Rueckkehr nach Abbeydale
und setzte sich an sein Bett.
Erst als Silas wieder aufschrie, wurde ihr klar, daß er ihren Namen gerufen hatte. Es klang so leidenschaftlich, daß ihr eiskalt wurde.
Er hatte die Decke zurückgeworfen, und im matten Mondlicht konnte sie erkennen, daß seine Haut mit einem feinen Schweißfilm bedeckt war.
Kate beugte sich über ihn und strich ihm mit einer Hand das Haar aus dem Gesicht, während sie ihm die andere auf die Stirn legte, um seine Körpertemperatur zu schätzen. Daraufhin öffnete er die Augen.
„Kate, du bist hier”, sagte er erstaunt.
Er sah sie so dankbar an, daß es ihr die Kehle zuschnürte.
Ob er weiß, was er sagt und wo er ist? fragte sie sich. Erinnerte er sich an ihre Begegnung vorher, oder glaubte er sich im Fieberwahn in die Vergangenheit zurückversetzt, wo die schmerzliche Realität ihm nicht bewußt war?
„Bleib bei mir”, bat er rauh und umfaßte ihr Handgelenk. „Bleib bei mir, Kate.”
Kate erschauerte vor Verlangen.
Das ist verrückt, sagte sie sich, ich kann nicht bei ihm bleiben. Sie durfte nicht einmal daran denken. Er wußte nicht, was er sagte. Sie wollte sich aus seinem Griff befreien, doch als sie sich über ihn beugte, hob er den Kopf. Seine Augen glänzten fiebrig, und seine Haut glühte förmlich.
„O Kate, du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermißt habe.” Er ließ den Kopf auf ihre Schulter sinken und barg das Gesicht in ihrem Haar. „Halt mich fest, Kate. Bitte halt mich fest.”
Als er schließlich ihr Handgelenk losließ und den Kopf hob, um ihr in die Augen zu sehen, nahm sie ihn in die Arme. Obwohl es so lange her war, seit sie ihm das letztemal so nahe gewesen war, war das Gefühl ihr vertraut, und sie begann vor Freude zu zittern.
7. KAPITEL
Kate wachte zuerst auf. Irgendwann in der Nacht mußte sie sich zu Silas ins Bett gelegt haben, und nun lag er mit dem Kopf an ihrer Brust, so daß sie seine Atemzüge spürte. Als sie versuchte, von ihm wegzurücken, öffnete er die Augen.
„Ich habe also nicht geträumt, daß du bei mir bist”, sagte er leise.
Noch nie im Leben hatte sie sich so unbehaglich gefühlt. Silas konnte sich damit entschuldigen, daß er hohes Fieber gehabt und nicht mehr gewußt hatte, was er sagte und was er tat. Sie dagegen hatte keine Entschuldigung für ihr Verhalten.
„Ich … ich wollte eigentlich nicht hierbleiben”, brachte sie hervor. Da ihr die Tränen kamen, war ihre Kehle plötzlich wie zugeschnürt.
„Ich bin froh, daß du es doch getan hast.” Er rückte ein wenig von Kate weg. Dann nahm er ihre Hand und hob sie an die Lippen, um sie zu küssen.
Ihre Haut begann zu prickeln. Als Kate spürte, wie er mit der Zunge ihre Fingerspitzen berührte, erschauerte sie und atmete scharf aus.
„Du bist so sanft und mitfühlend, Kate. Hoffentlich habe ich mich nicht zum Narren gemacht.”
„Nein. Du … Ich …”
Verzweifelt wünschte sie sich, ihm nicht so nahe zu sein. Da Silas in der Nacht hohes Fieber gehabt und so verletzlich gewirkt hatte, war es für sie selbstverständlich gewesen, ihn in die Arme zu nehmen, wie sie es so oft bei Cherry getan hatte. Doch nun war er wieder bei klarem Verstand, und da er immer noch ihre Hand festhielt und spürte, wie ihr Puls raste, merkte er sicher, was in ihr vorging. Sie errötete verlegen, denn ihre Brustspitzen hatten sich aufgerichtet und zeichneten sich bestimmt gegen den dünnen Stoff ihres Nachthemds ab.
Ihr stockte der Atem, als Silas den Blick zu ihren Brüsten schweifen ließ.
„Du bist so schön, Kate.” Sanft umfaßte er eine Brust und strich mit dem Daumen über die feste Spitze, so daß Kate vor Erregung und Scham zu zittern begann.
„Silas, bitte”, flehte sie, doch er achtete nicht darauf.
Statt dessen legte er sich auf sie. Sein Mund war nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt. „Es ist so lange her, Kate”, flüsterte Silas. „Zu lange.”
Dann küßte er sie – nicht so, wie er sie damals geküßt hatte, sondern so verlangend, wie ein Mann eine Frau küßt, die er begehrt und nach der er sich nach langem sehnt. Er schob die Hände in ihr Haar und drückte ihren Kopf aufs Kissen, um schließlich mit der Zunge in ihren Mund einzudringen.
Wenn sie früher miteinander geschlafen hatten, hatte Kate sich seinen leidenschaftlichen Zärtlichkeiten genußvoll hingegeben, ohne an sein Vergnügen zu denken. Diesmal war es anders. Sie war jetzt eine Frau, und sie konnte das Zusammensein mit Silas schon deswegen nicht
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