Rueckkehr nach Abbeydale
gelungen. Bis sie nach Abbeydale zurückgekehrt war.
Kate fragte sich, ob er Gefallen an ihrem Geburtsort gefunden hatte. Vielleicht wollte er die Schafe züchten, die er ihr gezeigt hatte. Wenn das der Fall war, würde ihr Vater es bestimmt nicht gern sehen.
Und wie würde es ihr ergehen, wenn Silas in unmittelbarer Nähe ihrer Eltern wohnte? Und was war mit Cherry? Bisher hatte sie kaum Interesse an ihrem Vater bekundet, aber was war, wenn sie älter wurde?
Da Kate keine Antwort auf diese Fragen wußte, versuchte sie sich abzulenken, indem sie sich wieder an dem Gespräch beteiligte. „Anscheinend haben Sie keine weiblichen Mitarbeiter”, sagte sie.
„Nein”, erwiderte einer der Männer grinsend. „Das war nicht beabsichtigt, aber die meisten Expertinnen auf diesem Gebiet haben eine Familie, was in diesem Fall zu Komplikationen führen könnte.”
Das konnte sie gut nachvollziehen. Sie nahm von Larry eine Tasse Kaffee entgegen und bedankte sich bei ihm für das gute Essen. Als er rot wurde, fiel ihr ein, wie jung er noch war.
Früher war sie genauso gewesen. Man hatte ihr immer angemerkt, was in ihr vorging.
Nach dem Abendessen kehrte Kate in Silas’ Haus zurück und ging direkt in ihr Zimmer. Von den anderen hatte sie erfahren, daß er oft bis spät in die Nacht arbeitete. Trotzdem wollte sie ihm keinen Anlaß zu der Annahme geben, daß sie absichtlich so lange aufblieb, damit er ihr noch Gesellschaft leistete.
Um neun rief sie bei ihren Eltern an, um Cherry gute Nacht zu sagen. Nachdem sie wieder aufgelegt hatte, schaute sie aus dem Fenster und dachte daran, wie gut es war, daß Cherry sich so gut mit ihren Großeltern verstand. Kate hatte überhaupt keine Lust, an diesem Abend noch zu arbeiten, und um halb zehn beschloß sie endgültig, es zu lassen. Sie zog einen dicken Pullover über und verließ das Haus.
Obwohl die Tage wieder kürzer wurden, war es hier oben im Hochland am Abend nicht so dunkel. Sie wollte ein wenig im Park spazierengehen, um anschließend besser schlafen zu können.
Doch auch hier draußen mußte sie ständig an Silas denken, und immer wieder tauchte sein Bild vor ihrem geistigen Auge auf, als würde er ihr etwas vorwerfen.
Vorwerfen? Kate blieb abrupt stehen und runzelte die Stirn. Erst jetzt wurde ihr klar, was ihr seit der Begegnung mit Silas am Nachmittag die ganze Zeit unterschwellig bewußt gewesen war. Aber was hätte er ihr vorwerfen sollen und warum? Es sei denn, er gab ihr die Schuld daran, daß ihre Affäre der Grund für das Scheitern seiner Ehe gewesen war.
Ihre Affäre. Das Wort hinterließ einen bitteren Geschmack in ihrem Mund. Doch wie sonst hätte sie, Kate, beschreiben sollen, was zwischen Silas und ihr gewesen war?
Plötzlich tauchte ein Tier vor ihr aus dem Schatten auf. Es war Max, aber der Mann, der seinen Namen rief, war nicht Tom. Sie wollte sich schon umdrehen und weglaufen, als sie Silas erkannte.
Es war schon fast dunkel, und sie merkte, daß sie länger unterwegs gewesen war, als sie eigentlich beabsichtigt hatte.
„Schon gut. Max und ich verstehen uns”, sagte sie zu Silas, als der Hund schwanzwedelnd zu ihr kam. Geistesabwesend kraulte sie ihn hinter den Ohren.
„Du mochtest Hunde immer gern.”
Daß Silas sich daran noch erinnerte, überraschte sie. Um ihre Verwirrung zu überspielen, erklärte sie schnell: „Das liegt wohl in der Familie. Cherry ist eine richtige Tiernärrin. Wenn sie groß ist, möchte sie Tierärztin werden.”
„Cherry?”
Obwohl sie nicht sah, wie er die Stirn runzelte, hörte sie es an seiner Stimme.
„Meine Tochter”, informierte sie ihn steif.
„Ja, natürlich. Ich habe gehört, daß du ein Kind hast. Wie alt ist sie? Sieben? Acht?”
Sie blickte ihn entgeistert an. Er hatte keine Ahnung, daß Cherry seine Tochter war. Es war offensichtlich, daß er diese Möglichkeit niemals auch nur in Erwägung gezogen hatte. Selbst wenn ich ihm sage, wie alt Cherry ist, würde er nicht darauf kommen, dachte Kate zynisch.
„Etwas älter”, meinte sie daher ausweichend. Um endgültig mit der Vergangenheit abzuschließen, fügte sie betont fröhlich hinzu: „Und deine beiden Söhne? Wie alt sind sie jetzt?”
Gefolgt von Max, befanden sie sich inzwischen wieder auf dem Rückweg zum Haus. Nun blieb Silas abrupt stehen. Da sie sich nicht mehr im Schatten der Bäume befanden, konnte Kate seine Züge erkennen, die mit einemmal besonders scharf wirkten.
„Meine was?” fragte er.
Wollte er etwa immer
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