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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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begleitete. „Sie ist sogar in der Lage, mit diesem schrecklichen Computer umzugehen, den du mir aufs Auge gedrückt hast.”
    Nun drehte Silas sich zu ihr um und runzelte die Stirn. „Kate arbeitet hier?”
    Der vorwurfsvolle Unterton in seiner Stimme ärgerte sie. Trotzig hob sie das Kinn.
    „Schon gut, Silas”, erklärte sie verächtlich. „Mir ist durchaus klar, daß ich Stillschweigen über die Arbeit hier bewahren muß. Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, aber als Lehrerin bin ich es gewohnt, Informationen vertraulich zu behandeln und …”
    „Ich habe sie gefragt, ob sie uns helfen kann, Silas”, mischte Graham sich ein. „Die Unterlagen geraten allmählich völlig durcheinander. Erst neulich hast du gesagt, daß wir eine Bürokraft gebrauchen könnten.”
    „Ja, ich weiß”, erwiderte Silas. „Und dir ist hoffentlich klar, wie man im Ministerium darüber denkt, zusätzliches Personal einzustellen. Verdammt, Graham, sie suchen schon nach einem Grund, den Laden hier zu schließen, und wenn wir in Äthopien nicht so erfolgreich gewesen wären, hätten sie es längst getan …”
    „Ja, und ich weiß auch, wieviel dir deine Arbeit hier bedeutet.”
    „Eine Schafrasse, die in jedem Klima leben und gezüchtet werden kann, Fleisch und qualitativ hochwertige Wolle liefern und sich von dem spärlichsten Untergrund ernähren kann …”
    „Stimmt, es ist ein sehr ehrgeiziges Projekt”, bestätigte Graham. „Und du brauchst nur noch ein paar Monate länger, um die nötigen Versuche durchführen und beweisen zu können, daß diese Tiere gegen fast alle Krankheiten immun sind. Dann kannst du die Behörden davon überzeugen, die neue Züchtung zu genehmigen.”
    „Ich dachte, ihr würdet ein Gegenmittel für Tollwut entwickeln”, bemerkte Kate. Bisher hatte sie angenommen, das Projekt mit den Schafen würde nur nebenbei laufen, doch offensichtlich hatte sie sich geirrt.
    „Das war nur der Klatsch, der im Umlauf war, als die Forschungsstation eingerichtet wurde”, informierte Silas sie. „Es war uns ganz recht, weil die Leute so Distanz zu uns gehalten haben. Daher haben wir es auch nicht dementiert.”
    „Aber die Sicherheitsvorkehrungen … die Quarantäne …”
    „Wir haben die Schafe mit den bösartigsten Schafkrankheiten infiziert, die es gibt. Wenn nur eines der Tiere das Grundstück verläßt, könnte es jede Herde in der Umgebung infizieren. In einer Woche wissen wir genau, daß die Tiere völlig gesund sind. Daher die Quarantäne. Wir können es uns nicht leisten, irgendwelche Risiken einzugehen – nicht einmal das, daß du die Schafe auf den Weiden im Moor indirekt infizierst.”
    „Das ist doch äußerst unwahrscheinlich”, entgegnete sie heftig. „Wenn du es mir früher gesagt hättest, dann hätte ich …”
    „Was? Dann hättest du dich geweigert, dich an die Quarantänebestimmungen zu halten?” Es war mein Ernst, Kate. Du bleibst hier.” Er drehte sich um und ging hinaus.
    Kate blickte ihm nach. Dann merkte sie, daß Graham sie neugierig betrachtete, und errötete verlegen. Natürlich war ihm nicht entgangen, daß Silas und sie sich duzten.
    „Kommt er allein zurecht?” fragte sie verlegen, um die peinliche Situation zu entschärfen.
    „Ich glaube schon. Aber wenn Sie sich Sorgen um ihn machen, können Sie ihn ins Haus begleiten.”
    „Was hat er denn genau?”
    „Er hat sich eine schwere … Fieberkrankheit zugezogen, als er für die Hilfsorganisation in Äthiopien gearbeitet hat. Das Fieber tritt ab und zu wieder auf. Das ist nicht normal, und es würde auch nicht passieren, wenn er nicht so hart arbeiten würde. Es ist zu mindestens fünfzig Prozent psychosomatisch – sozusagen eine Notbremse seines Körpers. Sie kennen ihn schon lange, stimmt’s?” fügte er beiläufig hinzu.
    Sie verspannte sich unwillkürlich.
    „Ich war mit ihm dort”, fuhr Graham leise fort. „Als das Fieber besonders hoch war, hat er phantasiert. Ich habe mich oft gefragt, wer Kate ist und was mit ihr passiert ist. Er hat wie ein Tiger gekämpft, um die Regierung davon zu überzeugen, uns einen anderen Standort für diese Forschungsstation zuzuweisen, aber dann hatte er keine Wahl.”
    Kate wußte nicht, was sie darauf erwidern sollte.
    Silas war allein gewesen, schwerkrank, und er hatte ihren Namen gerufen … Ihr war, als hätte ihr jemand ein Messer in den Bauch gerammt und würde es langsam drehen.
    Kate zögerte ihre Rückkehr ins Haus so lange wie möglich hinaus – nicht

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