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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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mal jemand die Mühe machen, mich kennenzulernen, bevor er seine Schlüsse zieht? Ich hatte ja schon manchmal den Eindruck, das Rechtssystem der Sterblichen wäre verkorkst, aber bei den Vampiren ist es noch schlimmer. Bei uns gilt wenigstens die Unschuldsvermutung. Bei euch dagegen wird man schon verurteilt, bevor irgendwer sich richtig mit der Sachlage auseinandergesetzt hat.«
    » Kira!« Mencheres’ Tonfall war schärfer geworden.
    » Du wagst es, unsere Gesetze zu beleidigen?«, brauste Veritas auf und streckte Mencheres die Hand entgegen, der Kira einen unsichtbaren Knebel verpasst hatte. » Misch dich nicht ein. Lass sie ausreden, oder ich gehe«, knurrte sie.
    Die Erstarrung wich von Kiras Lippen. Sie warf Mencheres einen vernichtenden Blick zu, der ihm für später ernste Konsequenzen androhte, falls er das jemals wieder versuchen sollte, und wandte sich dann der wutschnaubenden Gesetzeshüterin zu.
    » Ich stimme dir voll und ganz zu, dass derjenige, der den Vollstrecker ermordet und das Band veröffentlicht hat, für seine Taten zur Rechenschaft gezogen werden muss, aber eure dürftigen Ermittlungsarbeiten beeindrucken mich weniger. Radje sagt, Mencheres hätte den Club in Brand gesteckt, und die Leute glauben das einfach, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt wahnsinnig vor Blutgier war und Mencheres alle Hände voll mit mir zu tun hatte. Dann stirbt ein Vollstrecker bei der Jagd nach Mencheres, und für euch steht fest, dass Mencheres ihn umgebracht hat. Eine andere Erklärung zieht ihr gar nicht erst in Betracht, obwohl man sich schon fragen muss, warum Mencheres nicht gleich all seine Verfolger getötet hat, wenn bereits ein Mord eine solch drakonische Strafe nach sich zieht. Das ergibt keinen Sinn, insbesondere da er ja angeblich von einer mordlustigen Bestie aufgestachelt wird, wie Radje nicht müde wird zu behaupten.«
    Veritas packte Kira am Kragen, ihre meerblauen Augen blickten sie drohend an.
    » Vielleicht hat Mencheres ohne dein Wissen gehandelt. Vielleicht hat er dich zur Mittäterschaft gezwungen. Du hast jetzt die einmalige Chance, die Wahrheit zu gestehen, ohne eine Bestrafung fürchten zu müssen. Du hast das Wort einer Gesetzeshüterin, dass keine Anklage gegen dich erhoben werden wird. Hat Mencheres diese Taten begangen? Hat er dich an dem Abend des Brandes oder während eurer Verfolgung durch die Vollstrecker zu irgendeiner Zeit allein gelassen, sodass er die Verbrechen hätte begehen können?«
    » Nein«, antwortete Kira mit fester Stimme. » Er war es nicht.«
    Veritas sah sie unverwandt an. » Bist du bereit, bei deinem Blut zu schwören, dass er unschuldig ist? Dein eigenes Leben zu verwirken, wenn er auch nur eines dieser Verbrechen für schuldig befunden wird?«
    » Ja«, antwortete Kira, während Mencheres fauchte: » Ihr wirft man nichts vor, du kannst nicht von ihr verlangen, dass sie ihr eigenes Überleben von dem Urteil abhängig macht, das der Rat über mich fällt!«
    » O doch«, entgegnete Veritas und ließ Kira los. » Und bei meiner Rückkehr werde ich den Rat von ihrem Schwur in Kenntnis setzen. Wenn du also etwas zu gestehen hast, Mencheres, tu es jetzt, wenn du sie retten willst.«
    Mencheres warf Kira einen so gequälten Blick zu, dass ihr die Angst in den Nacken kroch. Er würde doch nichts gestehen, was er nicht getan hatte, oder? Natürlich nicht. Er würde sich doch nicht opfern, nur weil er glaubte, die anderen Hüter könnten gegen ihn stimmen…
    » Nein«, keuchte sie und packte ihn bei den Armen. » Ich weiß, dass du denkst, du müsstest sowieso sterben, aber deine Visionen lügen, Mencheres! Sie sind nur aufgrund deiner völlig unbegründeten Gewissensbisse blockiert. Dies ist nicht deine einzige Möglichkeit, mich zu retten. Komm schon. Würde Veritas nicht schon irgendwie vermuten, dass da noch mehr im Gange ist, wäre sie doch gar nicht hier aufgekreuzt. Du hast das alles nicht getan! Wage ja nicht, etwas anderes zu behaupten!«
    Tränen liefen ihr über die Wangen, und sie packte Mencheres’ Arme so fest, dass sie seine Knochen brechen hörte, vor Angst aber nicht loslassen konnte. Mencheres war dabei, ihr für immer zu entgleiten, sie konnte es fühlen.
    » Vertraue diesen verdammten Visionen nicht«, flüsterte sie. » Vertrau mir. Wir können Radje auf andere Art schlagen, ich weiß es. Lass es mich dir beweisen.«
    Mencheres’ dunkle und unergründliche Augen starrten in ihre. Mit einem kleinen Energiestoß löste er ihre Hände von seinen Armen.

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