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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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hochging, merkte er, daß er schwitzte, obwohl ihm kalt war. Ein Kind … Er begann zu zittern. Kate hatte sich immer Kinder gewünscht und er auch – damals.
    Als er sein Schlafzimmer betrat, zitterte er am ganzen Leib. Er legte sich in das zerwühlte Bett, kroch unter die Decke und machte die Augen zu. Obwohl er etwas eingenommen hatte, konnte er nicht schlafen.
    Statt dessen wurde er von Erinnerungen gequält. Er dachte daran, wie Kate damals gewesen war: schüchtern und unerfahren, so liebevoll, aber dennoch so unsicher und sich der Tatsache überhaupt nicht bewußt, wie sehr sie ihn mit ihrer unschuldigen Sexualität gequält hatte. Später hatten sie dann miteinander geschlafen … Silas stöhnte verzweifelt auf und rollte sich auf den Bauch.
    Er fragte sich, wer der Mann war, von dem sie das Kind bekommen hatte, und wo er jetzt lebte. Es war offensichtlich, daß Kate keinen Kontakt mehr zu ihm hatte. Ob sie ihn geliebt hatte? Dumme Frage, schalt er sich. Natürlich hatte sie ihn geliebt, denn sie liebte Cherry.
    Wieder verspürte Silas heftige Schmerzen und schrie auf.
    Als Kate ihn schreien hörte, verspannte sie sich unwillkürlich. Obwohl sie am liebsten sofort zu ihm gegangen wäre, wußte sie, daß sie es nicht tun durfte. Schließlich hatte er sie weggestoßen, nachdem sie ihn berührt hatte.
    Sie griff zum Hörer und wählte die Nummer ihrer Eltern. Ihr Vater nahm ab, und trotz seines gewohnten schroffen Tonfalls merkte sie, daß er sie liebte und sich Sorgen um sie machte.
    „Wie geht es Cherry?” erkundigte sie sich heiser.
    „Sie vermißt dich, aber das ist ganz normal. Sie hat uns erzählt, daß ihr beide noch nie getrennt wart. Das hast du gut gemacht, wie du sie erzogen hast, Schatz.” Ihr Vater atmete einmal tief durch, bevor er hinzufügte: „Mach dir um sie keine Sorgen. Wir passen gut auf sie auf.”
    Als Kate mit Cherry sprach, hatte sie Tränen in den Augen. In dem Moment, als sie Silas gegenüberstanden und ihn berührt hatte, hatte sie Cherry fast vergessen. Nun hatte sie deswegen Schuldgefühle. Silas übte offenbar eine starke Wirkung auf sie aus, denn Cherry war bisher immer der Mittelpunkt ihres Lebens gewesen. Kate schluckte und versuchte, Cherrys Fragen, wie sie den Tag verbracht hatte, so ehrlich wie möglich zu beantworten.
    „Wie ist der Mann, der die Forschungsstation leitet?” erkundigte ihre Tochter sich neugierig.
    Obwohl es keine außergewöhnliche Frage war, erstarrte Kate förmlich. Als sie kurz darauf auflegte, zitterte sie vor Furcht. Es war höchste Zeit, etwas zu essen, doch allein beim Gedanken daran wurde ihr übel.
    Da es draußen noch hell war, wollte sie noch nicht ins Bett gehen. Außerdem war sie richtig aufgedreht. Sie kannte dieses Gefühl noch sehr gut aus der Zeit, als sie Silas gerade kennengelernt hatte. Allerdings war sie jetzt nicht mehr so aufgeregt wie damals als Teenager. Statt dessen hatte sie Angst, denn sie liebte einen Mann, der ihre Gefühle niemals erwidern würde.
    Kate erschauerte und ging nach unten ins Arbeitszimmer, wo Silas noch vor wenigen Minuten gesessen hatte. Unwillkürlich fragte sie sich, was an ihm war, daß er solche Gefühle in ihr weckte. Schließlich war er ein Mann wie jeder andere. Obwohl sie eine attraktive Frau war und sich in den vergangenen Jahren einige Männer für sie interessiert hatten, hatte sie für keinen von ihnen so empfunden wie für Silas.
    Auf seinem Schreibtisch stapelten sich Unterlagen, und einige Bögen waren auf den Boden gefallen. Als sie sich bückte, um sie aufzuheben, stieß sie mit dem Ellbogen an eine Schublade, die herausgezogen war. Sie versuchte, die Schublade wieder zuzumachen, aber es klappte nicht, weil irgend etwas sich darin verkantet hatte.
    Als sie mit der Hand danach tastete, stellte sie fest, daß es sich um einen Rahmen handelte. Sie wollte nicht spionieren, doch um die Schublade schließen zu können, mußte sie ihn herausnehmen. Gerührt stellte sie fest, daß es sich um ein altes Foto von ihr handelte.
    All die Jahre hatte Silas das Foto aufgehoben … Es verschwamm ihr alles vor den Augen, da ihr wieder die Tränen kamen, und sie begann zu zittern. Weinend kniete sich neben dem Schreibtisch auf den Boden. Dabei hatte sie sich geschworen, nie wieder eine Träne wegen Silas zu vergießen.
    Da Kate wie alle Mütter einen leichten Schlaf hatte, sprang sie automatisch aus dem Bett, als sie den lauten, gequälten Schrei hörte. Noch nicht ganz wach, eilte sie zu Silas ins Zimmer

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