Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
schnell den Blick ab.
    Unwillkürlich fragte sie sich, ob sie tatsächlich einmal so intim mit ihm gewesen war, daß sie ihn überall hatte berühren dürfen. Das Prickeln, das sie verspürte, sagte ihr jedoch, daß die Erinnerungen daran keine Ausgeburt ihrer Phantasie waren.
    Ihr Mund wurde ganz trocken, als Kate daran dachte, wie sie Silas’ Körper mit heißen Küssen bedeckt hatte. Entsetzt stellte sie fest, wie ihre Brustspitzen vor Erregung fest wurden.
    Als sie Silas schließlich wieder anschaute, zitterte sie. Dann sah sie es: Auf der linken Seite war sein Bauch von zahlreichen feinen hellen Narben überzogen. Sie schrie leise auf und streckte die Hand aus.
    „Was ist passiert?” brachte sie hervor, während sie mit zitternden Fingern sanft über die Narben strich. Die Tränen stiegen ihr in die Augen. Am liebsten hätte sie ihn in die Arme genommen und getröstet, so wie sie Cherry tröstete, wenn sie sich weh getan hatte.
    „Das war das Messer eines Stammesangehörigen”, erklärte er angespannt. „Ein Unfall. Die Wunde hat sich entzündet und ist nicht geheilt.”
    Daß er keine Antibiotika gehabt hatte und ihm nur die primitivsten Mittel zur Verfügung gestanden hatten, verschwieg er ihr – genauso wie die Tatsache, daß er starke Schuldgefühle verspürt hatte. Er hatte nämlich Medikamente eingenommen, die eigentlich für die Hungernden benötigt wurden.
    Silas betrachtete Kate und sehnte sich danach, sie zu berühren. Das alles schien jetzt so weit zurückzuliegen. Nachdem sie ihre Verlobung gelöst hatte, war er spontan nach Äthopien gegangen. Dort war ihm bewußt geworden, wie grausam der Mensch zu seinesgleichen war.
    Im Gegensatz zu damals war Kate erwachsen – reifer und wesentlich gefühlvoller. Am liebsten hätte er aufgeschrien, weil er die Uhr nicht zurückdrehen konnte.
    Er hatte sie damals geliebt, und er liebte sie noch immer. Doch sie hatte ihn verlassen und ein Kind von einem anderen Mann bekommen.
    Nun bewegte sie den Kopf. Gleich würde er ihre Lippen auf seiner Haut spüren. Silas erschauerte heftig und stieß sie fort.
    Daraufhin kam sie zur Besinnung und errötete vor Scham.
    „Ich muß jetzt Cherry anrufen”, sagte sie verlegen und lief in ihr Zimmer. Dort setzte sie sich erst einmal aufs Bett, um sich zu beruhigen. Wie hatte sie sich bloß so idiotisch verhalten können?
    Also gut, er war nicht verheiratet, war es nie gewesen, aber das bedeutete nicht, daß sie einfach so wieder in sein Leben treten und erwarten konnte, daß er sie mit offenen Armen empfing.
    Will ich denn überhaupt wieder in sein Leben treten? fragte sie sich.
    Ja. Ja. Sie wollte ihn mit Cherry bekannt machen und ihm gestehen, daß sie nie aufgehört hatte, ihn zu lieben. Aber Silas glaubt, Cherry wäre von einem anderen Mann, rief sie sich ins Gedächtnis. Außerdem hatte er ihr zu verstehen gegeben, daß in seinem Leben kein Platz für eine Familie war.
    Wollte er mich damit warnen? überlegte sie weiter. Hat er gemerkt, was in mir vorgeht, bevor es mir selbst klargeworden ist? Wollte er mir damit zu verstehen geben, daß für mich kein Platz mehr in seinem Leben ist?
    Traurig erkannte Kate, daß sie ihm um Cherrys willen auf keinen Fall die Wahrheit sagen durfte, sonst ging sie das Risiko ein, daß er Cherry womöglich ablehnte. Daher mußte sie ihn in dem Glauben lassen, daß es einen anderen Mann in ihrem Leben gegeben hatte, der auch Cherrys Vater war.
    Silas verließ das Arbeitszimmer und ging langsam zur Treppe. Es war naiv von ihm gewesen, zu glauben, daß es ihm nichts ausmachte, wenn Kate mit ihm unter einem Dach wohnte. Die Erkenntnis, daß Kate geglaubt hatte, er wäre verheiratet, hatte ihn völlig aus der Fassung gebracht.
    All die Jahre hatte er angenommen, daß sie einfach in Panik geraten war und ihn verlassen hatte, weil sie sich eingesperrt fühlte und noch nicht bereit für die Ehe war. Natürlich war ihm damals klar gewesen, daß sie noch zu jung zum Heiraten war, doch er hatte es nicht wahrhaben wollen.
    Er hatte es ihr nie übelgenommen, daß sie die Verlobung gelöst hatte, sondern sich die Schuld daran gegeben, weil er ihre Unerfahrenheit ausgenutzt hatte. Die Erkenntnis, daß Kate ihn aus einem anderen Grund verlassen hatte, hatte ihn völlig durcheinandergebracht.
    Ihr Leben war weitergegangen, genau wie seines, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied. Sie hatte sich offenbar wieder verliebt und von diesem Mann ein Kind bekommen. Als Silas die Treppe

Weitere Kostenlose Bücher