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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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denken, wie sie an den langen Sommerabenden durchs Moor gewandert war, immer in Begleitung eines der Hunde ihres Vaters. Am Sommeranfang war der Boden normalerweise trocken, und sie hatte sich irgendwo hingesetzt und die Sterne betrachtet.
    Hier war sie sich der Weite des Universums sehr viel mehr bewußt gewesen, und sie hatte sich gefragt, ob es dort noch andere Lebensformen gab.
    Sie hatte Silas bei einer Diskussion über genau dieses Thema kennengelernt. Er war wie sie im Publikum, und da sie ganz in Gedanken versunken war, weil ihr das eben Gehörte immer noch im Kopf herumging, stieß sie mit ihm zusammen.
    Er hielt sie fest, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor. Obwohl sie bis dahin noch keine sexuellen Erfahrungen gemacht hatte, bemerkte sie in diesem Moment die starke Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte.
    Silas war wieder an die Universität zurückgekehrt, um zu promovieren. Nach dem Examen war er mehrere Jahre durch die Welt gereist. Er war sechsundzwanzig, also acht Jahre älter als sie und damit längst erwachsen. So unerfahren Kate war, reagierte sie jedoch wie eine Frau auf ihn, denn als er sie berührte, brannte sie vor Verlangen.
    Silas lächelte sie an, als wüßte er, was sie fühlte. Fasziniert betrachtete sie seine Lippen und fragte sich, wie es wohl wäre, wenn er sie küßte.
    Wie nebenbei nahm sie wahr, daß er etwas zu ihr gesagt hatte. Er hatte sie gefragt, ob sie Lust hätte, noch etwas mit ihm trinken zu gehen, und als es ihr bewußt wurde, war es fast zu spät.
    Sie nahm die Einladung sofort an, weil es unter Studenten so üblich war, sich auf diese Weise zu verabreden.
    Damit begann alles. Sie gingen in einen Pub, der bei den Studenten in Lancaster sehr beliebt war, und unterhielten sich stundenlang über alle möglichen Themen. Später konnte Kate sich allerdings nur an folgende Worte erinnern, die Silas zu ihr gesagt hatte: „Die Farbe deiner Augen ist wirklich außergewöhnlich. Sie sind so grün wie das Meer an seiner tiefsten Stelle – gefährlich und sehr verführerisch. Ein Mann könnte sich darin verlieren.”
    In diesem Moment erkannte sie, was für eine starke sexuelle Anziehungskraft er hatte.
    Seine Augen waren goldbraun, und auch sein Teint war im Gegensatz zu ihrem leicht gebräunt. Wie Silas ihr erzählte, war es gut möglich, daß unter seinen Vorfahren Spanier gewesen waren, denn seine Familie kam aus Cornwall, wo einst die spanische Armada gelandet war und sich mit der dort ansässigen Bevölkerung vermischt hatte.
    Er hatte selten mit ihr über seine Familie geredet. Jedesmal, wenn Kate das Thema angesprochen hatte, hatte er abgeblockt. Kein Wunder, dachte sie müde.
    Warum hatte sie nie geahnt, daß er verheiratet sein könnte? Daß er sexuell so erfahren und so weltgewandt war, hatte sie als selbstverständlich hingenommen und war nie auch nur auf die Idee gekommen, daß ein Mann mit sechsundzwanzig bereits Frau und Kinder haben konnte.
    Sie hatten sich sechs Wochen gekannt, als sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Es war ein ziemlich langer Zeitraum in Anbetracht der Tatsache, daß man damals wesentlich freizügiger gewesen war. Kates Kommilitoninnen fanden es ganz normal, mit Jungen zu schlafen, die sie gerade erst kennengelernt hatten.
    Obwohl Silas wußte, daß sie noch Jungfrau war, hatte Kate Angst und war furchtbar nervös. Sie fürchtete, ihn zu enttäuschen, weil er sexuell viel erfahrener war als sie.
    Er wohnte in einem gemieteten Cottage außerhalb von Lancaster und besaß einen Wagen, was zu der Zeit für einen Studenten sehr ungewöhnlich war. Im Vergleich zu seinem Domizil war ihr Zimmer im Studentenwohnheim auf dem Campus richtig schäbig.
    Es war Ende Juni und sehr warm. Sie hatten die letzten beiden Wochenenden zusammen verbracht, und beide Male hatte Kate eigentlich damit gerechnet, daß Silas mit ihr schlafen wollte. Einerseits hatte sie sich danach gesehnt, andererseits hatte sie sich davor gefürchtet.
    Sie erinnerte sich noch daran, daß sie ihn ganz bewußt provoziert hatte, wie es nur ein naiver Teenager tun konnte. Bei jeder Gelegenheit lächelte sie ihn verführerisch an und berührte ihn flüchtig. Als sie sah, wie seine Augen vor Verlangen dunkler wurden, zog sie erschrocken die Hand zurück.
    Die Felder um das Cottage herum waren bereits abgeerntet, und es duftete nach Sommer. Silas arbeitete im Garten, denn er nahm seine Verpflichtungen gegenüber seinem Vermieter sehr ernst. Da sie sich langweilte und

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