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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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an die Lippen presste. Die Wunde, die er sich zugefügt hatte, war zwar binnen Sekunden verheilt, aber ein paar Blutstropfen klebten noch auf seiner Haut.
    Irgendwo tief in seinem Innern zog sich etwas zusammen, als er Kiras warme Zunge über seine Haut gleiten spürte. Er konnte zusehen, wie Kiras Nase wieder ihren normalen, hübschen Schwung bekam, ihr zugeschwollenes Auge sich erholte, die Lippe verheilte, ihre Hand sich streckte und die Finger sich aus ihrem verdrehten, deformierten Zustand lösten, bis sie schließlich wieder gerade und unversehrt waren. Auch als Kira eigentlich schon kein Blut mehr brauchte, behielt Mencheres seine Hand an ihrem Mund, weil er ihre Lippen noch ein bisschen länger auf seiner Haut spüren wollte.
    » Ähem… dann bist du also Mencheres«, meldete sich eine Stimme hinter ihm zu Wort. » Ich bin Flare, und das sind Patches und Wraith.«
    Er ignorierte sie und konzentrierte sich auf Kiras Augen, aus denen langsam der Schmerz wich, während ihre Atmung sich beruhigte. Sie schniefte und hustete ein wenig Blut aus, das von ihrer eben noch zertrümmerten Nase stammte. Mencheres hatte kein Taschentuch, also wischte er Kira mit dem Ärmel über das Gesicht und löste endlich sein Handgelenk von ihren Lippen.
    » Keine Schmerzen mehr?«, fragte er sie.
    » Nein.« Ihr Blick huschte zu ihm und dann wieder fort. » Es tut mir leid«, flüsterte sie. » Ich wollte deinen Namen nicht verraten, aber…«
    » Aber als sie es dann doch gemacht hat, habe ich sie nicht mehr angerührt«, mischte sich wieder die Stimme aus dem Hintergrund ein. » Hey, du hättest das Gleiche getan, wenn jemand bei dir eingedrungen wäre und versucht hätte, dich zu bestehlen, oder?«
    Jetzt hatte der andere Mencheres’ volle Aufmerksamkeit. Er drehte sich um und schenkte Flare einen vernichtenden Blick. » Hätte ich das?«, fragte er gedehnt.
    Kira hatte aus bloßer Loyalität ihm gegenüber schwere Misshandlungen hingenommen, obwohl er doch nur gewollt hatte, dass sie keinem Menschen etwas von ihm oder Vampiren im Allgemeinen erzählte. Er wusste, welche Schmerzen sie durch die verletzte Hand mit ihren vielen Nervenenden hatte ausstehen müssen. Flare war das sicher auch klar gewesen, und dieser Narr erwartete nun, Mencheres würde keine Rache an ihm nehmen?
    » Wenn ich einen Sterblichen foltern würde, der etwas versucht hat, das ihm ohnehin nicht hätte gelingen können«, fuhr Mencheres mit eisiger Stimme fort, » was, glaubst du, würde ich dann mit einem Vampir anstellen, der ohne Not einem mir Anvertrauten Leid zufügt?«
    Flare machte ein alarmiertes Gesicht. Die beiden anderen Vampire wollten vor Mencheres zurückweichen, aber der ließ sie mit einem mentalen Fingerschnippen erstarren.
    » Hör zu«, begann Flare, ihm die Hände entgegenstreckend. » Sie wollte einfach nicht sagen, wem sie gehört, und ich konnte sie auch nicht hypnotisieren, um es auf diese Weise herausfzuinden.«
    Mencheres erwog, sie abzuschlachten, bevor er sich noch mehr leeres Geschwätz anhören musste, entschied sich aber dagegen. Kira hatte heute Abend schon genug Gewalt erlebt. Außerdem waren die Räumlichkeiten bestimmt kameraüberwacht, und er wollte nichts hinterlassen, das sich später für Kira als belastend erweisen konnte. Er würde die drei ein andermal töten, an einem weniger öffentlichen Ort.
    » Ich habe bloß versucht, ein junges Mädchen heim zu seiner Familie zu bringen«, mischte sich Kira ein. Sie deutete auf eine in der Zimmerecke zusammengekauerte Sterbliche. » Er hat sie entführt und gezwungen, hier zu strippen.«
    Flare zuckte mit den Schultern. » Sie wollte bei den Vampiren mitspielen. Ihr Wunsch ist Wirklichkeit geworden. Kann ich was dafür, wenn sie es jetzt bereut?«
    Noch ein Grund, diesen Narren umzubringen. Junge Vampire, die nur so zum Spaß Sterbliche misshandelten, einfach weil sie die Macht dazu hatten, wurden umso gefährlicher, wenn sie sich im Laufe der Zeit herausfordernderen Hobbys zuwandten. Dass ihnen nichts anderes übriggeblieben war, als Kira zu foltern, um herauszubekommen, wem sie gehörte, war schlichtweg gelogen. Sie hatten es nicht einmal versucht.
    » Wir gehen«, wandte sich Mencheres in einem Tonfall an Flare, der keinen Widerspruch duldete.
    Schritte näherten sich. Mencheres sah auf und erwartete, Gorgon zu sehen, der ihm mit dem Auto gefolgt war, nachdem Mencheres den Luftweg gewählt hatte. Doch der Vampir, der mit ausladenden Schritten den Raum betrat, war nicht sein

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