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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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bereits beschlossen, sie für sich zu beanspruchen, sodass sie nach seinem Ableben unter Bones’ Schutz stehen würde. Jetzt musste er nur noch dafür sorgen, dass Bones wusste, um wen er sich zu kümmern hatte, wenn der Tag gekommen war.
    Die Tatsache, dass diese Angelegenheit für ihn zu den wichtigsten überhaupt gehörte, war ihm nicht entgangen, aber es scherte ihn nicht. Er konnte sich einreden, Kira wäre ihm nicht ans Herz gewachsen, oder der Realität ins Gesicht sehen und trotzdem weitermachen. Verdrängung hatte ihm schon in der Vergangenheit nicht weitergeholfen.
    » Gorgon!«, rief Mencheres. Er wartete nicht einmal ab, bis der andere herbeigeeilt war, sondern sprach gleich weiter. » Ich habe einen Auftrag für dich.«
    Mencheres konnte Kira in ihrem Zimmer herumtigern hören. Das tat sie schon seit zwei Stunden. Sicher haderte sie wieder mit ihrem Schicksal, was er ihr nicht verübeln konnte. Sie war jetzt schon länger bei ihm als beide erwartet hatten. Doch auch sechs Tage nachdem sie sein Blut getrunken hatte, konnte er nicht das kleinste Fitzelchen ihrer Gedanken lesen, was ihm inzwischen eigentlich hätte gelingen müssen.
    Allmählich konnte er sich nicht mehr vormachen, dass es einfach nur ungewöhnlich lange dauerte, bis die Wirkung seines Blutes in ihr nachließ. Er musste eine Entscheidung treffen. Und davor fürchtete er sich.
    » Was soll’s«, hörte er Kira murmeln, bevor sie ihre Zimmertür schloss und die Treppe herunterkam. Er blieb mit gelassener Miene im Wohnbereich sitzen, als hätte er die letzten Stunden über nicht auf jede ihrer Regungen gelauscht.
    » Ich muss meine Schwester anrufen«, verkündete Kira, sobald sie ihn zu Gesicht bekam.
    Ihr dringlicher Tonfall ließ ihn die Augenbrauen hochziehen. » Gibt es Probleme?«
    » Ich hoffe nicht«, murmelte Kira. » Kann ich wieder in der Bibliothek telefonieren?«
    » Ja«, antwortete Mencheres und beobachtete, wie Kira beinahe im Laufschritt das Telefon ansteuerte. Warum war sie so aufgeregt? Als sie am Abend zuvor das Gespräch mit ihrer Schwester beendet hatte, war noch alles gut gewesen. Kira hatte besorgt, aber sonst ganz ruhig gewirkt. Jetzt führte sie sich auf, als wäre der Leibhaftige hinter ihrer Schwester her.
    Mencheres hörte die Signaltöne, als Kira die Nummer wählte, dann ihr angespanntes Atmen, während sie wartete. Nach mehreren Freizeichen legte Kira fluchend auf und gab erneut die Nummer ein.
    Als er die Bibliothek betrat, fluchte Kira gerade wieder leise vor sich hin, um dann aufzulegen. Ihr Gesicht war bleich.
    » Sie geht nicht ran. Irgendetwas stimmt nicht.«
    Mencheres streckte nicht die Hand nach ihr aus, aber zu seinem Erstaunen hatte er instinktiv mit einem tröstenden Streicheln reagieren wollen.
    » Du hast deine Schwester schon oft nicht erreicht, und nie gab es Probleme«, stellte er fest.
    » Diesmal ist es anders. Seit heute Morgen habe ich… einfach das Gefühl, dass irgendetwas im Argen liegt.« Kira warf ihm einen ernsten Blick zu. » Du hältst mich jetzt vielleicht für verrückt, aber manchmal weiß ich bestimmte Dinge einfach. Nenn es Instinkt, Bauchgefühl, egal, aber ich habe das schon mein ganzes Leben lang.«
    Ganz im Gegenteil; er gehörte sogar zu den wenigen Personen auf der Welt, denen es vertraut war, dank einer ungewöhnlichen Begabung, Dinge zu wissen. So war es zumindest einmal gewesen.
    » Konzentriere dich auf das Gefühl. Ganz fest«, wies Mencheres sie an.
    Sie wirkte überrascht, aber dann begann sie stirnrunzelnd langsam auf und ab zu gehen. Ruhe und Konzentration hatten Mencheres’ Sinne geschärft, als er noch jünger und nicht mit seinen Fähigkeiten vertraut gewesen war. Mit der Zeit war es ihm gelungen, seine Visionen nach Belieben herbeizurufen. Er hatte sein zweites Gesicht sogar dazu nutzen können, weit entfernte Personen aufzuspüren, insbesondere wenn er zuvor ihr Blut getrunken hatte.
    Bis er seine Gabe ganz plötzlich verloren und nur noch Finsternis gesehen hatte. Seine Visionen hatten oft in Symbolen zu ihm gesprochen, und in der Duat, der Unterwelt, in die seine Seele einst eingehen würde, um das Urteil des Gottes Anubis zu erwarten, herrschte ewige Finsternis. Der Tod erwartete ihn, aber Mencheres würde sein Ende selbst wählen. Und zwar so, wie es das Beste für seine Leute war.
    » Wenn ich recht habe und etwas Schlimmes passiert ist, wäre Tina im Krankenhaus. Ich muss noch einmal telefonieren«, erklärte Kira. Sie ging zum Apparat und wählte

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