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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Willen keiner ein. Was hatte ihn dazu bewogen, einen so abgelegen Hof zu erwerben? Er hatte ihr doch selbst gesagt, daß er nur für seinen Beruf lebte.
    Kate zerbrach sich noch immer den Kopf darüber, als das Telefon wieder klingelte.
    Automatisch nahm sie ab und nannte den Anschluß. Einen Moment war es still, doch dann meldete sich eine kühle Frauenstimme. „Entschuldigung, mit wem spreche ich?”
    „Hier ist Kate Seton.” Kate versuchte, genauso ruhig zu klingen, obwohl ihr Herz wie verrückt klopfte. Der feindselige Unterton ihrer Gesprächspartnerin war ihr nicht entgangen. Wer war die Frau? War sie eine Freundin von Silas? Seine Geliebte? Eine Frau, die im Gegensatz zu ihr, Kate, das Recht hatte, in seinem Haus zu sein? Der Gedanke daran tat ihr weh.
    „Seton?” wiederholte die Frau scharf und fuhr nach einer Pause fort: „Würden Sie Silas bitte ausrichten, daß Susie angerufen hat und daß wir wie besprochen mit den Jungen kommen? Aber vorher melde ich mich noch einmal.”
    Susie … die Jungen … Sofort normalisierte sich Kates Herzschlag wieder ein wenig.
    Damals hatte sie schon einmal voreilige Schlußfolgerungen gezogen – mit verheerenden Konsequenzen, wie sich herausgestellt hatte. Diesmal mußte sie vorsichtiger sein. Ob diese Susie seine Schwester war? Hatte er nicht von Susie gesprochen?
    Da es fast Zeit zum Mittagessen war, beschloß Kate, nicht mehr zum Hauptgebäude zu gehen. Statt dessen nahm sie die Sachen aus dem Kühlschrank, die ihre Mutter ihr geschickt hatte, und machte sich einige Sandwiches.
    Nachdem sie gegessen hatte, sammelte sie ihre Wäsche ein und schließlich auch die von Silas. Sie hätte es unhöflich gefunden, es nicht zu tun, denn sie mußte die Sachen ja nur in die Maschine tun.
    Seltsam, dachte sie, sogar in der heutigen Zeit ist es noch etwas Intimes, die Wäsche eines Mannes zu waschen.
    Irgendwann wurde sie jedoch so müde, daß sie sich im Wohnzimmer auf einen Sessel setzte, um sich auszuruhen. Als Silas um fünf zurückkehrte, schlief sie.
    Kate wirkte so jung und verletzlich, und er sehnte sich danach, sie zu berühren. Eigentlich hätte er noch arbeiten müssen, aber er hatte sich auf nichts konzentrieren können, weil er ständig an sie gedacht hatte. All die Jahre hatte ihn die Erinnerung an sie nicht losgelassen.
    Da er der Versuchung nicht widerstehen konnte, streckte er die Hand aus und berührte Kates Haar. Langsam ließ er eine Strähne durch die Finger gleiten.
    Als er sich über sie beugte, wachte Kate auf. Zuerst wußte sie nicht, wo sie war. Sie streckte unwillkürlich die Hand nach ihm aus und schaute ihn glücklich an. Dann erinnerte sie sich daran, daß die Zeiten, als sie ihn hatte berühren dürfen, längst der Vergangenheit angehörten.
    Daß sie sich so abrupt von ihm zurückzog, war für Silas ein Zeichen dafür, daß sie ihn zwar begehrte, aber nicht liebte. Also wich er einige Schritte zurück.
    „Bleib sitzen”, sagte er kurz angeboten, als sie aufstehen wollte. „Ich bin nur zurückgekommen, um einige Unterlagen zu holen.”
    Das war gelogen, doch es würde einfacher für ihn sein, an den Schreibtisch zurückzukehren und zu arbeiten, als hier bei Kate zu bleiben.
    Er war schon fast zur Tür hinaus, da fiel ihr der Anruf ein, und sie richtete ihm die Nachricht aus.
    „Meine Schwester und ihre Familie wollen ein paar Tage bei mir verbringen, bevor sie nach Schottland fahren. Dort machen sie jedes Jahr Urlaub”, erklärte Silas.
    „In Anbetracht deiner Einstellung zum Familienleben überrascht es mich, daß du dich mit ihnen abgibst”, meinte sie herausfordernd.
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu. Warum sollte er sie eines Besseren belehren, wenn sie das glaubte? Sein Stolz ließ es nicht zu, daß er ihr die Wahrheit sagte und ihr damit alle Illusionen nahm. Wenn ihr Kinder nicht wichtig gewesen wären, dann hätte er, Silas, vielleicht …
    Vielleicht was? fragte er sich verzweifelt. Soll ich sie anflehen, mich so zu lieben wie früher? Damals war er davon überzeugt gewesen, daß sie ihn liebte. Als er die Haustür hinter sich schloß, war sein Gesicht schmerzverzerrt.

8. KAPITEL
    Eine Woche … Diese eine Woche war jetzt vorbei, und trotzdem erschien sie ihr wie eine Ewigkeit. Oder zumindest teilweise, dachte Kate und versuchte, die Erinnerung an die Stunden zu verdrängen, die sie in Silas’ Armen verbracht hatte und die viel zu schnell vorübergegangen waren.
    An diesem Nachmittag durfte sie das Gelände verlassen,

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