seinen Augen hinauf, erinnerte ihn unmißverständlich an ihre Abmachung. Langsam zog er seine Hand zurück.
    »Einer seiner Vorfahren besaß eine Lizenz des spanischen Königs, die es ihm erlaubte, in New Mexico nach Edelmetall zu schürfen«, sagte sie. »Ein anderer Vorfahr war ein Offizier, der den Auftrag hatte, die Goldmine zu überwachen, die von einem Jesuitenpriester betrieben
    wurde.«
    »Von einem Jesuiten, nicht von einem Franziskaner?«
    »Nein, es war noch zu der Zeit, bevor der spanische König die Jesuiten aus der Neuen Welt hinauswarf.«
    »Das ist lange her.«
    »Die erste Eintragung in dem Tagebuch stammt aus der Zeit zwischen fünfzehnhundertfünfzig und fünfzehnhundertachtzig«, erklärte Eve. »Genau läßt sich das nicht mehr ausmachen. Die Tinte ist verblaßt und die Seite zerrissen.«
    Als Eve nicht fortfuhr, legte Reno seine Hand auf ihren Bauch. Er spreizte die Finger so breit, daß er beinahe ihre Hüftknochen umfassen konnte.
    Sie hielt überrascht den Atem an. Es schien ihr, als wollte er den Platz ausmessen, den ein Baby zum Wachsen braucht.
    »Sprich weiter«, drängte Reno.
    Er wußte, seine Stimme klang zu rauh, zu sinnlich, aber er konnte nichts dagegen tun, ebenso wenig, wie gegen sein heftiges Verlangen, obwohl er genau wußte, es war eine große Dummheit, das berechnende kleine Saloongirl zu begehren.
    Die Hitze ihres Körpers war wie eine Droge, die durch seine Haut drang und in seinem Blut pulsierte und die es ihm mit jedem Herzschlag schwerer machte, sich daran zu erinnern, daß Eve genau wie alle anderen Mädchen nur darauf aus war, alles zu bekommen, was sie konnte, indem sie ihren Körper als Köder benutzte.
    Reno bemerkte, daß Eve nicht weitergesprochen hatte. Er schaute auf und sah, wie sie ihn mit gelben Katzenaugen beobachtete.
    »So schnell vergißt du dein Versprechen?« fragte sie.
    Verärgert hob Reno seine Hand.
    »Ich glaube, es muß 1580 gewesen sein«, meinte Eve.
    »Eher 1867«, erwiderte er.
    »Wie?«
    Schweigend betrachtete er die zarte Spitze des Mieders, die mehr dazu diente, Eves wohlgeformte Brüste hervorzuheben, statt sie zu verhüllen.
    »Reno?«
    Als er aufblickte, befürchtete Eve schon, sie hätte das gefährliche Spiel, das sie spielte, verloren. Renos Augen waren von einem blassen Grün, und sie brannten wie Feuer.
    »Wir sind im Jahre 1867«, erklärte er. »Es ist Sommer, wir befinden uns am östlichen Rand der Rocky Mountains, und ich versuche gerade zu entscheiden, ob ich mir noch weitere Märchen über spanisches Gold anhören möchte, bevor ich mir das nehme, was ich beim Pokerspiel gewonnen habe.«
    »Es ist kein Märchen! Es steht alles in dem Tagebuch. Dort wird ein Captain Leon erwähnt und jemand, der Sosa hieß.«
    »Sosa?«
    »Ja«, sagte Eve schnell. »Gaspar de Sosa. Und ein Jesuitenpriester, sowie eine Handvoll Soldaten.«
    Durch einen Schleier dichter goldbrauner Wimpern starrte sie Reno mißtrauisch an, flehte innerlich, daß er ihr glaubte.
    »Ich höre zu«, sagte er. »Nicht mit wirklicher Geduld, tut mir leid, aber ich höre dir zu.«
    Was Reno nicht sagte, war, daß er sogar äußerst aufmerksam zuhörte. Er hatte mehr als einmal versucht, die Spuren der Expeditionen von Espejo und Sosa zurückzuverfolgen. Beide Expeditionen hatten Gold- und Silberminen entdeckt, die ungeheure Reichtümer bargen.
    Und alle diese Minen waren »verschwunden«, bevor ihre Reichtümer versiegten.
    »Sosa und Leon besaßen eine Lizenz, um Minen für den König zu finden und auszubeuten«, erklärte Eve stirnrunzelnd, während sie sich an all die Einzelheiten zu erinnern versuchte, die sie von den Lyons und aus dem alten Tagebuch erfahren hatte. »Die Expedition führte in den Korden hinauf, bis ins Land der Yutahs.«
    »Heute nennen wir sie Utes«, warf Reno ein.
    »Sosa folgte Espejo. Er war derjenige, der das Land New Mexico nannte«, sagte sie. »Und er war es auch, der den Routen, die zu sämtlichen Minen und wieder zurück nach Mexico führten, den Namen >Old Spanish Trail< gab.«
    »Nett von ihnen, ihre Informationen in englisch niederzuschreiben, damit du all das herausfinden konntest«, bemerkte Reno sarkastisch.
    »Was meinst du?« Sie warf ihm einen

Weitere Kostenlose Bücher